Acht Minuten im Plank: Errätst du das Alter dieser Fitness-Influencerin?

Erika Rischko: eine Fitness-Influencerin unter vielen – und doch ganz besonders. Seit rund fünf Jahren zeigt sie einem rasant wachsenden Publikum auf Instagram und Tiktok, wie sie sich fit hält. Warum sie so erfolgreich ist? Das liegt vermutlich an ihrem Alter...
Hast du dich schon mal an einem Unterarmstütz, dem sogenannten Plank, versucht? Falls ja, weißt du ja bestens, wovon die Rede ist. Falls nein: Gehe spaßeshalber einfach mal in die Position und stoppe die Zeit, wie lange du so verharren kannst. Anfänger*innen sind mit einer halben Minute vorne dabei, Fortgeschrittene machen mit drei oder gar vier Minuten eine gute Figur.
Erika Rischko hingegen hat schon unglaubliche acht Minuten geschafft! Kein Wunder, dass sie eine regelrechte Fitness-Influencerin ist. Ihr Alter hingegen lässt uns vor Ehrfurcht – und vielleicht ein kleines bisschen Neid – erstarren: Sie ist 85 Jahre alt. Unfassbar? Oh ja. Und absolut real.
Diese Frau ist Fitness-Influencerin – und 85 Jahre alt
Erst mit 50 ist Erika Rischko aus Langenfeld im Rheinland das erste Mal ins Sportstudio gegangen, erzählt sie im Morgenmagazin. Damals wollte sie sich einfach nur ein bisschen fit halten. Doch das, was da als gute Absicht begann, wurde zur Leidenschaft. Seitdem gehören Sport und Bewegung fest zu ihrem Alltag – längst ist das tägliche Training so etwas wie ihr täglich Brot geworden. Das sieht man: Nicht nur beim Plank kann es die 85-Jährige locker mit 60 Jahre Jüngeren aufnehmen!
Heute trainiert sie fast täglich, macht Planks, Sit-ups, Krafttraining, Seilspringen, TRX – und tanzt obendrein noch mit ihrem Mann. Und zwar nicht irgendein Rentner*innen-Schwofen, sondern TikTok-Choreografien, die sich sehen lassen können. Ihre Mischung aus Disziplin und Lebensfreude hat nicht nur ihre Familie begeistert, sondern inzwischen auch mehr als 1,6 Millionen Menschen auf TikTok – plus rund 135.000 auf Instagram.
Tiktok-Choreografien mit 80 für sich entdeckt
Angefangen hat alles wie so oft: durch Zufall. Als der erste Lockdown 2020 kam, schlug ihre Tochter vor, aus Spaß mal ein paar Trainingsclips auf TikTok hochzuladen – bis dahin hatte die rüstige Rentnerin ihre Inhalte nur auf Instagram geteilt, vor allem für Familie und Freund*innen. Doch dann ging alles ganz schnell. Das erste Video wurde zigtausendfach geklickt. Heute, fünf Jahre später, ist Erika ein Social-Media-Star, Medien aus aller Welt berichten über sie.
Die betagte Sportlerin bleibt bei all dem völlig bodenständig. Keine Filter, keine auf Hochglanz getrimmten Clips. Sondern einfach sie – im Wohnzimmer, im Fitness-Studio oder auf der Terrasse, in Sportkleidung, gut gelaunt, ehrlich und ziemlich beeindruckend.
Vom Seniorenstudio zur internationalen Bühne
Erika lebt mit ihrem Mann in einer betreuten Wohnanlage. Wer jetzt denkt: Bingoabend und Spaziergang im Park – weit gefehlt! Dort gibt’s ein eigenes kleines Fitnessstudio, in dem sie ihre persönlichen Workouts absolviert. Was mit ein paar Übungen begann, ist längst ein durchdachtes Trainingsprogramm geworden. Sie hat sich alles selbst beigebracht – mit Büchern, Youtube-Tutorials, Ausprobieren. Und es funktioniert.
Das wissen nicht nur ihre Follower*innen, sondern auch medizinische Fachleute. In Interviews betont sie immer wieder, wie wichtig es ihr ist, mobil und selbstständig zu bleiben. "Ich will niemandem zur Last fallen", sagt sie im Gespräch mit Bremen Zwei. Was wie ein schlichter Satz klingt, ist bei Erika Teil ihrer Haltung – körperlich und geistig unabhängig bleiben, solange es geht.
Erikas Workouts: nichts für schwache Nerven
Acht Minuten Plank – das allein würde schon reichen, um so manchen Sportprofi in die Knie zu zwingen. Aber Erika setzt noch einen drauf. Sie macht tägliche Kraftübungen, stemmt Gewichte, schwingt Kettlebells und hält beim TRX-Training ihre Körperspannung so sauber, dass man meinen könnte, sie hätte ihr ganzes Leben lang nichts anderes gemacht.
Wer ihre Videos auf TikTok oder Instagram sieht, versteht sofort, warum so viele sich von ihr inspirieren lassen. Sie zeigt keine "Altersgymnastik", sondern echtes, ernstzunehmendes Functional Training – und das mit einem Lächeln.
Und dann wären da noch die Tanzvideos …
Damit der Spaß nicht zu kurz kommt, gibt es neben ihren zahlreichen Fitness-Videos auch Tanz-Choreografien zu sehen – mal zu Popmusik, mal zu Oldies, mal gemeinsam mit ihrem Mann. Die Videos sind nicht nur lustig und charmant, sondern zeigen auch: Hier hat jemand wirklich Freude an der Bewegung. Wer bislang noch Zweifel daran hatte, weshalb Erika Rischko so erfolgreich auf Social Media ist, hat nach DIESEN Videos bestimmt keine Fragen mehr:
Das ist vielleicht auch Erikas wahres Erfolgsrezept: Sie nimmt den Sport ernst – aber nicht sich selbst. Einfach großartig!
Übrigens: Dass sie ihre TikToks auch auf Instagram postet, liegt daran, dass sie sehr umsichtig ist: Die wenigsten Menschen in ihrer Altersgruppe dürften die Plattform kennen, geschweige denn dort einen Account haben. Da ist Instagram doch wahrscheinlicher...
Granfluencerin und Vorbild
Mittlerweile ist Erika längst Teil einer Bewegung: sogenannter "Granfluencer*innen" – also älterer Menschen, die Social Media aufmischen und zeigen, dass Alter nicht gleich Stillstand bedeutet. Doch sie ist nicht einfach eine von vielen. Sie ist die, die vorlebt, dass Bewegung und Lebensfreude auch mit über 80 nicht nachlassen müssen.
"Ich bekomme Nachrichten von Menschen, die mir schreiben: 'Wegen dir habe ich wieder angefangen zu trainieren.' Das macht mich glücklich", sagt sie. Ihre Motivation ist nicht der Erfolg – es ist der Effekt, den sie auf andere hat.
Und der ist gewaltig. Besonders bei Jüngeren, die oft überrascht feststellen: Diese 85-Jährige ist fitter als ich.
Keine Lust auf Altersklischees
In den Interviews mit VierNull und funky.de erzählt Erika, dass sie keine Lust mehr hat, sich in eine "Alters-Schublade" stecken zu lassen. Sie möchte ihr Leben aktiv gestalten – und das tut sie. Offen spricht sie auch über Durchhänger, Schmerzen oder Muskelkater. Ihre Community liebt sie nicht trotz dieser ehrlichen Momente – sondern genau deswegen.
Auch mit Kritik weiß sie umzugehen. "Manche finden, was ich mache, sei übertrieben. Aber solange ich niemandem schade – warum sollte ich aufhören?" Eine sehr gute Frage.
Und was bringt die Zukunft?
Erika selbst macht sich keinen Druck. Sie plant nicht für Jahre im Voraus, sie lebt im Jetzt. Solange ihr Körper mitmacht, wird weiter trainiert. Ob mit Kettlebell oder Tanzchoreo – Hauptsache Bewegung. Sie sieht sich nicht als Marke, sondern als Mensch, der mit Freude das tut, was ihm guttut.
Und ganz ehrlich: Wenn sie morgen aufhören würde, hätte sie schon jetzt mehr bewirkt als viele andere in 40 Jahren Social Media.
Erika Rischko: Ausnahme – und Inspiration
Im hohen Alter auf TikTok und im Fitness-Studio? Klar. Erika Rischko zeigt uns allen, dass es nie zu spät ist, neu anzufangen. Dass sich Selbstdisziplin, Humor und ein bisschen Lebensfreude auch mit 80 plus noch wunderbar kombinieren lassen. Sie ist keine Idealfigur. Kein Werbegesicht. Sie ist einfach sie selbst – und genau das macht sie so stark.
Wir verneigen uns tief vor der quicklebendigen 85-Jährigen (samt ihrem Mann!) und haben großen Respekt davor, dass sie uns nicht nur zeigt, was in dem Alter noch alles möglich ist, sondern auch, dass das fortgeschrittene Leben ganz offensichtlich noch viel zu bieten hat und Spaß macht – wenn man sich darauf einlässt. Chapeau!
Und jetzt auf in den Plank...
„Ich bin doch zu alt für Sport“ – wirklich?
Ganz im Gegenteil: Der menschliche Körper ist bis ins hohe Alter trainierbar. Auch wer erst spät beginnt, kann viel gewinnen. Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur Muskeln und Gelenke, sondern hat auch enorme Auswirkungen auf Herz, Hirn, Stimmung und Selbstständigkeit.
Was bringt Sport im Alter konkret?
Erhalt und Aufbau von Muskelkraft
Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelmasse ab – ein natürlicher Prozess, der aber nicht zwangsläufig hingenommen werden muss. Krafttraining, auch im moderaten Rahmen, kann diesem Abbau entgegenwirken. Schon einfache Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, Widerstandsbändern oder leichten Hanteln helfen, Muskulatur zu erhalten oder sogar aufzubauen. Das erleichtert Alltagsbewegungen wie Aufstehen, Tragen oder Treppensteigen – und verlängert die Selbstständigkeit erheblich.
Förderung der geistigen Leistungsfähigkeit
Bewegung wirkt wie ein natürliches Doping fürs Gehirn: Studien zeigen, dass körperliche Aktivität das Risiko für kognitive Einschränkungen und Demenz verringern kann. Regelmäßiger Sport verbessert die Durchblutung des Gehirns, stärkt die Konzentration und kann sogar das Lernen fördern. Besonders günstig wirken sich Bewegungsformen aus, die auch koordinative oder rhythmische Elemente beinhalten – wie Tanzen oder Tai Chi.
Schutz für Herz und Kreislauf
Bluthochdruck, Herzschwäche oder schlechte Blutfettwerte – viele typische Altersleiden lassen sich durch gezieltes Ausdauertraining positiv beeinflussen. Moderate Belastungen wie Radfahren, Schwimmen oder Walking helfen, das Herz leistungsfähig zu halten und die Gefäße geschmeidig. Schon wenige Trainingseinheiten pro Woche können das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich senken.
Psychisches Wohlbefinden und Lebensfreude
Sport macht nachweislich glücklich – das gilt auch für Ältere. Bei körperlicher Aktivität werden Endorphine ausgeschüttet, Stresshormone abgebaut, depressive Verstimmungen gemildert. Zudem schafft Bewegung Struktur, gibt dem Tag einen Rhythmus und stärkt das Selbstwertgefühl. Wer regelmäßig aktiv ist, fühlt sich oft vitaler, optimistischer und zuversichtlicher.
Sturzprophylaxe und bessere Balance
Stürze gehören zu den größten gesundheitlichen Risiken im Alter. Bewegungstraining – vor allem Gleichgewichts- und Koordinationsübungen – kann die Reaktionsfähigkeit verbessern und das Sturzrisiko deutlich verringern. Auch stärkere Beinmuskulatur, gute Fußstabilität und ein sicherer Gang helfen dabei, sich im Alltag sicher zu bewegen. Schon ein regelmäßiges Balancetraining (z. B. auf einem Bein stehen oder gezielte Übungen mit instabilen Unterlagen) zeigt messbare Effekte.
Welche Sportarten eignen sich besonders für Ältere?
- Nordic Walking, Wandern
- Schwimmen, Wassergymnastik
- Yoga, Tai Chi oder sanftes Pilates
- Gerätetraining mit Anleitung
- Tanzen oder Koordinationsübungen (z. B. mit dem Partner – siehe Erika!)
Wie oft ist sinnvoll?
- Schon 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche genügen laut WHO-Empfehlung
- Idealerweise kombiniert mit 2x Krafttraining pro Woche
Aber Achtung:
- Wer Vorerkrankungen hat, sollte vorher Rücksprache mit der Hausärztin oder dem Hausarzt halten
- Auch kleine Einheiten (z. B. 10 Minuten) helfen – Hauptsache regelmäßig!
Vorbild Erika Rischko
Erika zeigt, wie es geht: Mit 50 angefangen, mit 85 topfit. Sie beweist, dass Sport im Alter keine Frage des Alters, sondern der Einstellung ist. Und dass sich Investitionen in Bewegung doppelt auszahlen – für die Gesundheit und für die Lebensfreude.
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