Dieser Sommerfehler machen deine Haare kaputt – ohne dass du’s merkst

Im Sommer sind wir penibel mit Sonnencreme – unsere Haare aber lassen wir oft ungeschützt in der prallen Sonne. Dabei kann UV-Strahlung das Haar genauso austrocknen und schädigen, wie Chlor- oder Salzwasser. Warum dein Friseur bei diesem Pflegefehler die Krise kriegt und wie du Haarbruch & Co vermeidest, verrate ich dir hier.
Sommer, Sonne, Sonnenbrand? Deutsche sind laut Umfragen ja als Sonnencrememuffel bekannt und verwenden Sonnenschutz im Normalfall nur im Urlaub. Aber wie sieht's eigentlich mit unseren Haaren aus, sollte man die nicht auch vor der UV-Strahlung schützen und was kann passieren, wenn man’s nicht tut?
Sommer-Haarpflege: Dieser Fehler macht selbst den geduldigsten Friseur wütend
Schon allein die Frage wirft meinem Haistylisten Falten auf die Stirn und ich sehe ihn so nonverbal sagen: WHAT? Du willst dir doch nicht schutzlos den ganzen Tag die Sonne auf den Schädel brennen lassen?! Schon mal was von Hautkrebs gehört?! In seiner wunderbar direkten Art sagt er dann dazu: "Kann ja jeder machen wie er will, aber dann hinterher nicht mit der Idee zu mir kommen, dass ich die vertrockneten Strohballen wieder auf 'schön' kriege."
Assoziativ hatten wir dann beide diese wehenden Steppenläufer, sprich die vertrockneten Gewächse, die früher immer durch die staubigen Straßen von Wildwestfilmen rollten, vor Augen und mussten loslachen.
Nee, kein Scherz, im Grunde hat er es bis zur Haarspitze satt, Leuten immer wieder dasselbe erzählen zu müssen und ihm quillt dann doch tatsächlich der Kamm, wenn geglaubt wird, dass ausreichende Haarpflege darin besteht, dass Haare mit dem Shampoo schön sauber und mit dem Conditioner – der hängt in den Hotels meistens neben dem Shampoo – schön weich werden. Von wegen.
Was Sonne, Salz- und Chlorwasser mit (gefärbten) Haaren machen
Es ist vermutlich für alle plausibel, dass beides zumindest zu einer chemischen Reaktion führt. Bei Rot-/Braun- und Kupfertönen führt zu viel Sonne dazu, dass sich die – nach einer bestimmten Rezeptur zusammengestellten und mühevoll ins Haar gebrachten – künstlichen Farbpigmente peu à peu verabschieden und bei Blondies wie mir wirkt Chlor nicht nur wie ein Bleichmittel – es ist eins. Die Folge: das Haar kann den berüchtigten Grünstich oder auch einen gelblichen Schleier bekommen. Einfach auswaschen? Fehlanzeige.
Aber auch ganz ohne künstliche Farbe leidet das Haupthaar unter intensiver Sonnenbestrahlung. Die UV-Strahlen trocknen aus, machen stumpf und die Haaroberfläche wird dadurch rau und spröde. Überdies zerstören sie übrigens auch die natürlichen Farbpigmente.

Die nach wie vor mega gefeierten Beachwaves, die nach einem Bad im Meer oft wie von selbst entstehen (weil das Salzwasser die Haare aufquillt und so für mehr Volumen sorgt) und für ein Foto echt total toll sind, sind für die Haare der blanke Stress. Warum? Weil das Salz im Wasser die Haare austrocknet, was es spröde und stumpf macht. Fürs abendliche Styling noch einen draufsetzen? Dann gerne mit dem Glätteisen oder Finish-Produkten, die Alkohol enthalten, arbeiten.
Dein Haar leidet im Sommer? Diese Tipps helfen
Wer keine Kurzhaarfrisur riskieren will, der/die bekommt jetzt die entscheidenden Tipps.
1. Kopfbedeckung
Egal ob Basecap, Bandana, Fischerhut, ausladendem Hut oder einem Kopftuch, das an die gute alte Grace Kelly Zeit erinnert – eine Kopfbedeckung schützt nicht nur das Haar, sondern auch die Kopfhaut, was für Menschen mit feinem oder wenig Haar besonders wichtig ist. Dazu machen sie dein Sommer-Outfit zu ganz vielen Gelegenheiten einfach perfekt und tatsächlich besser als "oben ohne".

2. Langes Haar schonend bändigen
Ich bin sehr dafür, die Haare mit Klammern, Bändern oder Gummis aus weichem Material zusammenzubinden. Da gibt es diese einfachen Dutts oder Pferdeschwänze, die ganz schnell gehen und das Haar vor Fizz und unkontrollierbarem Durcheinander nach dem Meer- und/oder Poolbad schützen. Achtung: auf Metall-Tools verzichten, da sie sich in der Sonne aufheizen und zusätzlichen Schaden anrichten.

3. Sonnenschutzspray für die Haare verwenden
Auch wenn es keine unterschiedlichen Lichtschutzfaktoren für die Haare gibt, bieten spezielle Sonnenschutzsprays UV-Schutz. Und nicht nur das, die Leave-in Produkte können meistens auf trockenem oder nassem Haar angewendet werden und haben in aller Regel auch pflegende, nicht beschwerende Inhaltsstoffe sowie einen Anti-Frizz-Effekt.

4. Pflege, Pflege, Pflege und nochmal Pflege
Nein, ich werde nicht müde mit dem Hinweis, dass das Haar in der Sonne quasi nach Feuchtigkeit schreit. Also nimm deinem Haar den Sonnenstress, spüle es gründlich mit Süßwasser aus und pflege es nach der Wäsche mit reichhaltigen Kuren und Spülungen, die ihm die Feuchtigkeit zurückgeben. Achte auf qualitativ hochwertige Produkte, die ausreichend Care & Repair Eigenschaften beinhalten.
Wenn du meine Tipps beherzigst und weißt, wie schädlich Sonne, Salz und Chlor ohne Schutz für deine Haare sein können, steht einem tollen Sommer und einem unvergesslichen Urlaub eigentlich nichts mehr im Weg!
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