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Haustier: Ja oder nein? Das sind die Vor- und Nachteile der kuscheligen Vierbeiner

Eine glückliche Frau hält einen Beagle-Hund in ihren Armen. Sie lächeln beide, während der Hund seine Zunge heraushängen lässt. Sie befinden sich in einem sonnendurchfluteten Park.
© Getty Images/max-kegfire
Vor der Anschaffung eines Haustieres sollte man sich die Vor- und Nachteile gründlich durch den Kopf gehen lassen.

Die Entscheidung über ein Haustier sollte gut überlegt sein. Eine Pro- und Kontraliste kann dabei helfen, für sich selbst zu entscheiden, ob ein haariger Mitbewohner gerade das richtige ist.

Haustiere können das Dasein in vielerlei Hinsicht bereichern. Doch wie bei fast allem im Leben muss man beide Seiten der Medaille betrachten. Denn neben Gesellschaft und Kuscheleinheiten bedeuten Hund, Katze und Co auch so einiges an Arbeit und Verantwortung. Wir haben einen Überblick mit den wichtigsten Vor- und Nachteilen eines Haustieres für Sie zusammengestellt.

Haustiere: Diese Vorteile bringt ein tierischer Weggefährte

1. Tiere machen glücklich

Beim Streicheln eines Tieres werden das Bindungshormon Oxytocin sowie die Glückshormone Dopamin und Serotonin ausgeschüttet. Gleichzeitig wird der Kortisolspiegel gesenkt – das ist das Hormon, welches Stress verursacht. Haustiere sorgen also prinzipiell für mehr Zufriedenheit und innere Ruhe.

2. Sie stärken das Verantwortungsbewusstsein

Wer ein Haustier aufnimmt, übernimmt automatisch die Verantwortung für ein anderes Lebewesen. Davon profitieren nicht nur Kinder – auch Erwachsene genießen das Gefühl, gebraucht zu werden.

Haustier: Ja oder nein? Das sind die Vorteile

3. Mehr Bewegung und gesteigerte Abwehrkräfte

Vor allem Hunde brauchen viel Bewegung und Abwechslung. Durch das tägliche Gassigehen an der frischen Luft wird die Fitness verbessert und das Immunsystem gestärkt. Untersuchungen der WHO haben gezeigt, dass regelmäßige Aktivität das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Depression, Typ-2-Diabetes und Demenz verringern kann.

4. Tiere helfen gegen Einsamkeit

Wenn man nach einem langen Tag nach Hause kommt, ist es schön, wenn man von jemandem liebevoll erwartet wird. Da fühlt man sich direkt weniger einsam.

Gleichzeitig verbessern Haustiere auch das Sozialleben: Beim Gassigehen, im Park oder in der Hundeschule trifft man andauernd auf Gleichgesinnte. Ein tierischer Mitbewohner ist außerdem ein toller Eisbrecher und Vorwand, um Leute zu sich nach Hause einzuladen.

5. Sie unterstützen bei Krankheiten

Wegen all der oben bereits genannten Vorteile können Haustiere bei psychischen Erkrankungen wie Depression oder Ängsten helfen. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass Hund, Katze und Co eine Motivation sein können, um auf die Beine zu kommen, den Tag zu strukturieren und aus dem Haus zu gehen. Und auch wenn Sie einfach nur über Ihre Sorgen und Probleme reden möchten, wird ein Tier Ihnen immer zuhören und Sie beruhigen.

Spezielle Assistenzhunde können einem den Alltag bei körperlichen, geistigen oder seelischen Einschränkungen maßgeblich erleichtern. Und auch unausgebildete Tiere können Alarm schlagen, wenn Sie bewusstlos sind oder jemand versucht einzubrechen.

Kurzum: Haustiere sind in vielerlei Hinsicht eine große Bereicherung. Doch bevor Sie freudig das nächste Tierheim aufsuchen, sollten Sie sich auch über die Schattenseiten der Tierhaltung bewusst werden.

Das sind die Nachteile

1. Tiere sind sehr zeitaufwendig

Haustiere sind nichts für vielbeschäftigte Leute, denn die Haltung und Pflege eines Vierbeiners nimmt ganz schön viel Zeit in Anspruch. Und das gilt nicht nur für Hunde: Auch die Reinigung des Aquariums, das Ausmisten des Hasenstalls oder das Wegsaugen der Katzenhaare ist sehr zeitaufwendig.

Wenn Sie also sowieso schon einen stressigen Alltag haben und "zu nichts kommen", sollten Sie die Anschaffung eines Haustieres besser noch einmal überdenken.

2. Verantwortung wird oft unterschätzt

Vor allem Kinder unterschätzen schnell mal, wie viel Arbeit so ein Haustier eigentlich ist. Nicht selten kümmern sie sich nicht in dem Maße um die Tiere, wie sie es anfänglich versprochen haben – Stall ausmisten, Füttern und Gassigehen bleiben dann also an den Eltern hängen.

Doch auch Erwachsene sind sich oft nicht im Klaren darüber, welche Verpflichtungen mit einem Haustier einhergehen. Werden Sie sich auch in 12 Jahren noch um den Hund kümmern können? Sind Sie bereit, den Stall ihres Kaninchens für die nächsten neun Jahre auszumisten?

3. Haustiere sind teuer

Auch der finanzielle Faktor muss natürlich beachtet werden. Spielzeug, Futter, Steuern und medizinische Behandlungen bringen ganz schön hohe Kosten mit sich. Vor allem, da viele Tiere nicht einzeln gehalten werden sollten.

4. Sozial eingeschränkt

Ein Haustier bestimmt den ganzen Alltag. Vor allem, wenn man einen Hund hat, müssen Restaurantbesuche, Einkaufstrips und Ausflüge gut geplant sein. Nicht überall fühlen sich die Vierbeiner wohl oder sind willkommen.

Ein Tier kann man nicht zu lange alleine lassen – verabschieden Sie sich also von spontanen Urlauben und langen Partynächten. Es muss immer erst jemand gefunden werden, der sich um das Tier kümmert, während Sie weg sind.

Alternativ kann das Haustier unter Umständen auch mal auf Reisen mitgenommen werden. Wollen Sie an ein weiter entferntes Ziel reisen, sollten Sie sich zunächst über die Richtlinien der Fluggesellschaft, den Bestimmungen des Hotels und Co informieren. Gegen eine innerdeutsche Reise mit dem Auto spricht hingegen nichts – solange Sie immer auf das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners achten.

5. Unordnung und Geruch

Manche Tiere sind nicht auf Anhieb stubenrein. So kann es vorkommen, dass man nach einem langen Tag von der Arbeit nach Hause kommt und dort von einer übel riechenden Urinlache begrüßt wird.

Und selbst das wohl erzogenste Tier macht Dreck: Katzenhaare, Einstreu und Futterreste werden durch das ganze Haus verteilt – ganz zu Schweigen von den Schäden, die die Vierbeiner auf Möbeln und Boden hinterlassen.

Quellen:
berlin.de, gedankenwelt.de, tiermedizinportal.de, animalfreedom.org, ctivebeauty.at, praxistipps.focus.de
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