Wenn in der Bürste zu viele Haare sind

Hilfe, ist das schon Haarausfall? Was du laut Experten tun kannst

Frau im Bademantel, die besorgt eine Haarbürste mit ausgefallenen Haaren betrachtet.
© Adobe Stock / LIGHTFIELD STUDIOS
In Renate Zotts Kolumne auf BILD der FRAU geht es heute um die bange Frage: Was tun bei zu viel Haarverlust?

Renate Zott ist Topage-Model und schreibt für BILD der FRAU exklusiv über Themen rund um Lifestyle, Mode und Beauty. Heute geht es um ein Thema, das viele Menschen betrifft: Wenn der Haarausfall zu dolle wird...

Renate Zott ist Topagemodel, Expertin in Sachen Lifestyle, Mode, Beauty, unfassbare Ü50 – und seit Jahren auch Kolumnistin bei BILD der FRAU. Jeden Sonntag verrät sie hier Tipps und Tricks rund um alles, was mit ihren Themen zu tun hat. Heute stehen mal wieder die Haare im Mittelpunkt – beziehungsweise die nicht vorhandenen... Denn es geht darum, was wir tun können, wenn wir zu viele Haare verlieren.

Renate Zott: Was tun, wenn zu viele Haare verloren gehen?

Brüchige Haare – das machen die meisten falsch

Grundsätzlich ist Haarverlust einer meiner schlimmsten Alpträume überhaupt. Schon beim kleinsten Verdacht, ich könnte zu viele Haare verlieren, läuten bei mir alle Alarmglocken. Alarmstufe rot und "Hilfe" – das darf nicht sein. Denn wenn’s um meine Haare geht, bin ich echt emotional, die sollen dableiben, und zwar für immer und ewig.

Schließlich gehören die langen Haare fast ein ganzes Leben zu mir – die Vorstellung, mal auf einen Bob oder Pixie umzusteigen, ist gefühlt einfach völlig daneben für mich. Da ist klar, dass ich sie hege und pflege wie meinen Augapfel, mich niemals ungeschützt in den Sturm stellen würde oder wild toupierte Frisuren auch nur überlegenswert finden könnte

Renate Zott hält eine Haarbürste mit vielen Haaren darin in der Hand und schaut erschrocken darauf | © Renate Zott
Foto: Renate Zott
(Zu) viele Haare in der Haarbürste hängengeblieben? Das beschäftigt nicht nur Renate Zott...

Um so schlimmer, dass ich irgendwann im November stutzig wurde. Da stehe ich unter der Dusche, wasche meine Haare und spüre, wie beim Durchkämmen nach der Wäsche ein ganzes Bündel Haare so am Körper entlang Richtung Ausguss fließt. Puh, da hab‘ ich wirklich gestaunt und dachte gleich: Wenn das so weitergeht, bleiben in einem Jahr vielleicht noch drei Strähnen in fünf Reihen übrig. Um Himmels willen – bloß das nicht.

Als es zwei Wochen später immer noch kein bisschen besser wurde, habe ich meinen Hautarzt befragt. Der wartete kaum, bis ich ausgesprochen hatte, und meinte: "saisonbedingt". Also ein Phänomen, das im Herbst und Winter auftreten kann, weil das Haar dann von der Wachstumsphase (Sommer) in die Ruhephase wechselt. In dieser sogenannten Ruhephase kann es zu erhöhtem Haarausfall kommen. Beruhigend?! Na, für mich eher weniger.

Renate Zott von hinten mit langen, offenen Haaren | © Renate Zott
Foto: Renate Zott
Vor vier Jahren noch sichtbar mehr Fülle...

Mein Hautarzt riet mir zu einer 3-Monats-Kur mit Vitaminen und Nährstoffen

Dass guter Rat teuer ist, habe ich zu spüren bekommen, denn mein Hautarzt empfahl mir eine 3-Monats-Kur mit einer Nährstoffkombination aus B-Vitaminen, Cystin und Mineralstoffen sowie eine Lösung, die man auf die Kopfhaut sprühen oder mit einer Pipette auftragen kann. Die Lösung soll nicht nur den Haarausfall stoppen, sondern auch neues Haarwachstum anregen. Rund 150 Euro leichter hatte ich anschließend wenigstens das Gefühl, mir und meinem Haar Gutes zu tun und dem Haar-Ausfall-Wahnsinn beizukommen. Hoffen allein war für mich mit der Angst im Nacken keine praktikable Option.

Was der Frisör meines Vertrauens für Tipps hat

Natürlich habe ich auch meinen Frisör beim nächsten Besuch Löcher in den Bauch gefragt. Das Wort "saisonbedingt" habe ich abermals von ihm gehört, darüber hinaus aber auch "altersbedingt". Na Glückwunsch. Mir reichen die Falten und die zahlreichen weiteren Anzeichen des schleichenden Verfalls rund um die Hülle durchaus, da brauche ich tatsächlich nicht auch noch den Haarausfall obendrauf.

Es liegt nah, ihn als kompetenten Fachmann zu befragen, ob man im Tagesgeschäft mit dem Haar vielleicht doch den ein oder anderen Trick anwenden kann, um das Haar besser am Kopf zu halten. Da fallen einem Fragen ein wie: "Die Haare weniger oft waschen, das Shampoo oder die Packung oder die Kur wechseln? Die Haare lieber weniger oft kämmen oder bürsten?" Also sozusagen den Haar-Schongang einlegen?

Nichts davon hat mein Frisör bejaht, sondern mich aufgeklärt, dass gegen Haarausfall nicht wirklich ein bestimmtes Kraut gewachsen ist. Eine Haarwäsche ca. alle 3 Tage (das ist für meine Haarlänge wohl so der Schnitt) macht die Sache weder besser noch schlechter, die Haare weniger durchzubürsten hält er für eine absolut schlechte Idee. Weiter wie gehabt pflegen – das ist seine Strategie. Er rät: darüber hinaus auf Experimente mit haarbelastenden Hochsteckfrisuren verzichten und das Haar vor möglichen Bruchstellen (Schal/Mütze) schützen, so gut es geht.

Zwei Monate weiter hat sich zum Glück Besserung eingestellt. Auf "hab‘ Acht" bin ich trotzdem noch. Ob es nun an der Saison, am Alter oder der Nahrungsergänzung liegt, bleibt wohl für immer im Verborgenen. Schade, dass es kein Patentrezept gibt.

Mehr über Renate Zott gibt's auf ihrer Webseite Topagemodel und ihrem Instagram-Account topagemodel.

In ihrer letzten Kolumne hat Renate Zott über Airport-Looks geschrieben: schicke Bequem-Kleidung, die sich für Reisen und Flugzeug bestens eignen. 

Anita Ficht ist Haartherapeutin und hat ihren eigenen Kräutergarten mit allerlei Pflänzlein, die unseren Haaren zugute kommen. BILD der FRAU verrät sie ihren Sud, der gegen Haarausfall hilft.

Zählbild
Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: