Trinkgeld im Ländervergleich

Trinkgeld im Urlaub: Welcher Betrag für Ihr Urlaubsland angemessen ist

Eine Trinkgeldschale mit Bon und Kleingeld auf einem Tisch
© IMAGO / Norbert Schmidt
Zur Urlaubssaison beschäftigt diese Frage wohl viele Reisende: Wie viel Trinkgeld ist im jeweiligen Urlaubsland angemessen?

Bald geht es ab in den Urlaub, aber Sie sind unsicher, welches Trinkgeld in Ihrer Urlaubsdestination angemessen und nicht unhöflich ist? Unsere Tipps erfahren Sie hier:

Im Urlaub nehmen wir gern eine Vielzahl von Serviceleistungen in Anspruch. Das Zimmermädchen im Hotel kümmert sich um die Sauberkeit des Zimmers und der Gepäckträger begrüßt uns bereits am Hoteleingang mit einem freundlichen Lächeln und nimmt uns das schwere Gepäck ab.

Dank dieser Angebote wird der Urlaub meist eine entspannte Zeit, in der wir die Energiereserven für unseren Alltag wieder auftanken können. Natürlich drücken wir gern unsere Dankbarkeit mit einem "Danke!" in der Landessprache aus, aber ebenfalls mit einem angemessen Trinkgeld.

 Doch die Höhe des Trinkgeldes variiert von Urlaubsland zu Urlaubsland. Was in dem einen Land als angemessen gilt, stellt auf der anderen Seite des Globus eventuell eine Beleidigung dar.

Damit Sie in Ihrem nächsten Sommerurlaub in kein Fettnäpfchen treten, wenn Sie Trinkgeld hinterlassen möchten, haben wir Ihnen eine Orientierungshilfe für die beliebtesten Urlaubsländer zusammengestellt.

Trinkgeld in Spanien, Italien und Co: Welche Beträge in Ihrem Urlaubsland angemessen sind

In Deutschland, wie an der Nord- oder Ostsee, sind Trinkgelder kein Muss, aber auch hierzulande freuen sich die Servicemitarbeiter*innen über ein solches Dankeschön ihrer Gäste. Üblicherweise gibt man in Deutschland ein Trinkgeld in Höhe von 5-10 Prozent des Rechnungsbetrages.

Mittlerweile kann man das Trinkgeld oftmals gleich mit der EC- oder Kreditkarte mitbezahlen und auf dem Display des Geräts die Höhe bestimmen. Falls Sie Bedenken haben, ob Ihre Aufmerksamkeit auf diesem Weg auch wirklich bei Ihrer Servicekraft ankommt, können Sie das Trinkgeld natürlich gern auch in bar auf dem Tisch liegen lassen, wenn Sie gehen.

Wie viel Trinkgeld ist angemessen?

Trinkgeld in Italien

Sie haben in Bella Italia in einem Restaurant gespeist und entdecken nun auf Ihrer Rechnung die Position "coperto" und können Sie gar nicht erinnern, dies auch bestellt zu haben? Damit liegen Sie teilweise richtig.

In Restaurants wird eine Gebühr für das Gedeck und für das Brot entrichtet — und findet sich als "coperto" auf Ihrer Quittung wieder. Waren Sie darüber hinaus sehr mit der Leistung des Restaurants zufrieden, können Sie gern ein Trinkgeld direkt auf dem Tisch hinterlassen.

Als Richtwert können Sie 1-2 Euro hinterlassen. In den unzähligen Espresso-Bars stehen häufig kleine Sparbüchsen, in die Sie das Trinkgeld versenken können. Wenn Sie der Putzfee Ihres Zimmers eine Aufmerksamkeit in Form von Trinkgeld hinterlassen möchten, dann sind 5 Euro pro Woche angemessen. Sie können das Geld auf dem Kopfkissen hinterlassen.

Bei Taxifahrten ist es üblich, den angezeigten Betrag nach oben aufzurunden.

Trinkgeld in Spanien

In vielen beliebten Urlaubsländern liegt das Lohnniveau oftmals niedriger als in Deutschland. Dies ist auch in dem bei vielen Tourist*innen beliebten Land Spanien der Fall.

Die Servicemitarbeiter verdienen meist nicht allzu gut und sind daher auch auf die Zahlung von Trinkgeldern durch die Urlauber*innen angewiesen.

Wenn Sie nur einen Kaffee hatten, reicht es, den Betrag aufzurunden. Für einen gelungenen Abend im Restaurant sind 5-10 Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld angemessen.

Für das Hotelpersonal können Sie pro Übernachtung ein Euro Trinkgeld geben. Wenn Sie Ihr Gepäck auf das Zimmer tragen lassen, ist ein Euro pro Gepäckstück angemessen. In den Bars der Touristenhochburgen ist die Erwartungshaltung für ein kleines Trinkgeld sicherlich etwas höher, aber nicht unbedingt ein Muss.

Trinkgeld in Griechenland

In Griechenland wird die Zahlung eines Trinkgeldes durchaus erwartet. Als Richtwert sollte das Trinkgeld nicht unter 10 Prozent des Gesamtbetrages in einem Restaurant oder einer Taverne ausfallen.

Für viele Restaurantmitarbeiter und -mitarbeiterinnen stellt es nämlich durchaus eine benötigte Ergänzung zu ihrem eigentlichen Verdienst dar. Das Trinkgeld hinterlassen sie nach der Bezahlung bar am Tisch.

Da es unüblich ist, den Betrag gleich aufzurunden, lassen Sie sich am besten erst das Wechselgeld zurückgeben und überlegen sich dann ganz in Ruhe, wie hoch das Trinkgeld sein soll, das Sie geben möchten.

Trinkgeld in der Türkei

In der Türkei gehört ein aufregender Besuch eines Basars einfach zum richtigen Urlaubsfeeling dazu. Dort kann man mit Freuden handeln und nach einem zähen Ringen um den letzten Preis gehen meist sowohl der Besucher als auch der Verkäufer mit einem Lächeln im Gesicht von dannen.

Auf einem Basar in Istanbul oder in einer anderen Urlaubsregion der Türkei brauchen Sie nach den knallharten Verhandlungen natürlich kein Trinkgeld miteinberechnen. Für einen Restaurantbesuch können Sie jedoch gern 10 Prozent des Rechnungsbetrages als "Bakschisch" einkalkulieren. Wenn Sie nur einen Kaffee genossen haben, reicht es auch, den Betrag aufzurunden.

Nichts zu geben, wäre jedoch äußerst unhöflich. Für die Kofferträger und das Personal der Zimmerreinigung sollten Sie 2-3 Türkische Lira pro Gepäck, bzw. pro Tag für ein gutes Trinkgeld rechnen.

Trinkgeld in Kroatien

In den Gebieten, die oft von Tourist*innen frequentiert werden, ist die Erwartungshaltung gegenüber eines Trinkgeldes sicherlich höher.

Wenn Sie den Service eines Restaurants genossen und einen schönen Abend hatten, dann können Sie durchaus 10 Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld nach der Zahlung der Rechnung in dem kleinen Bezahlmäppchen hinterlassen. Der Kellner oder die Kellnerin werden sich darüber freuen. Seit 2023 ist es nun auch möglich, ganz bequem in Euro zu zahlen.

Trinkgeld in Thailand

Noch vor einigen Jahren wurde Trinkgeld von den Einheimischen abgelehnt, da es einfach nicht Teil der thailändischen Kultur ist. Doch das hat sich mittlerweile an vielen Touristenorten wie Phuket oder Koh Samui geändert, da dieser Brauch der westlichen Welt Einzug gehalten hat.

In Thailand gibt es die Möglichkeit, im Restaurant zu speisen. Jedoch gibt es ebenfalls eine Vielzahl von Garküchen, einfache Straßenstände, Märkte oder westlich geprägte Restaurants. Ist keine "Service Charge" auf der Rechnung aufgelistet, kann man gern ein Trinkgeld geben. Ungefähr 5 -10 Prozent des Rechnungsbetrages sind angemessen. Wenn die Rechnung beim Verlassen des Restaurants vorn an einer zentralen Kasse bezahlt wird, kann man dort einen kleinen Betrag in die Tip-Box werfen.

Man sollte jedoch keine Münzen hinterlassen. Diese haben einen so niedrigen Wert, dass sie als Beleidigung empfunden werden könnten. In Garküchen und auf Märkten sind Trinkgelder ebenso unüblich, wie in kleinen Restaurants abseits der Touristenpfade mit typisch thailändischem Essen.

Trinkgeld wird nicht von Ihnen erwartet — was natürlich nicht bedeutet, dass man sich nicht freut, wenn Sie einen kleinen Obolus als Ausdruck Ihrer Dankbarkeit hinterlassen.

Trinkgeld Japan

Man könnte davon ausgehen, dass ein Trinkgeld überall auf Reisen ein gern gesehenes Zubrot darstellt. Das sehen die Japaner allerdings deutlich anders.

Der japanische Kundenservice zählt zu einem der besten der Welt und für das ausführende Personal ist es völlig selbstverständlich, dass man den besten Service für seinen bereits gezahlten Preis erhält.

Egal, ob man in einem Taxi sitzt, im Hotel absteigt oder einen Drink an der Bar genießt — ein Trinkgeld würde als unhöflich empfunden werden. Wenn Sie sich trotzdem, etwa gegenüber des Reinigungspersonals, erkenntlich zeigen möchten, dann ist es besser ein kleines Geschenk zu hinterlassen.

Sie interessieren sich für die unterschiedlichsten Themen rund um Reisen, Urlaub und Ratgeber für die schönste Zeit des Jahres? Dann stöbern Sie gern durch unsere Artikel:

Quellen:
skr.de, try-thai.de
Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: