Warum du ein Tier aus dem Tierschutz adoptieren solltest
Es ist leider ein Trend, der sich hartnäckig hält: Wer sich ein Haustier wünscht, wendet sich oft zuerst an Züchter*innen. Das Ergebnis? Tierheime platzen aus allen Nähten, während dort unzählige Fellnasen, Samtpfoten und Federfreunde nur darauf warten, endlich entdeckt und geliebt zu werden. Auch im Tierheim Berlin sitzen viele Vierbeiner auf gepackten Köfferchen und hoffen, dass jemand genau sie sieht.
Deshalb stellen wir dir regelmäßig eine tierische Bewohnerin oder einen tierischen Bewohner des Tierheims Berlin vor – vielleicht ist ja dein zukünftiges Lieblingslebewesen dabei?
Falls du noch mit dem Gedanken spielst, ob ein Tier aus dem Tierschutz wirklich das Richtige für dich ist, kommen hier gleich zehn verdammt gute Gründe, warum du dich unbedingt für die Adoption statt den Kauf entscheiden solltest. Spoiler: Es ist nicht nur besser fürs Tier – sondern auch für dich.
Unter dem Motto "Adopt don't shop" (auf Deutsch: adoptieren, nicht kaufen) engagieren sich viele gemeinnützige Projekte und Influencer*innen dafür, dass sich mehr Menschen bewusst für Tiere aus Tierschutz-Programmen entscheiden. Hier kommen fünf wichtige Gründe dafür:
1. Du schenkst einem Tier eine zweite Chance: In den Tierheimen warten viele Tiere sehnsüchtig darauf, endlich ein Zuhause zu finden. Manche wurden ausgesetzt, manche abgegeben, viele schlicht vergessen. Mit deiner Entscheidung für die Adoption schenkst du einem dieser Tiere nicht nur Sicherheit, sondern auch ein neues Leben – eins mit Kuscheleinheiten, Liebe und Würde.
2. Du bekommst ein dankbares Familienmitglied: Tiere aus dem Tierschutz haben oft schon einiges hinter sich. Und genau deshalb spüren sie ganz genau, wenn sie es gut getroffen haben. Viele von ihnen zeigen ihre Dankbarkeit mit unendlicher Treue und Anhänglichkeit – sie wissen eben, was sie an dir haben.
3. Du unterstützt den Tierschutz aktiv: Mit deiner Adoption trägst du dazu bei, dass Tierheime weiter bestehen können. Du hilfst mit, dass weniger Tiere auf der Straße landen – und unterstützt Menschen, die sich mit vollem Herzen für das Wohl der Tiere einsetzen.
4. Dein neues Haustier ist meist bereits tierärztlich versorgt: Im Gegensatz zu vielen dubiosen Verkäufen im Internet sind Tiere aus dem Heim geimpft, entwurmt, gechipt, oft kastriert und gründlich tierärztlich durchgecheckt. Das spart dir nicht nur Sorgen, sondern auch eine Menge Geld.
5. Du findest garantiert ein Tier, das zu dir passt: Klein oder groß? Alt oder jung? Aktiv oder gechillt? Tierheime haben eine unglaubliche Vielfalt an Persönlichkeiten zu bieten. Die Mitarbeitenden kennen ihre Schützlinge gut und helfen dir, das passende Tier für deinen Lebensstil zu finden – besser als jeder Online-Test.
6. Du setzt ein Zeichen gegen Tierleid und Massenzucht: Die Nachfrage regelt das Angebot – das gilt auch bei Tieren. Solange Menschen bei Züchter*innen oder auf fragwürdigen Plattformen kaufen, bleibt die skrupellose Zucht ein lukratives Geschäft. Mit deiner Entscheidung für ein Tier aus dem Tierschutz sagst du klar: Nein zu Qualzuchten und Profit auf Kosten von Lebewesen.
7. Du bekommst ehrliche Infos – keine geschönten Versprechen: Tierheimmitarbeitende nehmen sich Zeit für dich. Sie sagen dir offen, was das Tier braucht, wo es Macken hat, was gut klappt und was nicht. Keine überzogenen Versprechungen, keine Schönfärberei – dafür aber echte Beratung und ehrliches Interesse an einem Happy End.
8. Du verhinderst Impulskäufe: Wer im Tierheim adoptieren will, muss sich mit dem Thema auseinandersetzen – und bekommt nicht einfach mal so ein Tier in die Hand gedrückt. Das schützt nicht nur die Tiere, sondern auch dich selbst vor einer überstürzten Entscheidung, die im schlimmsten Fall wieder im Heim endet.
9. Du bekommst ein Tier mit Charakter und Geschichte: Viele Tierheimtiere haben schon ein Leben hinter sich – und bringen eine Geschichte mit. Klar, das bedeutet manchmal Geduld und Arbeit. Aber auch ganz viel Persönlichkeit, Charme und oft einen echten Seelenverwandten mit vier Pfoten.
10. Du wirst Teil einer Community: Wer adoptiert, gehört irgendwie dazu – zur großen, bunten Tierschutzfamilie. Ob in Online-Gruppen, bei Events oder einfach im Austausch mit anderen Adoptierenden: Du wirst merken, wie viele Gleichgesinnte es gibt. Menschen, denen Tiere am Herzen liegen – und die ihre Geschichten gerne teilen.
Fazit: Die Adoption eines Tierheimtiers ist mehr als eine gute Tat – sie ist ein Gewinn fürs Leben.
Du gibst einem Tier nicht nur ein Zuhause, sondern auch Sicherheit, Liebe und Geborgenheit. Und bekommst dafür bedingungsloses Vertrauen, Nähe und ganz viel Freude zurück. Wenn du bereit bist, einem Tier mit Geschichte eine Zukunft zu schenken, schau im Tierheim vorbei. Vielleicht wartet dort schon jemand auf genau dich.
Und: In Zeiten von Kriegen allerorten kommt noch ein weiterer wichtiger Punkt hinzu: Tiere aus Kriegsgebieten werden, genau wie die Menschen dort, oft ihres Zuhauses beraubt, müssen schutz- und nahrungslos leben.
Wie wichtig Hilfe im Ukraine-Krieg ist – für betroffene Menschen sowieso, aber auch für Tiere –, berichtet ein Mitarbeiter von PETA, der mit Mitstreiter*innen Tierrettungen vor Ort durchführt. Zahlreiche Haustiere, gerade Hunde und Katzen, sind in Not.
Es ist ein grausames Schicksal, das viel zu viele Menschen in der Ukraine ereilt – oft sind mit ihnen auch Tiere betroffen, die wegen des Krieges ebenfalls Not leiden. Tausende Hunde und Katzen, aber auch zahlreiche andere Tiere haben kein Essen und Trinken, keine medizinische Versorgung und kein Zuhause mehr.
BILD der FRAU: Lieber Herr Cox, wo und wie retten Sie Tiere in der Ukraine?
Daniel Cox: Wir fahren täglich mit unseren Fahrzeugen von Polen, wo wir unsere Basis errichtet haben, in die Ukraine hinein. Meist bis nach Lviv, das sich als überwiegend sicher für uns erwiesen hat. Wir holen die Tiere bei Tierheimen, Auffangstationen und teilweise auch Privatpersonen ab. Es sind verschiedene Tiere: Solche, die von anderen Tierheimen in der Ukraine stammen, die durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Und solche, die von Flüchtenden zurückgelassen oder ausgesetzt wurden, zum Beispiel an Bahnhöfen. Wir haben auch Tiere, die von ihren menschlichen Betreuer*innen begleitet werden. Dann verhelfen wir Mensch und Tier gleichzeitig zur Flucht.
Können Sie uns einen besonders emotionalen Moment nennen?
An meinem zweiten Einsatztag hatten wir in einem Fahrzeug eine Frau namens Elina mit ihren 12 Katzen. Sie wurde uns in Lviv von ihrem Mann anvertraut, der drei Tage lang für die Flucht aus Charkiv benötigt hatte. Die Entfernung beträgt zwar "nur" 1200 Kilometer, aber die Straßen sind in schlechtem Zustand – mit vielen Schlaglöchern und aus Sicherheitsgründen kann man nur tags fahren. In Lviv haben sich die beiden dann verabschieden müssen. Er fuhr zurück nach Charkiv, mit Tiernahrung, die wir ihm in seinen Transporter geladen hatten. Er wollte sein Land nicht im Stich lassen.