Individuelle Therapie

Endometriose – Vielfältige Behandelungsmethoden

Frau sitzt gegebenüber von Ärztin, die sie vertrauensvoll an der Schulter anfässt.
© Monkey Business – stock.adobe.com
Die Unterstützung und gute Beratung von Arzt oder Ärztin ist bei der Behandlung von Endometriose sehr wichtig.

Nachdem eine Diagnose für Endometriose gestellt wurde, ist es wichtig die Krankheit schnellstmöglich zu behandeln. Welche Therapien zur Verfügung stehen, liest du hier.

Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Krankheit, die in Deutschland auftritt und trotzdem ist sie überraschend wenig bekannt. Sie wird oft von Ärzten und Ärztinnen, als auch der Zivilbevölkerung, wenig ernst genommen. Dabei kann die Krankheit schwerwiegende Auswirkung für die Betroffenen haben.

Die Symptome der Endometriose sind weitreichend und werden durch Zysten und Entzündungen, die vor allem auf den Eierstöcken, dem Darm oder Bauchfell auftreten, ausgelöst. Es entstehen Endometrioseherde, die mit teilweise sehr starken Schmerzen verbunden sind.

Endometriose – eine schnellstmögliche Behandlung ist wichtig

Bislang konnte trotz intensiver Forschung noch nicht final ergründet werden, wieso Endometriose entsteht, auch wenn verschiedene Theorien zur Ursache existieren. Daher gibt es auch noch keine Therapie, mit der Endometriose ursächlich geheilt werden kann.

Früh entdeckt kann Endometriose allerdings erfolgversprechend behandelt und somit Beschwerden gelindert werden.

Therapiemethoden bei Endometriose

Die Methoden zur Behandlung der Endometriose sind vielfältig und die Wahl der Therapie hängt vor allem vom Alter und Kinderwunsch der Patientin ab. Wenn die Therapie bei Mädchen und jungen Frauen ausgeführt wird und in nächster Zeit kein Kinderwunsch besteht, wird anders an die Behandlung gegangen als wenn die betroffene Frau in nächster Zeit Kinder möchte oder bereits kurz vor den Wechseljahren steht.

Hormonelle Therapie

Mädchen und junge Frauen, die keinen akuten Kinderwunsch haben, können eine gestagenhaltige Antibabypille verschrieben bekommen. Das Hormon hemmt das Wachstum der Endometrioseherde, in der Folge werden häufig auch die Schmerzen gelindert. Dazu muss die Pille jedoch nach ärztlicher Rücksprache den gesamten Zyklus durchgenommen werden.

Ein Gestagen, welches speziell für die Therapie von Endometriose zugelassen ist, ist Dienogest. Es vermindert die Östrogenproduktion - ohne sie vollständig zu unterdrücken - und wirkt den Entzündungen und einem weiterem Ausbreiten von Endometrioseherden entgegen.

Eine Alternative zu oral eingenommenen Hormonen, kann eine Therapie mit einer gestagenhaltigen Spirale sein. Diese gibt das Hormon Levonorgestrel direkt in der Gebärmutter das Hormon frei.

Bei einem bestehenden Kinderwunsch oder einer Schwangerschaft kommen diese hormonellen Therapieformen nicht infrage, da sie zugleich auch verhütend wirken.

Frauen, die kurz vor den Wechseljahren stehen und keinen (weiteren) Kinderwunsch hegen, kann es helfen, die Hormon-Produktion medikamentös zu drosseln (Anti-Hormontherapie). So werden die Wechseljahre künstlich ein wenig früher eingeleitet. Da Endometriose von den weiblichen Geschlechtshormonen abhängig ist und sich durch diese "ernährt", ist mit einer Verbesserung der Symptome zu rechnen. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass sich für die Patientin die typischen Wechseljahresbeschwerden, wie Hitzewallungen und Co einstellen.

Operative Verfahren

Wenn ein Kinderwunsch besteht oder noch offen ist oder eine Hormontherapie aus anderen Gründen nicht infrage kommt, kann eine Entfernung der Endometrioseherde (Endometriose-Sanierung) das Mittel der Wahl sein. Während des minimalinvasiven Eingriffs der Laparoskopie erfolgt die Entfernung unter Vollnarkose. Der positive Effekt hält bis zu anderthalb Jahre und erhöht die Chancen, in diesem Zeitraum schwanger zu werden.

Wenn die Endometriose-Herde vor allem in der Gebärmutter lokalisiert sind, dann kann in besonders schweren Fällen auch die Entfernung der ganzen Gebärmutter (Hysterektomie) infrage kommen.

Medikamentöse Therapie ohne Hormone

Um die Krankheit langfristig zu mindern, gibt es wenige Alternativen zu nicht-hormonellen Medikamenten oder den aufgezeigten Operationen. Verschiedene Arzneimittel können, nach ärztlicher Absprache, eingenommen werden, um die einhergehenden Schmerzen zu lindern. Diese können jedoch mit einigen Nebenwirkungen verbunden sein. Weiterhin ist die Einnahme von Arzneimitteln, die antientzündlich wirken, möglich. Diese sollen indirekt oder direkt gegen die Endometrioseherde wirken.

Selbsthilfe bei Endometriose

Da die Erkrankung und Behandlung von Endometriose sich häufig jahrelang zieht, stellt sie eine starke psychische Belastung für Betroffene dar.

Auch wenn sich die Auswirkungen von Endometriose individuell unterscheiden, kann es zur Krankheitsbewältigung förderlich sein, in den Austausch mit ebenfalls Betroffenen zu treten. Entsprechende Kontakte und Informationen werden durch die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. vermittelt.

Mehr rund um das Thema Schmerzen während der Periode findest du auf unserer Themenseite In der Regel ohne Schmerz.

Quellen:

https://www.onmeda.de/krankheiten/endometriose/endometriose-speicheltest-id212863/ (Zuletzt aufgerufen: 12.01.2024)

https://www.onmeda.de/krankheiten/endometriose-id200518/ (Zuletzt aufgerufen: 12.01.2024)

Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: