Es geht um eine einfache Frage

Nette Menschen erkennen: Das verrät die Orangen-Theorie über den Charakter 

Jemand hält eine Orange in der Hand.
© Shutterstock/Mangostar
Alleskönner Orange: Mit der Frucht kannst du herausfinden, wie Menschen ticken.

Du willst wissen, wie Menschen ticken? Die Orangenschalen-Theorie hilft dabei, nette Leute zu erkennen. Wie das gehen soll, erfährst du hier.

Die wenigsten Menschen sind von Natur aus Einzelgänger*innen. Das Leben ist für die meisten auf Gemeinschaft aufgebaut und so ist es nicht verwunderlich, dass wir nach funktionierenden Beziehungen streben. Sich mit anderen verbunden zu fühlen und Zeit zu verbringen, ist somit Teil der menschlichen DNA. Doch Beziehungen sind nicht gleich Beziehungen.

Einige Menschen lassen sich, obwohl man meint, sie gut zu kennen, nicht wirklich einschätzen. Wer meint es gut mit mir und wer ist eher auf sich selbst bezogen? In der Psychologie gibt es ein Phänomen, mit dem sich nette Menschen enttarnen lassen sollen: die Orangenschalen-Theorie. Was es damit auf sich hat und welche simple Frage sich dahinter versteckt, erklären wir hier.

Orangenschalen-Theorie: So kannst du nette Menschen erkennen

Was eine gute Beziehung oder Freundschaft ausmacht, ist zum Beispiel Unterstützung und Hilfsbereitschaft. Nette Menschen verhalten sich nach diesen Prinzipien. Und die Orange kann dir aufzeigen, ob Menschen in deinem Umfeld so sind. Die Frucht ermöglicht es zu testen, ob in einer Beziehung wohlwollend miteinander umgegangen wird. Doch wie genau geht das?

Es braucht tatsächlich nur eine Orange, eine Mandarine geht aber auch. Wichtig ist, dass die Frucht noch von Schale umgeben ist. Der Trick hinter der Orangenschalen-Theorie ist simpel: Du fragst ein Familienmitglied, den oder die Partner*in beziehungsweise den oder die Freund*in, ob er oder sie die Orange beziehungsweise die Mandarine für dich schält. Nun kommt es auf die Reaktion des Gegenübers an!

Drei Anzeichen, dass deine Beziehung dich fördert

Wertschätzung zeigen durch kleine Aufgaben

Schält die Person die Orange für dich und unterlässt genervte Kommentare wie "Ist doch nicht so schwer?!" oder "Mach's doch selbst" oder andere nonverbale negativ konnotierte Signale wie Augenrollen, dann bedeutet das, dass sie auch in anderen alltäglichen Situationen hilfsbereit und freundlich zu dir ist. Eine Orange für jemand anderes zu schälen, ist an sich nicht kompliziert, zeigt aber Wertschätzung und die generelle Bereitschaft zu unterstützen.

Die Person, sei es Freund*in, Partner*in oder ein Familienmitglied, ist im Umkehrschluss jemand, der oder die dir das Leben etwas erleichtern möchte – und zwar ohne Gegenleistungen zu erwarten. Es sind also die kleinen Dinge, auf die es in Beziehungen ankommt wie beispielsweise Komplimente für die beste Freundin. Das bestätigt auch die US-amerikanische Ehe- und Familientherapeutin Patrice Le Goy gegenüber "Business Insider".

Nicht immer zählen die großen Gesten

Sie sagt zur Orangenschalen-Theorie: "Während wir bei romantischen Handlungen oft an große Gesten denken, sind es in Wirklichkeit die regelmäßigen täglichen Interaktionen mit unserem Partner, die uns das Gefühl geben, ihm nahe zu sein und von ihm umsorgt zu werden." Diese Form der Aufmerksamkeit ist vor allem dann wertvoll, wenn Aufgaben des oder der Partner*in übernommen werden, von denen der oder die andere weiß, dass diese*r sie nur ungern ausführt. Manchmal sind das eben so banale Dinge wie das Schälen einer Orange.

Letztlich ist die Orangenschalen-Theorie aber nur ein Gradmesser, um zu sehen, wie wertschätzend der gegenseitige Umgang miteinander ist. Sie gibt Hinweise darauf, wie jemand tickt und ob die Beziehung so stark ist, dass Aufgaben ohne zu Murren abgenommen werden. Einige Expert*innen stehen diesem Trick aber auch durchaus kritisch gegenüber.

Gefahr: eigene Bedürfnisse vernachlässigen

So sagte Amy Nobile, die als Beziehungs-Coachin arbeitet, dem "Business Insider" zur Orangenschalen-Theorie: "Diese Messlatte ist ziemlich niedrig und wir müssen einen höheren Standard haben, als unseren Partner zu bitten, eine Orange für uns zu schälen. Das hat nichts mit der Gesundheit der Beziehung zu tun." Es sei durchaus gesund, wenn man auf die Frage, ob man eine Orange für jemand anderes schälen könne, mit "Nein" antwortet.

So lassen sich persönliche Grenzen ziehen, was mit fehlender Wertschätzung nicht unmittelbar etwas zu tun hat. Viel mehr geht es in gesunden Beziehungen darum, nicht jedes Bedürfnis des oder der Partner*in automatisch zu erfüllen. Wer dies immer wieder macht, riskiert, dass die Beziehung nicht auf Augenhöhe ist und man sich nicht gleichwertig fühlt und Differenzen oder einen Streit riskiert.

Welches Fazit lässt sich daraus ziehen?

Es kommt nicht darauf an, dass man jede Aufgabe übernimmt und damit die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt. Viel mehr geht es um die generelle Aufmerksamkeit, also zu wissen, was der oder die Partner*in ungern macht und ihn oder sie dabei zu unterstützen.

Kleine Gesten halten die Beziehung stabil und zeigen die gegenseitige Wertschätzung füreinander. Die Orangenschalen-Theorie kann somit ein Hinweisgeber dafür sein, wie deine Beziehungen funktionieren.

Quellen:
businessinsider.com, brigitte.de
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