Plötzlich mehr Haare in der Bürste? Was du bei Haarausfall im Herbst tun kannst

Nach dem Haarewaschen oder beim Bürsten klebt plötzlich ein ganzes Haarbüschel an den Händen? Haarausfall im Herbst sowie im Winter kann stärker sein als sonst im ganzen Jahr. Woran das liegt und was du dagegen tun kannst, erklären wir dir hier.
Es ist ja nicht so, dass Herbst und Winter nicht sowieso schon an Körper und Geist nagen würden. Viele Menschen klagen, dass es in dieser Zeit auch noch den Haaren an den Kragen geht. Aber woran liegt dieser Haarausfall im Herbst und Winter? Und was kann man dagegen tun?
Haarausfall im Herbst und Winter: Viele Gründe, viele Lösungen
Die Haare gehören zu dem, was direkt beim Gegenüber auffällt. Schicke Kurzhaarfrisur oder wallende Mähne – alles ist super, solange der Schopf gut gepflegt ist. Was aber, wenn kahle Stellen den Kopf zieren? Ein kleiner Trost: Täglich verlieren wir 100 bis 150 Haare – das ist normal, auch wenn es beim Bürsten nach viel aussieht.
Und auch ein vermehrter Ausfall der Haare im Herbst lässt sich begründen: nämlich durch die natürlichen Wachstumszyklen eines Haars. "Ausgewachsene" Haare ruhen rund 100 Tage, bevor sie ganz natürlich ausfallen. Bei den meisten Frauen beginnt diese Ruhephase der meisten Haare im Juli. 100 Tage später fallen sie dann aus.
Wenn es aber signifikant mehr ausfallende Haare werden oder der Haarausfall einfach nicht aufhören will, solltest du deinen Tagesablauf beobachten. Dann kann die Ursache saisonal bedingt sein – oder auch an der Ernährung oder einer Krankheit liegen.
Schwache Haarwurzeln: Dunkelheit ruft Vitamin-D-Mangel hervor
In der dunklen Jahreszeit hat der Körper vor allem ein Problem: das fehlende Licht. Ohne Sonne sinkt der Vitamin-D-Spiegel auf viel niedrigere Werte als im Sommer. Ein Vitamin-D-Mangel verändert die Wachstumszyklen des Haars, dessen Wurzel dadurch an Kraft verliert.
Da Vitamin D vor allem durch das im Herbst und Winter leider sehr rare Sonnenlicht aufgenommen wird, muss es in diesen dunklen Monaten irgendwie ersetzt werden. Normalerweise genügen 10 Minuten Sonne am Tag, die wird uns zugegeben nicht immer zuteil. Aber auch wenn es bewölkt ist, kann ein Spaziergang bei Tageslicht Wunder wirken.
Oder aber du hilfst mit der Ernährung nach. Fetter Fisch zum Beispiel oder Lebertran liefern ebenfalls ausreichende Mengen des wichtigen Vitamins. Aber auch Leber selbst, Rindfleisch, Eigelb, Getreide sowie Margarine und angereicherte Milch versorgen uns. Zudem können mit Vitamin D angereicherte Champignons erworben werden.
Wenn’s draußen kalt ist: Haare können frieren
Ein anderer möglicher Faktor des Haarausfalls in Herbst und Winter kann aber auch die Kälte sein: An kalter Luft ziehen sich unsere Gefäße enger zusammen, die Haut, und damit auch die Kopfhaut, wird schlechter durchblutet. Damit kommen weniger Nährstoffe bis zu den Haarwurzeln. Und diese verlieren dann wiederum an Stärke. Haarverlust ist die Folge.
Mützen helfen – aber am besten lockere. Denn zu großer Druck auf die Haare trocknet diese aus und lässt sie leichter abbrechen. Am besten vor allem bei trockenen Haaren regelmäßig mit einer Kur oder Öl pflegen. Oliven- und Arganöl eignen sich hier vorzüglich. Achte aber nach Möglichkeit darauf, reine Öle zu verwenden – keine Öle, die eigentlich nur aus Silikonöl bestehen. Sie erkennen diese Silikone an der Endung "-cone", "-conol" oder "-siloxane". Aber nicht alle davon sind schlecht.
Zusatzinfo: Silikone in Haarpflegeprodukten
Das Problem bei vielen Silikonen ist, dass sie zu sogenanntem "Build-up" führen. Sie lagern sich am Haar an, lassen sich aber nicht auswaschen. Mit der Zeit entsteht eine dicke Schicht. Neue Pflege kann nicht mehr zum Haar durchdringen, es bekommt zusätzlich unter dieser Schicht keine Luft und Feuchtigkeit ab. Das Haar wird trocken, spröde und bricht.
Auf diese nicht auswaschbaren Silikone solltest du verzichten. Dazu gehören: Dimethicone, Cetearyl Methicone, Cyclomethicone, Cyclopenatsiloxane, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone, Trimethylsilylamodimeticone, Cetyl Dimethicone.
Wasserlösliche Silikone hingegen glätten das Haar, lassen sich aber bei der nächsten Haarwäsche in der Regel auswaschen. Dazu gehören: Cyclomethicone, Lauryl Methicone Copolyol, Dimethicone Copolyol, Polysiloxane, Dimethicone copolyol/HPWP, Hdroxypropyl, Hydrolized Wheat Protein, Tridecveth-12.
Außerdem gilt: lieber geringe Mengen an Silikonen. Je weiter unten der Name auf der Zutatenliste steht, desto weniger ist drin. Ein Test hilft: Verstreiche einen Tropfen Haaröl auf dem Handrücken. Zieht er schnell ein, sind wahrscheinlich wasserlösliche Silikone enthalten.
Am besten aber: so wenig Silikone wie möglich nutzen! Haarpflege ohne Silikone kann sich auszahlen.
Haare brauchen ein bisschen mehr Haarpflege im Herbst und Winter. Wie du deine Haare im Winter trocknen lassen sollstest und welche 5 Fehler dabei fast alle machen, liest du bei uns genauso wie den Artikel über Reverse Washing – und warum diese Pflegereihenfolge für mehr Glanz im Haar sorgt.
Gesunde, ausgewogene Ernährung stärkt das Haar
Die Ernährung spielt auch außerhalb der Vitamin-D-Versorgung eine große Rolle bei saisonalem Haarausfall im Winter oder Herbst. Wer gönnt sich in der kalten Jahreszeit nicht gerne mal ein Stück deftigen Braten oder andere herzhafte Leckereien? Glühwein und Co haben Hochsaison. Und von Süßkram – Stichwort Weihnachtsbäckerei – wollen wir gar nicht erst anfangen.
Eine einseitige Ernährung kann aber zu Nährstoffmangel führen, unter anderem Eisenmangel, der wiederum Haarausfall auch im Herbst begünstigt. Ergänze deinen Speiseplan daher mit eisenhaltigem Gemüse wie Spinat, Broccoli oder Karotten sowie Fleisch. Auch Quinoa versorgt dich mit dem wichtigen Spurenelement. Vernachlässigte Nährstoffe, die gerade in zunehmendem Alter wichtig sind und Haarausfall begünstigen, spielen ebenfalls eine zentrale Rolle.
Zucker, Fette und Co bewirken schnell eine Übersäuerung des Körpers. Viel Wasser trinken hilft, Gifte heraus zu spülen. Rund zwei Liter Flüssigkeit am Tag solltest du zu dir nehmen. Auch ungesüßte Kräutertees haben sich bewährt. Brennesseltee zum Beispiel enthält auch noch viel Eisen. Es gibt eine ganze Menge natürliche Mittel, die Haarausfall heilen – auch dieser Kräutersud hilft laut einer Expertin.
In Bewegung bleiben: Sport hält auch die Haare jung
Die Bewegung, besonders an frischer Luft, ist auch so eine Sache. Im Sommer lockte uns jeder noch so kleine Sonnenstrahl nach draußen. Klar, im Winter wird auch gerne mal über den Weihnachtsmarkt geschlendert, und wenn Schnee liegt, bietet sich ein romantischer Spaziergang an.
Aber wenn es draußen ungemütlich nass-kalt ist, bleiben wir doch lieber in der warmen Stube. Weniger Bewegung heißt dabei aber erneut schlechtere Durchblutung sowie vermehrte Säuren- und Gifte-Konzentration. Schlechte Stoffe werden bei Bewegung nämlich besser verarbeitet und ausgeschieden. Ein bisschen Sport tut zusätzlich der Seele im Winter gut.

Stress vermeiden: Achte auf Ruhepausen
Und Stress ist auch noch so ein Grund. Du wirst wahrscheinlich laut lachen, aber versuche, alles ein bisschen ruhiger anzugehen, solltest du dazu neigen, dir gerade in der Vorweihnachtszeit zu viel aufzuhalsen. Sicherlich ist das einfacher gesagt als getan. Aber bei einigen Sachen kannst du dir sicherlich ein bisschen Unterstützung von Freundinnen und Freunden sowie Familie genehmigen.
Haarausfall beobachten: Im Zweifel zur Ärztin / zum Arzt
Haarausfall kann aber auch andere, triftigere Gründe haben. Sollte es dir also insgesamt schlechter gehen oder du kannst aufgrund von guter Ernährung, viel Bewegung und Co die oben genannten Gründe ausschließen, ist es sinnvoll, eine Ärztin bzw. einen Arzt zu Rate zu ziehen. Denn es kann beispielsweise auch eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion, etwa Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow, Schuld sein am Haarausfall im Herbst.
Die perfekte Ansprechperson für Haarprobleme und Möglichkeiten der Behandlung ist übrigens die Hautärztin bzw. der Hautarzt.
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