Innerer Kritiker? So wurde Randa vom Selbstzweifler zum Insta-Star!

Früher wurde sie gemobbt, hatte Ängste, Depressionen. Heute ist sie glückliche Mama und Social-Media-Star voller Energie und Lebensfreude. Geholfen hat ihr ein Mix aus verschiedenen Routinen – und Musik
Über eine halbe Million Fans folgen Randa Weiser auf Instagram. Unter @randa_and_the_gang berichtet die 39-Jährige dort von ihrem Alltag, postet witzige Reels mit ihrer Familie, strahlt fröhlich in die Kamera.
Die Berlinerin ist ein echter Sonnenschein, dreifache Mutter, erfolgreiche Unternehmerin mit toller Ausstrahlung.
Wenn man sie trifft, käme man niemals auf die Idee, dass Randa jahrelang unter schweren Panikattacken, Verlustängsten und Depressionen litt. "Unsicherheit und Selbstzweifel wurden meine ständigen Begleiter", verrät sie.
Frühe Verletzungen hinter fröhlichem Lächeln
Aber wie kann das sein? Als Randa 1992 eingeschult wird, ist sie ein aufgewecktes, wissbegieriges Kind. Viel zu spät erkennen die Lehrer, dass sie Legasthenikerin ist, eine Lese- und Rechtschreibschwäche hat. "Als ich merkte, dass ich vieles im Unterricht nicht sofort verstand, zog ich mich in mein Schneckenhaus zurück. Aber ausgerechnet die Lehrer behandelten mich die ersten Jahre wie ein dummes Migrantenkind." Randa, deren Eltern palästinensische Jordanier sind, wird unsicher, traut sich nichts mehr zu.
"Eine fiese innere Stimme flüsterte mir immer zu, dass ich nicht gut genug sei", erzählt sie. "Ein richtig mieser Verräter." Der ihr leider auch im Job treu bleibt. Mit 19 Jahren macht Randa eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau. "Im Studio hatte ich eine sehr dominante Chefin. Sofort war ich wieder die kleine Randa, die sich wegduckt."
Liebesglück und düstere Gedanken
Aber sie lernt dort auch ihren Mann Dominic (heute 42) kennen. "Ich konnte nicht glauben, dass dieser tolle Mann wirklich mich meint, in mich verliebt ist." Wieder quälen sie Zweifel und Ängste. Auch als das Paar 2007 heiratet, bleibt der innere Kritiker nicht stumm. "Ich dachte immer wieder, dass er mich bestimmt verlässt.“
2010 kommt die erste Tochter zu Welt. Wenig später erleidet Randas geliebter Vater einen schweren Herzinfarkt. "Mir wurde alles zu viel, ich konnte mich kaum um meine Kleine kümmern, Panik und Ängste wurden immer stärker." Sie fällt in eine Depression. "Ich lag monatelang in einem abgedunkelten Zimmer, hatte Phantomschmerzen, Todesängste, mein Puls raste, aber kein Arzt konnte helfen."
Wendepunkt durch neue Sichtweise
Erst eine Heilpraktikerin nimmt Randa endlich ganzheitlich wahr. "Sie war die Erste, die mich fragte, was konkret bei mir alles los ist." Randa lernt kontrolliertes Atmen. "Das hat mir in
den schwersten Momenten geholfen, in die Ruhe zu kommen."
Sie fängt an zu meditieren, schaut genau hin, was mit ihren Gefühlen und Gedanken passiert. "Ein Therapeut lehrte mich, der Boss über meine Gedanken zu werden. Diese Meditationsübung wirkte Wunder." Langsam erholt sich ihr Körper, Randa wird ruhiger und selbstbewusster.
Sie nimmt ihr Leben wieder aktiv in die Hand. Lernt positives Denken. "Bis heute sage ich mir täglich positive Affirmations-Sätze vor dem Spiegel. Das ist enorm wichtig für mich", erzählt sie. "Vielleicht musste ich das alles erleiden, um mein Denken endlich zu verändern."
Familienleben, Mode und Mut
2013 kommt ihre zweite Tochter zur Welt. Randa möchte Dominic, der als Eventmanager arbeitet, unterstützen und etwas zum Familieneinkommen beitragen. Erst verkauft
sie Kinderkleidung auf Flohmärkten, dann lädt sie für ihre Verwandten in Jordanien einen Tanz mit Dominic auf Snapchat hoch. "Wir haben damals immer unsere ‚PARTY − Kids sind im Bett‘-Tänze in der Küche veranstaltet und einfach miteinander getanzt und uns dabei gefilmt", lacht Randa.
Diese Tänzchen kommen auch bei Fremden so gut im Netz an, dass sie kurze Zeit später viral gehen. Randa hat von Monat zu Monat mehr Follower. Sie postet aus ihrem Familienleben, 2021 kommt dann noch ihr Sohn zur Welt. Sie wird immer professioneller, bekommt die ersten Werbeaufträge, entwickelt eine eigene Modelinie (@bliss.and.bold.official) mit positiven Sprüchen. Und wird mutig und selbstbewusst. "Heute habe ich meinen inneren Verräter endlich besiegt."
Das Randa-Prinzip: "Diese Routinen machen mich stark"
- Sich selbst zuhören: Erkennen, dass ich ein Problem habe. Die Entscheidung treffen, daran zu arbeiten. Aufschreiben. So baue ich eine innere Verbindung zu mir selbst und erkenne, was mir im Weg steht.
- Die 4-7-8 Atmung: Wenn die Ängste kommen, atme ich auf vier ein, halte sieben Sekunden den Atem und atme auf acht aus. Beruhigt sofort.
- Vision Board: Ich erstelle mir regelmäßig eine Zielcollage mit Bildern, die mich inspirieren und deren Inhalt ich mir von Herzen wünsche, wie z. B. eine Familienreise. Ich fühle vor, dass ich dieses Ziel schon erreicht habe.
- Positive Affirmationen: Sätze wie "Ich ziehe Gesundheit an" oder "Ich bin ein Glücksmagnet" sage ich mir vor dem Spiegel auf.
- Die Boss-Meditation: Wenn mein mieser Verräter mich wieder verunsichert, sage ich mit innerer Stimme fest: Ich bin der Boss über meine Gedanken.
- Dankbarkeit: Ist mein Gamechanger. Jeden Abend sagen Dominic und ich uns, wofür wir alles dankbar sind.
Buch-Tipp: "Das Randa Prinzip. Besieg den miesen Verräter in dir" von Randa Weiser (Fischer Verlage, 18 Euro). Instagram: @randa_and_the_gang