Welche Hausmittel helfen, wann ein Arztbesuch ratsam ist

Einseitige Halsschmerzen: Diese Krankheiten können dahinterstecken

Eine besorgte Frau, die eine blaue Bluse trägt, sitzt an einem Schreibtisch, hält einen weißen Becher und fasst sich an den Hals, als ob sie einseitige Halsschmerzen hätte. Im Hintergrund sind eine Schultafel und einige Poster zu sehen.
© Getty Images/svetikd
Hinter einseitigen Halsschmerzen können neben Erkältungen und Corona-Infektionen noch reichlich andere Krankheiten stecken.

Deutschland schnieft sich durch den Sommer. Neben zahlreichen Corona-Infektionen werden auch gehäuft Erkältungen gemeldet. Ein Symptom, das fast alle Infektionen der Atemwege eint, sind Halsschmerzen. Doch sie können ganz unterschiedliche Ursachen haben – vor allem dann, wenn Halschmerzen nur einseitig auftreten.

Schnupfen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit: In diesem Sommer häufen sich Erkältungserkrankungen. Neben Coronainfektionen sind es vor allem Infekte der Atemwege und Nebenhöhlenentzündungen. Dabei können auch einseitige Halsschmerzen auftreten. Was es damit auf sich hat, welche Anzeichen Sie aufhorchen lassen sollten und wann medizinischer Rat eingeholt werden sollte, erfahren Sie hier.

Einseitige Halsschmerzen: Symptom bei einer Erkältung

In den meisten Fällen treten einseitige Halsschmerzen als Begleiterscheinung einer Erkältung auf. Sie machen sich durch ein Kratzen im Hals und Schluckbeschwerden bemerkbar – manchmal eben nur auf einer Seite. Der Körper ist schlapp, die Nase läuft und die Körpertemperatur steigt möglicherweise ebenfalls an.

 Für gewöhnlich klingen die Symptome allerdings wieder nach circa drei Tagen ab und der Körper kann sich erholen. Nicht umsonst heißt es: "Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage". Einseitige Halsschmerzen können bei vielen Rachenerkrankungen auftreten und sind oft harmlos. Sie können aber auch ein Symptom ernstzunehmender Erkrankungen sein.

Auch bei Covid-19 sind Halsschmerzen ein oft genanntes Symptom. Meist treten sie hier aber im gesamten Hals auf.

Hausmittel gegen Erkältung: Das hilft bei Husten und Halsschmerzen

Mandel- oder Rachenentzündung kann auch einseitig auftreten

Die einseitigen Halsschmerzen können aber auch andere Ursachen haben. Die sogenannte 'Tonsillitis' bezeichnet eine Entzündung der Mandeln und kann sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten. In der Regel weisen die befallenen Mandeln einen weiß-gelblichen Belag auf und Patienten leiden unter starken Halsschmerzen.

Die Schmerzen können dabei bis hin zu den Ohren ausstrahlen. Fieber und Schluckbeschwerden sind dabei die Begleiterscheinungen. Eine Mandelentzündung bedarf in jedem Falle einer ärztlichen Behandlung, denn sie kann sich auf andere Körperorgane ausbreiten und sogar einen Abszess an den Mandeln bilden. Die Folgen: Der Patient oder die Patient*in muss entweder den Abszess oder seine Mandeln durch einen operativen Eingriff entfernen lassen.

Eine akute  Rachenentzündung hingegen wird in der Medizin auch als 'Pharyngitis' bezeichnet und ist eine durch Viren ausgelöste Infektion. Die Schmerzen, welche mit dieser Erkrankung einhergehen, äußern sich oft durch einseitige Schmerzen. Der Erkrankte fühlt ein Kratzen im Hals und leidet unter Husten, Schluckbeschwerden, Mundgeruch und geschwollenen Lymphknoten.

Seitenstrangangina: Wenn die Lymphbahnen geschwächt sind

Eine Seitenstrangangina ist eine Krankheit, die die Lymphbahnen im hinteren Rachenraum befällt – sie kommt aber selten "einfach so", sondern kann auf eine Erkältung folgen, die diese Lymphbahnen schon geschwächt hat. Dass dabei Halsschmerzen auch einseitig auftreten können, kommt häufig vor – wenn nämlich nur eine dieser seitlichen Lymphbahnen betroffen ist.

Leiden Sie gleichzeitig unter Ohrenschmerzen auf der betroffenen Seite, ist diese Erkrankung wahrscheinlich. Da sich daraus eine Mittelohrentzündung entwickeln kann, ist der Gang zum Arzt wichtig, um Folgeprobleme zu vermeiden.

Vorsicht: Entzündungen können Abszess hervorrufen

Sowohl die Seitenstrangangina als auch die Mandelentzündung und die Rachenentzündung können einen Abszess im Hals hervorrufen. Eine solche abgekapselte Eiteransammlung ist immer ein Fall für ärztliche Behandlung. Ein HNO-Arzt kann den Abszess vorsichtig öffnen, eine Behandlung mit Antibiotika ist dabei aber angemessen. Manchmal müssen die Mandeln mitentfernt werden, wenn der Abszess am Bindegewebe der Mandeln sitzt. Symptome hierbei sind ebenfalls einseitige Halsschmerzen, Ohrenschmerzen und Schluckbeschwerden, die dem Betroffenen Probleme beim Kieferöffnen bescheren.

Pfeiffersches Drüsenfieber: Absolute Bettruhe ist Pflicht

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöst. Die typischen Symptome ähneln denen einer Mandelentzündung, nämlich: Halsschmerzen, die auch einseitig auftreten können, Probleme beim Schlucken, Fieber, Appetitlosigkeit und vergrößerte Lymphknoten. Für die betroffene Person heißt es von nun an: absolute Bettruhe, um schwerwiegende Folgeerkrankungen wie beispielsweise eine Mittelohrentzündung oder eine Herzmuskelentzündung zu vermeiden. Das sollten Sie nicht riskieren, denn die Viren des Pfeiffersches Drüsenfieber sind gefährlicher als gedacht.

Kehlkopf- oder Stimmbandentzündung: Redeverbot!

Kommt zu den einseitigen Halsschmerzen noch Heiserkeit hinzu, könnte auch eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) dahinterstecken. Die Laryngitis wird entweder durch Viren, eine Überbeanspruchung der Stimme oder äußere Einflüsse wie Rauchen oder trockene Luft ausgelöst. In solch einem Fall sollten Sie dringend Ihre Stimme schonen, das Reden so gering wie möglich halten und viel Flüssigkeit zu sich nehmen, da dies die Stimmbänder befeuchtet.

SOS  – Wann Sie dringend zum Arzt sollten

Bei folgenden zusätzlichen Beschwerden sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden:

  • Verfärbung der Zunge
  • Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Hautausschlag
  • akut auftretende starke Schmerzen
  • Probleme und Schmerzen beim Öffnen des Mundes
  • vergrößerte und belegte Mandeln
  • Übelkeit
  • geschwollene Lymphknoten im Bereich des Halses
  • massive Schluckbeschwerden

Sollten Sie Blut husten sowie Schwierigkeiten beim Atmen haben, sollten Sie ebenfalls ärztliche Hilfe aufsuchen. Denn dann könnten einseitige Halsschmerzen auch auf einen Tumor im Hals oder an der Schilddrüse hinweisen.

Heilung durch die richtigen Hausmittel

Meist ist dann aber doch nur die einfache Erkältung schuld an den einseitigen Halsschmerzen. Die Rachenwand ist während des Krankheitsverlaufs zwar stark gereizt, kann sich jedoch in der Regel sehr schnell wieder von den heimtückischen Schmerz erholen.

Damit die Beschwerden nicht allzu sehr belasten, helfen die klassischen Erkältungs-Hausmittel, die den Rachen beruhigen: Warmer Kräutertee, am besten Salbei oder Kamille – die wirken antibakteriell und beruhigend. Auch einen Löffel Honig, etwa Manuka-Honig im Mund zergehen lassen, lindert die Schmerzen. Ebenfalls ratsam: mit warmer, isotonischer Kochsalzlösung gurgeln. Es gibt zahlreiche Hausmittel gegen Halsschmerzen, die das lästige Kratzen besänftigen oder gar beseitigen.

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