Kokosöl und Co

Borreliose und FSME: Diese 5 Hausmittel schützen vor Zecken

Zecke auf Haut
© Getty Images/rbkomar
Obwohl sie so klein sind, können Zecken gefährlich werden. Sie können Borreliose und FSME an Menschen weitergeben. Um einen Stich zu vermeiden, helfen Hausmittel.

Kaum ist der Frühling da, sind es auch die Zecken. Die Bisse der kleinen Blutsauger sind nicht ungefährlich: Im schlimmsten Fall können sie nämlich Borreliose und FSME übertragen. Mit diesen Hausmitteln können Sie sich die Plagegeister vom Leib halten.

Beim Spaziergang, Radfahren oder Waldlauf – im hohen Gras, in Büschen am Wegesrand oder im Unterholz lauern Zecken in Wartestellung auf frisches Blut. Davon abgesehen, dass die Mini-Blutsauger nervig sind, können wie auch gefährliche Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, und Borreliose übertragen.

Es gibt aber einige Hausmittel, die helfen, Zecken abzuwehren und den kleinen Plagegeistern die Lust auf uns gehörig zu verderben.

Gefahr von Borreliose und FSME durch Zecken: Wie Hausmittel vor Stichen schützen können

Im Handel gibt es eine Vielzahl an Mittelchen, die vorbeugend gegen Zecken wirken sollen. Allerdings enthalten sie oft Pestizide bzw. schwache Nervengifte, die zwar in kleinen, für den Menschen eigentlich unschädlichen Dosen daherkommen – aber angenehm ist der Gedanke nicht.

Doch nicht jeder möchte sich unnatürlich-chemische Stoffe auf die Haut schmieren. In unseren Hausmitteln sind Bestandteile dieser Cremes und Tinkturen ebenfalls vorhanden – aber aus natürlichen Quellen, außerdem sind keine Pestizide enthalten.

Zudem sind diese natürlichen Mittel oft wesentlich günstiger als die Produkte aus der Apotheke.

Kokosöl: Eine "Wunderwaffe" als Barriere gegen Zecken?

Als eines der besten Hausmittel gegen Zecken gilt wohl Kokosöl. Das Fett der Kokosnuss pflegt nämlich nicht nur Haut und Haare: Die darin enthaltene Laurinsäure mögen Zecken überhaupt nicht.

Außerdem sind Caprylsäure und Caprinsäure darin. Caprylsäure, zu fünf bis neun Prozent in Kokosöl enthalten, ist ein natürliches Insektizid. Es soll den Chitinpanzer von Insekten auflösen können. Die Caprinsäure ist zu 10 Prozent enthalten und wirkt gegen Pilze, Viren und Bakterien. Die restlichen 50 bis 60 Prozent gehen an die Laurinsäure. Sie wirkt antimikrobiell wie die Caprinsäure – und verschreckt Zecken.

Gezeigt wurde die Wirkung an mehreren Studien – jedoch konnten diverse Versuche auch zeigen, dass das Kokosöl nicht ganz so gut wirkt wie andere Öle, auf die wir weiter unten eingehen.

Mit einem Trick können Sie die Eigenschaften aber wunderbar kombinieren. Auch dazu unten mehr!

Praktisch aber für den Sommer: Kokosöl bringt auch einen leichten UV-Schutz mit: zwar nur Lichtschutzfaktor 4, aber für bewölktere Tage oder Waldspaziergänge reicht's.

Außerdem beugt es der Hautalterung vor. Nebenwirkungen hat es bei äußerlicher Anwendung keine und ist somit auch für Kinder, Schwangere, Stillende und Allergiker geeignet.

FSME: Vorsicht bei diesen Symptomen nach Zeckenstich

Schwarzkümmelöl: auch gegen Mücken und Co

Schwarzkümmelöl ist sehr vielseitig: Es wirkt nicht nur gegen Zecken, sondern hält auch Mücken ab – ebenso wie Flöhe.

Extratipp: Motten mögen das Öl ebenfalls nicht. Also einfach ein Löschpapier damit beträufeln und in den Kleiderschrank hängen. Um Schwarzkümmelöl machten Zecken auch in mehreren Versuchen einen großen Bogen.

Übrigens dankt Ihnen auch trockene, spröde Haut eine regelmäßige Behandlung mit etwas Schwarzkümmelöl. Gerade sehr trockene, schuppige Haut wird nach dem Einreiben wieder schön zart und kann die Feuchtigkeit besser halten.

Knoblauch: gegen Zecken anstinken

Eine zugegeben nicht für jeden angenehme Möglichkeit, Zecken abzuwehren, ist Knoblauch. Die Ergebnisse bestätigt auch eine wissenschaftliche Studie an der Lund Universität Malmö mit 100 Proband*innen.

Frischer Knoblauch wirkt dabei am besten. Einfach eine Zehe vor dem geplanten Waldspaziergang kauen, und los kann’s gehen. Die Ausdünstungen werden Zecken fernhalten – möglicherweise aber auch andere Menschen...

Hausmittel_Zecken.jpg | © iStock (2) Collage Bild der Frau Online
Foto: iStock (2) Collage Bild der Frau Online

Ätherische Öle: Geraniol, Zitronen-Eukalyptus und Co

Wesentlich angenehmer im Duft sind da ätherische Öle – und da gibt es so einige, die von Zecken nicht allzu sehr gemocht werden.

Zitronen-Eukalyptus zum Beispiel kommt gar nicht gut an, ebenso wenig wie Rosengeranie. Aber auch Anis, Grapefruit, Lavendel, Myrrhe, Nelke, Thymian, Rosmarin, Patchouli, Teebaumöl und Wacholderdüfte schrecken Zecken ab.

Und da sind wir auch schon beim oben genannten Trick: Wichtig ist dabei allerdings, diese Öle nicht pur anzuwenden, denn das kann unter anderem zu starken Hautreizungen führen.

Ein paar Tropfen gemischt mit einem Basisöl wie Jojoba, Mandelöl, Sesam- oder Kokosöl hingegen wirken Wunder. Vor allem in Verbindung mit Kokosöl erhalten Sie so eine starke natürliche Waffe gegen Zecken. Zudem geben diese Öle auch noch eine gute Hautpflege ab.

7 bis 10 Tropfen auf 10 ml Basisöl genügen dabei. Reiben Sie Knöchel und Handgelenke mit der Mischung ein.

Wirksamer Zusatzschutz: lange, geschlossene Kleidung

Am besten aber kombinieren Sie eines der oben genannten Mittel mit dem wohl besten Schutz gegen die kleinen Krabbeltiere: Tragen Sie möglichst lange, geschlossene Kleidung, wenn Sie im Freien unterwegs sind. Dann haben Zecken gar nicht erst eine Chance, zuzustechen.

Es gibt sogar spezielle Socken, die besonders fest gewebt sind und damit gegen Zecken-, aber vor allem auch gegen Mückenstiche helfen.

Meist stabilisieren diese Socken noch zusätzlich und beugen bei richtigem Material Schweißgeruch vor. Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine, auch wenn’s nicht besonders schick aussieht. Zecken klettern nicht höher als 1,50 Meter – im Beinbereich sind Sie also am ehesten gefährdet.

Auch ist helle Kleidung besser als dunkle – denn auf ihr können Sie die schwarzen Tierchen besser erkennen und direkt wegschnippen.

Und halten Sie sich am besten von hohem Gras oder Unterholz sowie Laubstreu im Wald fern, denn gerade dort lauern Zecken gerne: meist ist es etwas feuchter und kühler als auf offenem Feld.

Wer doch auf käuflich erwerbbare Repellentien, so heißen Zeckenmittel aus Apotheke und Drogerie, zurückgreifen möchte, lässt sich am besten in der Apotheke seines Vertrauens beraten.

Was dem Menschen hilft, hilft auch dem Tier – meistens!

Mit den oben genannten Hausmitteln gegen Zecken können Sie übrigens auch Ihre Hunde schützen – etwa gegen die gefährliche Braune Hundezecke.

Vor allem Geraniol eignet sich aufgrund des auch für die meisten Hunde angenehmen Duftes gut, ebenso Kokosöl, das auch das Fell zum Glänzen bringt – aber dieses auch schnell fettig aussehen lassen kann. Nur bei Knoblauch sollten Sie aufpassen: Hunde vertragen Lauchgemüse nicht gut, es kann sogar gefährlich werden.

Kokosöl wirkt als Hausmittel gegen Zecken auch bei Katzen und auch Pferden – bei den Reittieren soll es auch gegen Milben und Fliegen helfen.

Vorsicht: Ätherische Öle wiederum sollten Sie nicht einfach so bei Tieren anwenden. Teebaumöl etwa ist hochgiftig für Katzen! Und auch Hunde und Pferde können darauf schlecht reagieren, wenn es zu konzentriert angewendet wird. Wie beim Menschen kann aber jedes ätherische Öl auch bei Tieren Allergien auslösen!

Zecke richtig entfernen: Worauf Sie achten müssen

Hat sich eine Zecke doch nicht von den natürlichen Schutzmaßnahmen aufhalten lassen, heißt es handeln:

Entfernen Sie das Tier vorsichtig mit einer Zeckenkarte, einem Zeckenhebel oder einer speziellen Zecken-Pinzette. Dann vorsichtig abziehen – nicht drehen oder drücken! Passen Sie auf, dass Sie den Kopf nicht abreißen. Reinigen Sie die Stichstelle gut und desinfizieren Sie sie.

In den folgenden Tagen sollten Sie die Stelle gut beobachten – und sobald Sie einen roten Ring um den Stich sehen, direkt einen Arzt aufsuchen! Es könnte sich um Borreliose handeln.

Zecken lösen neben Borreliose aber auch die das Hirn angreifende FSME aus. Seien Sie neben den hier normalerweise heimischen Krabbelviechern bitte aber auch aufmerksam – denn aufgrund des immer wärmeren Klimas schaffen es sogar diverse tropische Zeckenarten in deutsche Gefilde, die unter anderem Krankheiten wie das Fleckenfieber übertragen.

Wussten Sie zum Beispiel, dass es auch fliegende zeckenähnliche Insekten gibt?

Nerven noch andere Krabbeltiere und Flugwesen? Mit Hausmitteln können Sie auch Insektenstiche ganz gut behandeln oder sich direkt Ihr Insektenspray selbst machen. Wichtig ist aber zu wissen, welches Tier da zugestochen hat: Wie Sie Insektenstiche erkennen, können Sie direkt nachlesen. 

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