Dos and Dont's bei grauem Ansatz

Graue Haare färben? So überbrückst du die Zeit bis zum Friseurtermin

Frau mit blondem Haar, die eine elegante, seitlich geschwungene Frisur trägt. Ihr Haar ist sanft nach hinten gelegt und leicht geflochten.
© Renate Zott
In Renate Zotts Kolumne auf BILD der FRAU geht es heute darum, was du mit deinen Haaren machen kannst, wenn's bis zum nächsten Frisier-Salon-Besuch noch dauert.

Grauer Haaransatz, aber der Friseurtermin ist noch in weiter Ferne? Keine Panik! Renate Zott verrät ihre besten Tricks und Frisuren, um den Übergang stylish zu kaschieren – ganz ohne Färben. Alle Infos gibt es hier.

Renate Zott ist Topagemodel, Expertin in Sachen Lifestyle, Mode, Beauty, unfassbare Ü50 – und seit Jahren auch Kolumnistin bei BILD der FRAU. Jeden Sonntag verrät sie hier Tipps und Tricks rund um alles, was mit ihren Themen zu tun hat. Heute verrät sie, was sie mit ihrem Haaransatz anstellt, wenn der nächste Besuch im Frisier-Salon noch in weiter Ferne liegt...

Renate Zott: Was tun mit grauem Haaransatz bis zum Termin im Frisier-Salon?

4 Red Flags beim Friseur, die du kennen solltest

Spätestens seit dem 2. Corona-Lockdown (wir erinnern uns: rund sechs Monate von Ende 2020 bis Mai 2021) bin ich in puncto Haaransatz oder Nachschneiden völlig schmerzfrei.

Wer schon damals nicht zur Fraktion DIY gehört hat oder zu diesem Zeitpunkt übergelaufen ist, weiß, wovon ich rede. Und nein, ich hatte auch keine*n Bekannte*n aus dem Frisier-Salon in meinem Hinterzimmer – ergo etwa 3 cm Haferschleim-Grau oben und Mäusefraß an den Spitzen.

Corona hat eben nicht nur an Seelen, sondern auch an den Haaren und generell allen Beauty-Behandlungen genagt. Gelernt habe ich aus dieser Zeit, dass vieles nicht so wichtig ist, wie es zunächst vielleicht erscheint, und man auch weiterlebt, wenn der Haaransatz mal 2 Monate so vor sich hin- und herauswächst.

Schaut man in die Welt der Stars und Sternchen, entdeckt man, dass auch viele Promis kein Problem mit dem rechtzeitigen Nachfärben haben – im Gegenteil. Zeigt sich doch ebenfalls bei den Celebrities immer mal wieder ein dunkler Balken am strengen Mittelscheitel, was den Schluss zulässt, dass das so gewollt ist.

Dos and Dont's bei grauem Ansatz

Denn: Erzfeinde eines herauswachsenden Ansatzes sind glatte und enganliegende Frisuren, insbesondere Scheitel. Anstatt gerader Linien kann man den Scheitel auch mit den Fingern ziehen oder auf Zick-Zack-Kurs gehen, damit er unregelmäßig fällt.

Wer den Übergang also kaschieren will, kann zu allerlei Mittelchen vom Beauty-Regal greifen, wie zum Beispiel

  • Ansatz-Sprays
  • Trocken-Shampoos
  • Augenbrauenpuder
  • Lidschatten
  • Mascara
Zwei Frisurenansichten einer Frau mit blondem Haar: links ein Pferdeschwanz, rechts ein geflochtener Zopf. In einem kleinen, runden Bildausschnitt in der Mitte ist die Frau von vorne lächelnd zu sehen. | © Renate Zott
Foto: Renate Zott
Strenger, gerader Scheitel bei herauswachsendem Ansatz? Keine gute Idee: Diese drei Frisuren eignen sich viel mehr.

Drei Frisuren, die den Ansatz kaschieren

Sorry, not me. Ich setze mehr auf Frisuren, wenn überhaupt, die helfen, den Ansatz zu vertuschen. Voraussetzung für diese Frisuren ist dabei ein volumig-lockig gestyltes Haar, mit dem man u. a. folgende Haaransatz-Versteck-Frisuren kreieren kann.

1. Klassischer Pferdeschwanz

Die Haare komplett zurückbürsten und am Hinterkopf zum Zopf nehmen. Vor dem Festmachen mit einem Haargummi darauf achten, dass kein Scheitel entsteht und der Zopf nicht zu hoch am Hinterkopf sitzt, damit auch der Ansatz hinten verdeckt wird. Wer mag, kann das Haargummi mit einer Strähne umwickeln und mit einer Haarklammer unsichtbar feststecken.

Diese Haar-Accessoires sorgen bei Zopf-Frisuren für Volumen
Ein innovatives Haargummi, das viel mehr aus deinem Zopf macht

Das Ehepaar Stiller hat bei der Gründer-Show "Die Höhle der Löwen" richtig abgeräumt. Die beiden haben "Volummi" kreiert, ein haarschonendes Haargummi, das aus zwei Streifen und einem Knopf besteht. Es lässt einen Zopf deutlich voluminöser aussehen. Warum? Die Lösung ist so einfach wie genial: Der Zopf wird mit Volummi nicht zusammengepresst, sondern sozusagen um einen Hohlraum herumgelegt.
Und so verwendest du Volummi:
- Lege Daumen und Zeigefinger zwischen die beiden Streifen und ziehe sie auseinander, um Volummi aufzuspannen.
- Als nächstes führst du die Haare durch die Öffnung des Volummi-Rings. Achte darauf, dass die Verschlussseite nach unten zeigt, und verteile die Haare gleichmäßig im Ring.
- Dann verschließt du das Haargummi, indem du den Knopf an der Unterseite zudrückst.
Mit Scrunchie zum voluminösen Pferdeschwanz
Ein Scrunchie besteht aus einem elastischen Band, das von einem Stoffbezug umhüllt ist. Das Haar-Accessoire, das schon in den 1980er- und 90er-Jahren beliebt war, ist nicht nur praktisch: Es setzt auch ein modisches Statement – und kann darüber hinaus einem Pferdeschwanz zu mehr Volumen verhelfen. Aber nicht auf die herkömmliche Art und Weise, wie du dir einen Zopf machst, sondern mit einem kleinen Trick. Es geht ganz einfach:
- Bürste deine Haare zu einem eher hochsitzenden Pferdeschwanz zusammen.
- Wickle deinen Scrunchie einmal weniger um deine Haare, als du es normalerweise getan hättest.
- Teile den Zopf in eine obere und eine untere Hälfte, die obere legst du  über den Kopf. Alternativ steckst du sie mittels einer Haarklammer vorübergehend oben am Kopf fest.
- Wickle deinen Scrunchie jetzt noch einmal um den unteren Teil des Zopfes. Die obere Haarhälfte lässt du anschließend einfach darüberfallen – fertig.
Haarklemmen für mehr Volumen
Bei langen Haaren sind große Haarklemmen oder Haar-Clips unverzichtbar. Sie sind aber nicht nur praktisch, sondern können auch für reichlich Volumen sorgen. Wenn du die Haarklammer unsichtbar werden lassen willst, lässt sie sich sogar geschickt verstecken. Hier ist eine einfache Methode, mit der du all das erreichst. Sie ähnelt dem vorangegangenen Trick:
- Binde entweder nur den oberen Teil deiner Haare oder alle zusammen als Zopf mit einem Haargummi zusammen.
- Teile die dicke Strähne bzw. den Pferdeschwanz horizontal in zwei gleichgroße Hälften.
- Hebe dann die obere an und fixiere sie mithilfe einer Haarklemme nach oben am Kopf.
- Lasse die obere Haarhälfte über die Klemme nach unten fallen.
- Zupfe die Haare so über die Haarklemme, dass diese komplett verdeckt wird.
So hast du nicht nur für Volumen gesorgt, sondern die Haarklammer ist gleichzeitig auch noch unsichtbar geworden. Diese Methode funktioniert sowohl, wenn du nur die obere Haarpartie zusammenfasst, als auch in Form eines Zopfes.

2. Tiefer Dutt undone

Für den tiefsitzenden Dutt die Haare glatt nach hinten kämmen und im Nacken mit einem Haargummi zusammenbinden. Den herunterfallenden Zopf wie eine Kordel wickeln und bis zum Ende locker eindrehen. Die Spitzen, die sich beim Eindrehen lösen, einfach herausschauen lassen, denn das macht die Duttvariante cool und bringt den Undone-Touch in die Frisur. Die Enden mit Haarklammern oder -nadeln (Bobby Pins) unsichtbar feststecken. Wer mag, kann die Frisur mit Haarspray fixieren.

Hier gibt's noch drei tolle Varianten für den tiefen Dutt.

3. Französischer Zopf

Das Geheimnis beim Klassiker unter den Flechtfrisuren besteht darin, den Zopf nicht direkt am Ansatz, sondern lose zu flechten. Einziger Nachteil: Man braucht halt lange Haare dafür...

Wer eine andere Flechtfrisur bevorzugt: Kennst du schon diese acht?

Was tun, wenn zu viele Haare verloren gehen?

Grundsätzlich ist Haarverlust einer meiner schlimmsten Alpträume überhaupt. Schon beim kleinsten Verdacht, ich könnte zu viele Haare verlieren, läuten bei mir alle Alarmglocken. Alarmstufe rot und "Hilfe" – das darf nicht sein. Denn wenn’s um meine Haare geht, bin ich echt emotional, die sollen dableiben, und zwar für immer und ewig.

Schließlich gehören die langen Haare fast ein ganzes Leben zu mir – die Vorstellung, mal auf einen Bob oder Pixie umzusteigen, ist gefühlt einfach völlig daneben für mich. Da ist klar, dass ich sie hege und pflege wie meinen Augapfel, mich niemals ungeschützt in den Sturm stellen würde oder wild toupierte Frisuren auch nur überlegenswert finden könnte.

Um so schlimmer, dass ich irgendwann im November stutzig wurde. Da stehe ich unter der Dusche, wasche meine Haare und spüre, wie beim Durchkämmen nach der Wäsche ein ganzes Bündel Haare so am Körper entlang Richtung Ausguss fließt. Puh, da hab‘ ich wirklich gestaunt und dachte gleich: Wenn das so weitergeht, bleiben in einem Jahr vielleicht noch drei Strähnen in fünf Reihen übrig. Um Himmels willen – bloß das nicht.

Als es zwei Wochen später immer noch kein bisschen besser wurde, habe ich meinen Hautarzt befragt. Der wartete kaum, bis ich ausgesprochen hatte, und meinte: "saisonbedingt". Also ein Phänomen, das im Herbst und Winter auftreten kann, weil das Haar dann von der Wachstumsphase (Sommer) in die Ruhephase wechselt. In dieser sogenannten Ruhephase kann es zu erhöhtem Haarausfall kommen. Beruhigend?! Na, für mich eher weniger.

Mein Hautarzt riet mir zu einer 3-Monats-Kur mit Vitaminen und Nährstoffen

Dass guter Rat teuer ist, habe ich zu spüren bekommen, denn mein Hautarzt empfahl mir eine 3-Monats-Kur mit einer Nährstoffkombination aus B-Vitaminen, Cystin und Mineralstoffen sowie eine Lösung, die man auf die Kopfhaut sprühen oder mit einer Pipette auftragen kann. Die Lösung soll nicht nur den Haarausfall stoppen, sondern auch neues Haarwachstum anregen. Rund 150 Euro leichter hatte ich anschließend wenigstens das Gefühl, mir und meinem Haar Gutes zu tun und dem Haar-Ausfall-Wahnsinn beizukommen. Hoffen allein war für mich mit der Angst im Nacken keine praktikable Option.

Was der Frisör meines Vertrauens für Tipps hat

Natürlich habe ich auch meinen Frisör beim nächsten Besuch Löcher in den Bauch gefragt. Das Wort "saisonbedingt" habe ich abermals von ihm gehört, darüber hinaus aber auch "altersbedingt". Na Glückwunsch. Mir reichen die Falten und die zahlreichen weiteren Anzeichen des schleichenden Verfalls rund um die Hülle durchaus, da brauche ich tatsächlich nicht auch noch den Haarausfall obendrauf.

Es liegt nah, ihn als kompetenten Fachmann zu befragen, ob man im Tagesgeschäft mit dem Haar vielleicht doch den ein oder anderen Trick anwenden kann, um das Haar besser am Kopf zu halten. Da fallen einem Fragen ein wie: "Die Haare weniger oft waschen, das Shampoo oder die Packung oder die Kur wechseln? Die Haare lieber weniger oft kämmen oder bürsten?" Also sozusagen den Haar-Schongang einlegen?

Nichts davon hat mein Frisör bejaht, sondern mich aufgeklärt, dass gegen Haarausfall nicht wirklich ein bestimmtes Kraut gewachsen ist. Eine Haarwäsche ca. alle 3 Tage (das ist für meine Haarlänge wohl so der Schnitt) macht die Sache weder besser noch schlechter, die Haare weniger durchzubürsten hält er für eine absolut schlechte Idee. Weiter wie gehabt pflegen – das ist seine Strategie. Er rät: darüber hinaus auf Experimente mit haarbelastenden Hochsteckfrisuren verzichten und das Haar vor möglichen Bruchstellen (Schal/Mütze) schützen, so gut es geht.

Zwei Monate weiter hat sich zum Glück Besserung eingestellt. Auf "hab‘ Acht" bin ich trotzdem noch. Ob es nun an der Saison, am Alter oder der Nahrungsergänzung liegt, bleibt wohl für immer im Verborgenen. Schade, dass es kein Patentrezept gibt.

Mehr über Renate Zott gibt's auf ihrer Webseite Topagemodel und ihrem Instagram-Account topagemodel.

Kennst du das, wenn in der Bürste gefühlt zu viele Haare sind? Hilfe, ist das schon Haarausfall? Was du laut Experten tun kannst.

In ihrer letzten Kolumne hat Renate Zott über ein enges Jeans-Kleid geschrieben – ihr Lieblings-Newcomer im August 2024!

Davor hat sie uns bereits die heißeste Jeans für den Herbst 2024 vorgeführt.

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