Wann zum Arzt?

Husten mit Auswurf: Schauen Sie auf die Farbe!

Eine ältere Frau mit kurzen grauen Haaren, die eine schwarze Jeans und ein schwarzes Oberteil trägt, sitzt auf einer grünen Parkbank im Freien. Sie hält ein Taschentuch in der rechten Hand und hustet in ihre Armbeuge.
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Hält sich der Husten hartnäckig und kommt auch noch auffälliger Auswurf hinzu? Möglicherweise ein Fall für den Arzt.

Husten ist nervig, keine Frage. Kommt Auswurf dazu, kann die Farbe Rückschlüsse auf die auslösende Erkrankung geben. Wann der Arztbesuch notwendig wird:

Ärzte unterscheiden zwischen unproduktivem und produktivem Husten. Während ersterer trocken ist, kommt beim produktiven Husten noch Auswurf hinzu – denn hier löst sich Schleim, der durch den Hustvorgang aus den Atemwegen nach oben befördert wird. Dessen Farbe kann auf die auslösenden Probleme hinweisen – und Ihnen anzeigen, wann Sie besser zum Arzt gehen sollten.

Husten mit Auswurf: Was kommt da eigentlich hoch?

Meist folgt der Husten mit Auswurf dem trockenen Husten – nämlich immer dann, wenn ein Atemwegsinfekt, etwa eine Erkältung oder eine chronische Bronchitis, vorliegt. Denn im Verlauf der Infektion wird mehr Sekret gebildet, um die Krankheitserreger aus dem Körper herauszubefördern. Anfangs sitzt dieser Schleim noch fest, mit der Zeit löst er sich – und beim Husten kommt Auswurf mit hoch.

Denn der Schleim löst an den kleinen fühlerähnlichen Sensoren im Atemtrakt einen Hustenreiz aus, der ihn dann nach oben und über Rachen und Mund nach draußen befördert. 

Aber auch eine chronische Reizung der Bronchien kann dazu führen, dass mehr Schleim produziert wird. Eine solche Entzündungsreaktion liegt etwa bei chronischer Bronchitis oder bei der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit COPD vor. Der größte Risikofaktor für beides ist das Rauchen.

Husten mit Auswurf – die Farbe gibt Hinweise auf mögliche Ursachen

Arten von Husten-Auswurf und ihre möglichen Ursachen

Der Auswurf wird auch als Sputum bezeichnet und kann unterschiedliche Konsistenz und Farbe annehmen – je nachdem, was da zugrunde liegt. Bei chronischer Bronchitis etwa ist der Schleim eher zäh. Bei Erkältung und akuter Bronchitis löst er sich mit der Zeit besser. Eine Übersicht:

  • Glasig-weißer Auswurf: Eine helle Färbung bis hin zur Transparenz tritt meist zusammen mit zäher und schleimiger Konsistenz auf. Meist deutet dies auf eine chronische Bronchitis hin, kann aber auch ein Anzeichen für Asthma bronchiale oder Mukoviszidose sein. Bei beidem tritt der Auswurf über einen längeren Zeitraum oder immer wieder auf. Kommt es kurzzeitig dazu, kann das auch auf den Beginn eines Atemwegsinfektes hindeuten. Kommt nur leichter, farbloser Auswurf vor, ist das ein Zeichen normaler Bronchienreinigung und nicht weiter tragisch.
  • Flüssiger, schaumig-weißer Auswurf: Tritt nach Überwässerung der Lungen auf, etwa bei einem Lungenödem.
  • Gelber Auswurf: Gelblichen Schleim beim Husten kennen wir wohl alle, denn er tritt meist während einer Erkältung auf, wenn der Schleim sich lockert und ausgehustet wird. Auch bei Allergie kann der Auswurf gelblich sein.
  • Grüner Auswurf: Manchmal wirkt der Auswurf auch während einer Erkältung grünlich. Die grünliche Farbe kommt von weißen Blutkörperchen, die die Entzündung erfolgreich bekämpft haben und nun ausgeschieden werden. Gelb-grünes Sekret kann aber auch auf eine Lungenentzündung hindeuten, daher sollten Sie hier genau beobachten – insbesondere, wenn der Auswurf länger als ein paar Tage anhält und Fieber sowie Schmerzen in der Brust hinzukommen.
  • Brauner Auswurf: Raucherhusten kann mit braunem Auswurf einhergehen. Wer starker Raucher ist und unter andauerndem Husten leidet, hat damit möglicherweise schon Erfahrung gemacht.
  • Blutiger Auswurf: Leichte Spuren von Blut, die einmalig vorkommen, können auf stark gereizte Schleimhäute in Hals und Rachen, aber auch in der Lunge hindeuten. Blut im Auswurf kann aber auch an einer schweren Lungenerkrankung, etwa Tuberkulose, liegen. Blutiger Auswurf sollte immer ärztlich abgeklärt werden!

Husten ohne Auswurf: Was kann dahinter stecken?

Doch wie gesagt: Nicht immer kommt Husten mit Auswurf. Manchmal liegt meist eine Reizung der unteren Atemwege vor. Unproduktiver Husten tritt dann etwa auf, ausgelöst durch Fremdkörper oder Schadstoffe. Aber auch ein Tumor kann Hustenreiz hervorrufen. Trockener Husten kann außerdem von Entzündungen des Kehlkopfes (Laryngitis), der Luftröhre (Tracheitis) oder der Bronchialschleimhaut (Bronchitis) herrühren. Zudem war eines der klassischen Symptome der durch das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelösten Erkrankung Covid-19 ein trockener Husten. Jedoch ist dieses Anzeichen mit Verbreitung neuer Varianten nicht mehr in allen Fällen zugegen.

Aber auch Medikamente können trockenen Husten auslösen. Dazu gehören vor allem Blutdruckmedikamente wie ACE-Hemmer.

Manchmal kommt es zudem zu kleineren Lungenembolien, also kleinen Verstopfungen eines Blutgefäßes in der Lunge, die sich einzig durch einen Reizhusten bemerkbar machen.

Hartnäckiger Husten: Wann zum Arzt?

Nicht nur blutiger Auswurf beim Husten ist ein Fall für den Arzt. Auch wenn sich der Husten über mehr als drei bis vier Wochen hält und nicht besser wird oder Begleitsymptome wie Fieber oder eben Brustschmerzen hinzukommen, sollten Sie sich behandeln lassen. Außerdem bei Husten, der vorwiegend nachts auftritt und ein Anzeichen auf COPD sein kann sowie bei Geräuschen beim Atmen (Keuchen, Pfeifen), bei Luftnot und bei Druck- und Wärmegefühl in der Brust.

Wer an einer Immunschwäche leidet, sollte seinen Husten auch ärztlich abklären lassen.

Und noch einmal: Wenn deutlich Blut im Hustenauswurf zu erkennen ist, man also auch von Bluthusten reden kann, ist das ein Fall für den Notarzt! Möglicherweise handelt es sich auch um Bluterbrechen – nicht immer lässt sich das so deutlich abgrenzen. Notfall!

Liegt nur eine leichte Erkältung zugrunde, können Sie auch zur Unterstützung auf natürliche Heilmittel gegen Husten bzw. auf Hausmittel gegen Bronchitis zurückgreifen. Es empfiehlt sich aber, bei Husten mit Auswurf darauf zu achten, dass Sie richtig husten und der Schleim gut abgehustet werden kann. Daher sollten Sie eher zu hustenlösenden Mitteln greifen als zu hustenstillenden.

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