Wenn die Symptome ausbleiben

Blasenentzündung ohne Schmerzen: Meist harmlos, für manche hochgefährlich

Frau hat eine Blasenentzündung und hält sich den Bauch. Im Hintergrund sieht man das Badezimmer und die Toilette.
© Getty Images/Tharakorn Arunothai / EyeEm
Ein Harnwegsinfekt ist normalerweise sehr schmerzhaft. Aber eine Blasenentzündung ohne Schmerzen kann vorkommen, ist meist harmlos. Doch bei bestimmten Personengruppen kann das gefährlich werden.

Ein Harnwegsinfekt ist äußerst schmerzhaft. Doch nicht immer zeigt die Blasenentzündung Symptome. Was erst einmal gut klingt, kann vor allem für bestimmte Personen sehr gefährlich werden. Worauf Sie achten sollten:

Eigentlich kennen und fürchten wir den Harnwegsinfekt ja insbesondere aufgrund der damit einhergehenden quälenden Schmerzen beim Wasserlassen. Das Brennen bei zusätzlich auch noch ständigem Harndrang ist einfach zermürbend. 

Es kann aber durchaus passieren, dass die Blasenentzündung ohne Schmerzen auftritt. Das klingt erst einmal gar nicht so schlimm. Doch unbehandelt kann ein Infekt schwerwiegende Probleme hervorrufen. In manchen Fällen besteht sogar Lebensgefahr.

Keine Schmerzen: Blasenentzündung ohne Symptome meist harmlos, außer...

Besonders bei bestimmten Personengruppen kommt es durchaus öfter vor, dass ein Harnwegsinfekt eben nicht mit den unangenehmen Begleitsymptomen zusammen auftritt. 

Aufpassen müssen vor allem Schwangere, aber auch ältere Personen. Denn das Problem ist: Wird der Infekt nicht rechtzeitig erkannt, kann es sein, dass die Zystitis nicht von allein ausheilt, sondern Richtung Nieren hochwandert und eine Nierenbeckenentzündung auslöst.

Normalerweise verläuft eine Bakteriurie – so der Fachbegriff für Bakterien im Urin – nur dann schmerzfrei, wenn sie nur ganz leicht ist. Dann muss eigentlich auch nicht mit Antibiotika behandelt werden. 

Bei Schwangeren aber kommt es tatsächlich in bis zu zehn Prozent der Fälle vor, dass die Entzündung nicht verspürt wird. Und eine Nierenbeckenentzündung in der Schwangerschaft kann das Risiko einer Früh- oder sogar einer Fehlgeburt erhöhen.

Ältere Menschen sind stärker betroffen

Aber auch bei älteren Menschen macht sich der Harnwegsinfekt nicht immer durch die klassischen Symptome bemerkbar – dabei zählen diese Infekte zu den häufigsten Infektionskrankheiten im Alter. 

Je älter, desto eher sind hier auch Männer von der Blasenentzündung betroffen. Zwar leiden die durchaus seltener daran, da die Harnröhre länger ist, doch die Zahl der entzündungshemmenden Substanzen im Urin, die normalerweise bei Männern höher liegt, sinkt. Die Prostata wird größer, der Urin kann nicht immer vollständig entleert werden. Bakterien haben es im verbleibenden Urin leichter, sich zu vermehren.

Bei Frauen steigt die Gefahr einer Blasenentzündung vor allem mit den Wechseljahren. Denn durch den sinkenden Östrogenspiegel werden Schleimhäute trockener und auch dünner – und damit anfälliger für Bakterien.

Sie finden trotz fehlender Schmerzen etwa Blut im Urin? Dann ist das ein klarer Fall für einen dringenden Arztbesuch!

Blasenentzündung äußert sich im Alter anders

Wenn Blasenentzündungs-Symptome auftreten, sehen sie bei einem Harnwegsinfekt im Alter anders aus. Zu Schmerzen kommt es oft gar nicht. Dafür sollte auf folgende Anzeichen geachtet werden:

  • Häufiger Harndrang bis hin zur Inkontinenz, besonders nachts
  • Trüber, ungewohnt riechender Urin
  • Fieber 
  • Unwohlsein und starke Müdigkeit

Das Problem gerade im Alter: Durch ein geschwächtes Immunsystem haben es Infekte per se leichter. Gerade bakteriell ausgelöste Entzündungen werden zumeist mit Antibiotika behandelt. Das kann zu Resistenzen führen.

Kommt es also zu ungewohnt starkem Harndrang und merkwürdigem Uringeruch, sollte gehandelt und der Urin untersucht werden. Denn auch jetzt drohen Nierenbeckenentzündung und im schlimmsten Fall sogar Nierenversagen oder eine Blutvergiftung.

Meist bemerken wir eine Blasenentzündung ohne Schmerzen gar nicht – in der Regel ist sie so schwach, dass sie keiner Behandlung bedarf. Gerade bei älteren Menschen sollte aber auf das Allgemeinbefinden geschaut werden. Starker Harndrang, auch bei Schwangeren, sollte möglichst ärztlich abgeklärt werden.

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