Bist du auch einem verfallen?

Psychologie: So gefährlich sind Kryptonit-Menschen für Frauen

Frau schaut traurig auf ein gerahmtes Foto. Ihre Mascara ist verschmiert, was darauf hindeutet, dass sie geweint hat. Im Hintergrund steht ein Mann, der ebenfalls bedrückt aussieht.
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Gibt es diese eine Person für dich, die du nicht vergessen kannst, obwohl es bei ihr nicht um die/den Partner*in an deiner Seite handelt? Und was würdest du für diesen deinen Kryptonit-Menschen wohl alles tun... ?

Als Kryptonit wird ein Mensch bezeichnet, von dem man einfach nicht loskommt. Vor allem Frauen kennen das. Du auch? Damit bist du nicht allein, wie eine Umfrage belegt.

Hast du die auch, diese eine Person, die dich um den Verstand gebracht hat, die so sanft und einfühlsam war, die dich so gut verstanden hat – kurz: Gibt es auch so einen Kryptonit in deinem Leben, bei dem du im Zweifelsfall immer wieder schwach werden würdest?

Kryptonit-Menschen: Sind wir ihnen hilflos verfallen?

Sie sind vielleicht nicht unbedingt unser Schicksal, können uns aber durchaus zum Verhängnis werden: Sogenannte Kryptonit-Menschen tragen ihren Namen nicht von ungefähr, denn so wie Superman durch Kryptonit außer Gefecht gesetzt werden kann, lassen sich viele durch eine Person völlig aus der Fassung bringen, die im aktuellen Leben eigentlich keine Rolle mehr spielt – es in der Vergangenheit aber sehr wohl tat.

Die Online-Partnervermittlung Parship wollte es genauer wissen und hat eine Umfrage zum Thema Kryptonit-Menschen gestartet. So viel sei gesagt: Es sind erstaunlich viele, die es betrifft...

Umfrage: Hast du auch einen Kryptonit-Menschen?

"Jugendliebe, unerfüllte Liebe oder Ex-Partner*in: Viele Menschen haben diese eine Person in ihrem Leben, bei der sie immer wieder schwach werden. Eine Person, an der man sein Leben lang hängt. Wenn du ganz ehrlich zu dir bist: Gibt es so eine Person auch in deinem Leben?" Unter anderem hat sich Parship zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Innofact in einer unabhängigen Online-Erhebung genau danach erkundigt – 1.011 Personen zwischen 18 und 69 Jahren wurden vor einiger Zeit dafür befragt. 741 von ihnen lebten zu dem Zeitpunkt in einer Beziehung.

Das Ergebnis: 57 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen fühlen sich einem solchen Kryptonit-Menschen in der Art verbunden, dass sie sich ihm wider besseres Wissen hingeben würden. Ganz schön viele, oder?

Frau schaut gedankenverloren aus dem Fenster. Im Hintergrund sitzt ein Mann und liest ein Buch, ohne ihre Anwesenheit zu bemerken. | © Getty Images /	Westend61
Foto: Getty Images / Westend61
Gibt es den einen, den du nicht vergessen kannst, bei dem du schwach wirst, kurz: Hast du einen Kryptonit-Menschen?

Und was heißt das? Wäre dadurch eine aktuelle Partnerschaft tatsächlich bedroht? Das sagen die Befragten:

  • Für diese Person würde ich mein aktuelles, gewohntes Leben aufgeben (45 Prozent Männer, 34 Prozent Frauen)
  • Ich würde mit dieser Person einmalig fremdgehen (40 Prozent Männer, 27 Prozent Frauen)
  • Ich wäre bereit, mit dieser Person eine längerfristige Affäre zu beginnen (41 Prozent Männer, 26 Prozent Frauen)
  • Ich wäre bereit, für diese Person meine aktuelle Beziehung zu beenden (29 Prozent Männer, 19 Prozent Frauen)
  • Ich wäre bereit, eine:n potentielle:n Partner:in für diese Person aufzugeben (15 Prozent Männer, 15 Prozent Frauen)

Eine echte Bedrohung? Das sagen Fachleute

Puuh, das klingt recht ernüchternd. Und man muss dazusagen: Die Fragen sind ja rein hypothetisch. Und dennoch: Wie ernstzunehmend sind solche Aussagen, was die Beziehung angeht? Paartherapeut und Parship-Experte Eric Hegmann kennt das Phänomen – und die Gefahr, die von ihnen ausgehen kann: "Kryptonit-Menschen sind diejenigen, die man nie vergisst und die auch Jahrzehnte später eine Versuchung oder sogar Bedrohung für die aktuelle Beziehung bedeuten könnten. Sie sind die Schwachstellen unserer Beziehungs-Biografie, so wie Kryptonit die Schwachstelle von Superman ist."

Dabei sei es nicht einmal ungewöhnlich, dass sich besondere Personen aus der Vergangenheit hin und wieder in das aktuelle Leben von einem schleichen, fährt der Experte fort: "Letztendlich muss man sich fragen, warum diese Person nach all den Jahren immer noch solch einen Einfluss auf einen selbst hat. Wen die Vergangenheit weiterhin belastet oder wer nicht bereit ist, sich von ihr zu verabschieden, wird häufiger sein aktuelles Leben oder seine Beziehung infrage stellen. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst mit seinem Kryptonit auseinanderzusetzen."

Beim Magazin Miaboss wird zwischen positiven und destruktiven Kryptonit-Typen unterschieden, die im besseren Fall "in dir große Glücksgefühle, das Gefühl der Seelenverwandschaft und große Sehnsucht", im negativen Fall "aber auch gewaltige Trauer, Wut, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Angst oder Einsamkeit auslösen" können.

Ob so oder so: "Kryptonite Personen können dein Leben gewaltig ins Schwanken bringen, selbst wenn eure Beziehung oder eure letzte Begegnung lange zurückliegt", heißt es dort weiter.

Und dann können sie gefährlich werden, denn es kann "beispielsweise vorkommen, dass du dich dabei erwischst, wie du deinen aktuellen Partner mit deinem Kryptonit vergleichst oder sogar deine aktuelle Beziehung infrage stellst, weil dein Kryptonit sich in deinen Geist eingeschlichen hat."

➔ Mehr Infos zu unserem Experten Eric Hegmann findest du hier.

Eric Hegmann hat mit BILD der Frau schon über viele kleinere und größere Belange rund um Beziehungen gesprochen. Manchmal hilft es schon, sich mit einem Problem auseinanderzusetzen, bevor es größer wird und eskaliert. Ist deines vielleicht dabei?

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