Tetje Mierendorf: So hat er 70 kg abgenommen

Der lustige Dicke war er lange genug – damit ist Schluss. Tetje Mierendorf hat stattliche 70 Kilogramm abgenommen – und findet sein neues Leben rundherum prima.
Tetje Mierendorf hat Schluss gemacht – mit der Schokolade, dem Übergewicht und dem Image des gemütlich-lustigen Dicken. Stattdessen ist er heute 70 Kilo leichter, deutlich fitter und spürbar klarer im Kopf. In seinem Buch "Halbfettzeit – Mein neues Leben ohne Rettungsringe2 erzählt der Schauspieler und Comedian, wie genau das möglich wurde – und warum es nicht weniger war als ein Kampf ums eigene Leben.
Bekannt wurde Mierendorf 2004 durch die Doku-Soap "Mein großer, dicker, peinlicher Verlobter". Seitdem war er immer wieder im Fernsehen zu sehen, vor allem als Comedian. Sein Markenzeichen: lustig. Und dick. Sehr dick. Bis zu 180 Kilo brachte er auf die Waage – ein Gewicht, mit dem für ihn jahrelang alles "normal" war.
"Ich habe mir jahrzehntelang vorgemacht, ich sei der lustige Dicke", sagt er heute. Und gesteht: "Mein Fett war mein Markenzeichen. Und das war sogar eine bewusste Entscheidung."

Tetje Mierendorf: So hat er 70 kg abgenommen
Was er damit meint, erklärt er ganz offen: Schon als Kind begann er, sich mit Essen gegen Erwartungen zu schützen. "Mein Bruder war ein erfolgreicher Sportler – und ich hatte keine Lust, ständig mit ihm verglichen zu werden", erzählt er. Also entwickelte er seine ganz eigene Logik: "Von Dicken erwartet man keine sportlichen Leistungen." Und das ging auf. Mit zehn Jahren begann er, sich regelmäßig mit Massen an Schokolade vollzustopfen – und diese Gewohnheit blieb.
"Ich war ein Junkie. Meine Droge hieß Zucker", sagt er. "Es war nicht ungewöhnlich, dass ich zehn Tafeln Schokolade am Tag gegessen habe." Und das über viele Jahre. Zwar bekam er 2005 die Diagnose Diabetes, doch selbst das war kein Weckruf. "Ich war träge, hatte Atemaussetzer, Asthma, konnte mir kaum die Schuhe zubinden. Aber es hat mich nicht gestört. Ich kannte es ja nicht anders", sagt er rückblickend.
Ein Albtraum verändert alles
Der große Wendepunkt kam nicht beim Arzt, sondern im Schlaf – in Form eines Albtraums. "Ich hatte einen schrecklichen Traum. Bin schweißnass aufgewacht. Es war der Moment, in dem ich wusste: Ich will leben. Ich will für meine Familie da sein."
Kurz zuvor hatte Mierendorf einen Lebenserwartungstest gemacht. Das erschütternde Ergebnis: Wenn er so weitermache, blieben ihm nur noch zwei Jahre. Damals war seine Tochter Emma gerade zwei Jahre alt. "Ich hatte Verantwortung für sie. Ich wollte sie aufwachsen sehen. Dieser Gedanke hat mich gepackt – und nicht mehr losgelassen."
Der Zucker-Entzug war der Horror
Noch am selben Tag begann er mit dem Zucker-Entzug. Und der hatte es in sich: "Die ersten zweieinhalb Wochen waren die Hölle. Ich war launisch, aggressiv, nicht auszuhalten – als hätte man mir mein soziales Kompetenzzentrum aus dem Kopf geschraubt." Aber er blieb dran.
"Ich habe meine Ernährung umgestellt. Statt Fresserei gab es plötzlich Struktur. Statt Zucker und Junkfood kamen Obst und Gemüse auf den Tisch." Mit Hilfe einer App überwachte er exakt, wie viele Kohlenhydrate, Fette und Proteine er täglich zu sich nahm.
Sport: erst Überwindung, dann Leidenschaft
Parallel dazu startete er ein intensives Sportprogramm. "Ich habe mir einen Personal Trainer gesucht, der mich Schritt für Schritt aufgebaut hat", erzählt er im Interview mit zanadio.de. "Anfangs war das eine riesige Überwindung – ich konnte kaum zwei Minuten joggen. Aber ich blieb dran. Ich habe fünfmal pro Woche Cardio gemacht, zweimal Krafttraining. Ich wollte einfach nicht mehr zurück."
Und er merkt, wie sehr ihm die Bewegung fehlt, wenn er einmal pausieren muss. "Ich brauche den Sport heute wie andere den Kaffee", sagt er im Men’s Health-Podcast. "Und ich variiere ständig. Der Körper ist ein Gewohnheitstier. Man muss ihn überraschen – mit Bewegung und Ernährung."
Lesetipp: Schauspiel-Kollege Moritz A. Sachs liebte das Essen seiner Serienmutter. Doch damit ist seit längerem Schluss, denn bei "Klausi" Beimer purzelten vor einem Jahr die Pfunde. Hier erfährst du, wie er das geschafft hat und wie er heute unter Essattacken leidet.
Von 180 auf 110 – und weiter
Sein erstes Ziel: 42 Kilo abnehmen. Das schaffte er in einem Jahr. Danach ging es weiter – insgesamt verlor er 68 Kilo, inzwischen sind es sogar 70. Der Unterschied ist sichtbar. Und spürbar. "Früher waren die Treppen in unsere Wohnung im dritten Stock eine Weltreise", sagt er. "Heute laufe ich sie locker rauf – mit einem Lächeln."
Sein erstes Ziel: 42 Kilo abnehmen. Das schaffte er in einem Jahr. Danach ging es weiter – insgesamt verlor er 68 Kilo, inzwischen sind es sogar 70. Der Unterschied ist sichtbar. Und spürbar. "Früher waren die Treppen in unsere Wohnung im dritten Stock eine Weltreise", sagt er. "Heute laufe ich sie locker rauf – mit einem Lächeln."
"Ich bin klarer, wacher, freier"
Auch mental hat sich viel verändert: "Ich muss weniger schlafen, bin ausgeruhter, konzentrierter. Ich kann auf dem Rücken schlafen, was früher wegen des Gewichts auf der Lunge nicht ging. Meine Stimme ist klarer, weil keine Magensäure mehr hochkommt." Atemprobleme? Weg. Asthma? Geschichte. Diabetes? Verschwunden. "Ich bin ausgeglichener, fitter, aktiver – und auch viel klarer im Kopf", sagt er.
Auch mental hat sich viel verändert: "Ich muss weniger schlafen, bin ausgeruhter, konzentrierter. Ich kann auf dem Rücken schlafen, was früher wegen des Gewichts auf der Lunge nicht ging. Meine Stimme ist klarer, weil keine Magensäure mehr hochkommt." Atemprobleme? Weg. Asthma? Geschichte. Diabetes? Verschwunden. "Ich bin ausgeglichener, fitter, aktiver – und auch viel klarer im Kopf", sagt er.
Mehr Ausdauer – auch im Bett
Wie sehr sich die Veränderung auf sein gesamtes Leben auswirkt, erzählt er ebenfalls offen – sogar, was das Liebesleben betrifft. "Meiner Ehe kommt die Gewichtsreduktion zugute. Bei bestimmten Aktivitäten war der Bauch doch sehr im Weg. Und: Ich bin ausdauernder geworden."
Seine Frau, selbst Fitnesstrainerin, hatte ihn über Jahre sanft zu einem gesünderen Lebensstil ermutigt – aber jede Kritik blockte er ab. "Sie hat es gut gemeint, sie hat mich geliebt, wie ich war. Aber ich war nicht bereit." Heute ist er froh, dass sie ihm immer den Rücken gestärkt hat – und mitgegangen ist, als er endlich den Entschluss fasste.
Eine Bank hat sein Leben gerettet
Ein Schlüsselmoment, den er nie vergessen wird, fand auf einer Parkbank statt. "Ich war gerade vom Training völlig ausgepowert und habe mich hingesetzt. Und plötzlich spürte ich ganz tief: Ich bin auf dem richtigen Weg. Diese Bank hat mein Leben gerettet", sagt er im Gespräch mit gast-redner.de.
Jetzt gibt er sein Wissen weiter
Heute ist Tetje Mierendorf nicht nur schlanker, sondern auch als Speaker unterwegs. In Vorträgen erzählt er seine Geschichte, will anderen Mut machen. "Ich weiß, wie schwer es ist. Aber ich weiß auch, wie sehr es sich lohnt", sagt er. "Halbfettzeit" ist mehr als ein Buchtitel – es ist seine Botschaft: Abnehmen ist keine Strafe, sondern eine Befreiung.
Sein Fazit: "Ich ärgere mich, dass ich nicht früher abgenommen habe. Schlank bin ich viel glücklicher. Und ich weiß: Ich habe mir mein Leben zurückgeholt."
Wer dauerhaft und gesund abnehmen möchte, braucht keine radikalen Diäten oder Wundermittel. Vielmehr geht es um eine bewusste Umstellung des Lebensstils – Schritt für Schritt, mit realistischen Zielen, einem klaren Plan und innerer Motivation. Dieser Infokasten zeigt die wichtigsten Prinzipien für eine nachhaltige und gesunde Gewichtsreduktion.
Der erste Schritt: die Entscheidung zur Veränderung
Am Anfang steht die ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Situation. Übergewicht entsteht oft über Jahre – durch ungünstige Essgewohnheiten, Bewegungsmangel, Stress oder emotionale Belastungen. Wer erkennt, dass sich etwas ändern muss, hat den wichtigsten Schritt bereits getan. Die Entscheidung, Verantwortung für den eigenen Körper zu übernehmen, ist der Beginn jeder erfolgreichen Veränderung.
Weg mit dem Zucker – warum Verzicht so schwer ist
Zucker macht nicht nur dick, sondern auch abhängig. Der Körper gewöhnt sich an schnelle Energiezufuhr, Heißhungerattacken sind die Folge. Ein bewusster Zuckerentzug ist häufig ein zentraler Bestandteil gesunder Gewichtsabnahme – aber kein leichter. In den ersten Tagen oder Wochen können Gereiztheit, Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen auftreten. Doch wer durchhält, wird mit mehr Energie, klarerem Kopf und einem stabileren Blutzuckerspiegel belohnt.
Ernährung: strukturierter, ausgewogener, bewusster
Dauerhafte Abnehmerfolge basieren fast immer auf einer strukturierten Ernährung. Statt Kalorien zu zählen oder einzelne Nährstoffe zu verteufeln, geht es darum, dem Körper genau das zu geben, was er braucht:
Mehr frisches Gemüse und Obst
Hochwertige Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte, Fisch oder mageres Fleisch
Gesunde Fette aus Nüssen, Samen, Avocados oder Olivenöl
Komplexe Kohlenhydrate statt Zucker und Weißmehl
Hilfreich sind digitale Hilfsmittel wie Ernährungs-Apps, mit denen sich die Zusammensetzung der Mahlzeiten einfach überwachen und optimieren lässt.
Bewegung – unverzichtbarer Bestandteil jeder Abnahme
Wer sich mehr bewegt, verbrennt nicht nur Kalorien – sondern verbessert auch seine Ausdauer, stärkt Muskeln und kurbelt den Stoffwechsel an. Dabei muss es nicht gleich das Hochleistungsprogramm sein. Entscheidend ist die Regelmäßigkeit. Ideal ist eine Kombination aus:
Ausdauertraining (z. B. Walking, Joggen, Radfahren, Schwimmen)
Krafttraining (zur Erhaltung und zum Aufbau von Muskelmasse)
Alltagsbewegung (Treppensteigen, Spazierengehen, Hausarbeit)
Viele beginnen mit kleinen Einheiten und steigern sich allmählich – wichtig ist, dranzubleiben und dem Körper Zeit zur Anpassung zu geben.
Mentale Stärke: Der Kopf macht mit
Gesundes Abnehmen ist keine rein körperliche Herausforderung – es ist ebenso eine mentale. Wer sich selbst mit Geduld und Wertschätzung begegnet, wird langfristig erfolgreicher sein. Dazu gehört:
Geduld mit Rückschlägen: Gewichtsschwankungen sind normal.
Motivation durch kleine Erfolge: Jede Verbesserung zählt.
Flexibilität und Neugier: Ernährung und Bewegung dürfen auch Spaß machen.
Auch emotionale Auslöser fürs Essen – wie Stress, Langeweile oder Frust – sollten bewusst wahrgenommen und anders verarbeitet werden.
Die positiven Folgen: mehr als nur weniger Kilos
Eine gesunde Gewichtsabnahme wirkt sich weit über das Körpergewicht hinaus aus:
Mehr Energie und Leistungsfähigkeit
Bessere Schlafqualität
Entlastung von Herz, Kreislauf, Gelenken und Organen
Verbesserte Stimmung und Konzentrationsfähigkeit
Steigerung des Selbstwertgefühls
Nicht zuletzt profitieren auch Beziehungen und das soziale Leben – denn wer sich selbst wohler fühlt, strahlt das auch aus.
Fazit: Abnehmen ist keine Strafe, sondern ein Gewinn
Gesundes Abnehmen bedeutet nicht Verzicht, sondern Selbstfürsorge. Es ist ein Prozess, der nicht über Nacht passiert – aber jeden Tag kleine Fortschritte ermöglicht. Wer bereit ist, seinen Lebensstil zu reflektieren und langfristig zu verändern, gewinnt nicht nur ein gesünderes Körpergewicht, sondern ein neues Lebensgefühl.
Tetje Mierendorf ist nicht der einzige Promi, der wegen drastischen Gewichtsverlusts von sich reden macht: Auch Anna Loos hat ziemlich abgenommen. Wie krank war sie wirklich?
Nicole Staudinger hat 30 kg verloren – und ein Buch darüber geschrieben. Das Schöne daran: Es ist lustig, macht Mut und hat erfrischend andere Ansätze. Lies mal, warum.