Phänomen erklärt

Plötzliche Wortfindungsstörungen ab 50: Was dagegen hilft

Eine Frau ist im Telefongespräch. Offenbar fällt ihr etwas nicht ein.
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Plötzliche Leere im Kopf. Das kann helfen!

Angst, Stress, Überlastung! Wortfindungsstörungen betreffen immer mehr Frauen im mittleren Alter. Die Sorge vor einer Frühdemenz steigt. 5 Tipps, wie du den plötzlichen Wortfindungsstörungen entgegenwirken kannst!

"Das Wort liegt mir auf der Zunge" – plötzliche Wortfindungsstörungen gehören für viele Personen im mittleren Alter bereits zum Alltag. Die Angst vor negativen Konsequenzen, die dadurch geschürt werden, steigt für die Betroffenen Tag für Tag.

Besonders Stress kann für die unangenehmen Pausen im Redefluss verantwortlich sein. Warum Wortfindungsstörungen nicht unbedingt ein Anzeichen für eine Frühdemenz sein müssen und was Sie selbst dagegen tun können, erfahren Sie hier!

Wortfindungsstörung: Was kann die Ursache für die Sprachstörung sein?

Eine Wortfindungsstörung tritt ein, wenn während des Erzählens Pausen im Redefluss entstehen – da das passende Wort nicht gefunden wird, Fehler bei der Wortwahl gemacht werden, Sätze nicht gebildet oder vervollständigt werden können oder Laute falsch gebildet werden. Erste Anzeichen für eine Demenz? Nicht unbedingt.

Eine Sprachstörung kann aus vielerlei Hinsicht entstehen. Nach einer Schädigung des Gehirns kann es zu einer solchen Sprachstörung kommen, die sich "Aphasie" nennt. Laut des deutschen Bundesverbands für Logopädie e.V. kann sich die Sprachstörung auf Ebene der Phonologie (Sprachstruktur), des Lexikons (Wortschatzes), der Wortbedeutung (Semantik) und der Syntax (Satzstruktur) auswirken. Ein Schlaganfall, eine Hirnverletzung oder beispielsweise eine Tumorerkrankung des Gehirns können dazu führen.

Zuletzt ist der Schauspieler Bruce Willis in den Mittelpunkt der Gespräche geraten. Grund dafür ist seine Aphasie.

Ursache? Stress!

Bei Personen im mittleren Alter, die weder eine Schädigung des Gehirns erlitten haben, noch unter einer Frühdemenz leiden, kann die Wortfindungsstörung aber auch aus ganz anderen Gründen entstehen. Hier kann die Ursache auf psychologischer Ebene gefunden werden: Meist ist der Auslöser Stress!

Chronischer Stress führt zu Wortfindungsstörungen

Kinderbetreuung, Haushalt, Beruf – chronischer Stress ist bei vielen ein Thema, nur das kann sich irgendwann merklich auswirken. Oft sind es Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen, es können aber auch Wortfindungsprobleme sein. Passiert Ihnen das sehr oft, dass Sie mitten im Satz stoppen und eine Leere im Kopf herrscht, ist das ein Zeichen für Wortfindungsstörungen.

Chronischer Stress wirkt sich negativ auf Ihre kognitive Leistung aus, weshalb der Einsatz Ihres Kurzzeitgedächtnisses beeinträchtigt wird. Nebenerscheinungen sind Konzentrationsprobleme, Schwitzen, Herzklopfen und Übelkeit.

Im Meeting oder im Gespräch mit der/dem Vorgesetzten und plötzlich ist alles leer im Kopf

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Angst davor, auf der Arbeit plötzliche Wortfindungsstörungen zu haben? So geht's.

Zu den häufigsten Konsequenzen gehören jegliche Formen der Angst, stigmatisiert oder gemieden zu werden. Kommunikation ist einer der zentralen Punkte, um im Beruf soziale Teilhabe zu genießen, und dieser zentrale Aspekt scheint mit der Sprachstörung zu schwinden. Eine große Angst, die ernst genommen werden, aber nicht im Mittelpunkt der Gedanken stehen sollte. Wir haben daher einige Tipps zusammengetragen, wie Sie mit der Wortfindungsstörung besser zurechtkommen können.

5 Tipps gegen Wortfindungsstörungen

  • Kommunikation ist alles: Sprechen Sie offen und klar über Ihre Probleme, so vermeiden Sie Missverständnisse und können Unklarheiten auf der anderen Seite ausräumen. Auch mit Ihrem/Ihrer Chef*in sollten Sie offen reden, um Vorurteile zu Vergesslichkeit oder Ähnlichem vorzubeugen. Kolleg*innen werden auch ein offenes Ohr dafür haben!
  • Das immer wieder angesprochene A und O ist Selbstheilung – alle möglichen Entspannungstechniken unterstützen. Besonders beliebt ist Meditation. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen: Meditation tut nachweislich gut!
  • Sport ist Mord ... in diesem Fall nicht. Regelmäßiger Sport führt zu Abwechslung im Alltag. Versuchen Sie es mit Yoga, um Ihre innere Ruhe zu finden. Auf diese Weise gelangen Sie im besten Fall in den Zustand der Entspannung und Gelassenheit.
  • Körper und Psyche schonen: Mit der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson lernen Sie, sich gezielt zu entspannen. Das Ziel ist die Minderung der Muskelanspannung, sodass sich auch eine Reduzierung der Nervosität und Anspannung einstellt.

Trotzdem empfiehlt sich bei weiter anhaltenden Wortfindungsstörungen oder Verschlimmerungen ein Besuch bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. 

Auch andere Beeinträchtigungen können ihren Ursprung in Überlastung und Stress verorten. Augenzucken gehört ebenfalls zu den Signalen Ihres Körpers, sich mal eine Pause zu gönnen. Dasselbe gilt für Ihren Blutdruck, der durch chronischen Stress steigen kann.

Quellen:
ctl-labor.de, netdoctor.de, focus.de, medlexi.de, dbl-ev.de
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