Autsch! Diese 7 Hausmittel retten dich nach einem Wespenstich

Wespenstiche sind unangenehm, schmerzhaft und können das Areal um die Einstichstelle stark anschwellen lassen – mit gefährlichen Folgen. Als Erste Hilfe bieten sich Hausmittel an. Doch wie gut helfen sie wirklich?
Draußen frühstücken, Kaffee trinken oder grillen – herrlich, doch leider gefällt das auch Wespen. Nach den ersten warmen Wochen lassen sich die surrenden Nervensägen häufiger sehen und zeigen großes Interesse sowohl an Süßspeisen als auch an herzhaften Gerichten.
Wer darauf keine Lust hat, versucht häufig, die Insekten zu verscheuchen – dabei kann es dann schnell passieren: Die Wespe fühlt sich bedroht und sticht zu. Nach dem Wespenstich können Hausmittel helfen, die Beschwerden zu lindern. Welche besonders geeignet und wann andere Maßnahmen nötig sind, erfährst du hier.
Wespenstich mit Hausmitteln behandeln
Beliebt sind Wespen ja nicht gerade – viele fragen sich vermutlich, wozu die bedrohlich wirkenden Tierchen überhaupt gut sind. Honig stellen sie schließlich keinen her. ABER: Sie vertilgen andere, unliebsame Insekten wie Mücken und Läuse. Eine Daseinsberechtigung haben sie also. Allerdings, und das macht sie so unbeliebt, bedienen sie sich gern an unseren Speisen und stechen dann auch öfter mal zu.
Nicht immer ist direkt eine Salbe gegen Insektenstiche zur Hand – und die ist auch nicht unbedingt nötig, solltest du nicht allergisch auf Wespenstiche reagieren. Dann können Hausmittel helfen.
Mittel Nummer eins: Eis! Wichtig ist schnelles Kühlen, um die Schwellung zurückzuhalten – und auch den Schmerz zu lindern. Aber es gibt auch noch ein paar mehr helfende Mittelchen – aber wie gesagt: nur dann, wenn du nicht allergisch reagierst!
Nach dem Wespenstich: Kühlen und Schmerzen sowie Juckreiz lindern
Eiswürfel/Eispads: Gegen Schwellungen hilft Kälte, denn die Blutgefäße ziehen sich zusammen. So kann sich das Gift auch nicht so schnell verteilen – und die Schmerzen werden auch nicht mehr als ganz so stark empfunden, da Eis durch die Kälte betäubt. Auch Eispads eignen sich.
Aber: Eis oder Pad nie direkt auf den Stich geben, sonst kann es zu Erfrierungen kommen – und die sind ähnlich schlimm wie Verbrennungen. Also Stofftuch um das Eis wickeln!
Basilikum: Hacke ein paar Basilikumblätter und gib sie auf die Stichstelle. Dann ein Taschentuch darüberlegen und einwirken lassen – stillt den Juckreiz und den Schmerz. Mit Petersilie klappt das übrigens auch ganz gut. Desinfizierend wirkt zudem Salbei.
Speichel: Wenn sonst nichts parat ist: ein bisschen Spucke auf den Stich geben – das kühlt. Den Juckreiz kannst du zusätzlich reduzieren, wenn du noch ein bisschen Zucker mit dazugibst.
Gift neutralisieren
Warme Teebeutel oder heiße Löffel: Wärme über 40 bis 50 °C hilft mit am besten. Denn Wespengift besteht zum Teil aus Eiweiß, und dieses wiederum wird bei Hitze gespalten bzw. "gerinnt", wenn es erhitzt wird – wie es auch beim Kochen von Eiern passiert. Das Gift wird damit zerstört und juckt nicht mehr so stark. Ein warmer Teebeutel, zum Beispiel mit Kamille, beruhigt zusätzlich. Oder du erhitzt einen Löffel mit warmem Wasser und hältst ihn dann auf die Stelle. Aber vorsichtig testen! Verbrühen sollest du dich nicht.
In Apotheken gibt es übrigens mittlerweile auch sogenannte Anti-Stich- oder Anti-Biss-Stifte, die lokal Wärme erzeugen und das Gift nach einem Wespenstich zerstören. Wichtig: am besten direkt mit Wärme an den frischen Stich gehen – so wird das Eiweiß sofort zerstört. Später kann die Hitze aber auch gegen Juckreiz helfen. Dann musst du allerdings öfter ran.
Wegerich: Spitz- und Blattwegerich wirken antibakteriell und stillen gleichzeitig den Schmerz. Anzuwenden wie Basilikum.
Backpulver oder Natron: Ein weiteres Wespenstich-Hausmittel: einen Teelöffel Backpulver oder Natron mit ein paar Tropfen Wasser zu einer Paste verrühren und für rund 10 Minuten auf den Stich geben: Das alkalische Gemisch neutralisiert das Gift, lässt die Schwellung zurückgehen und mindert Jucken und Pochen. Damit die Haut aber nicht zu sehr gereizt wird, solltest du die Anwendung nur alle paar Stunden wiederholen.
Essig: Essig, eigentlich sauer, ebenso wie Wespengift, reagiert in Kontakt mit Wasser alkalisch. Misch dir also eine Essig-Wasser-Lösung an, tunke ein sauberes Tuch ein und lege es auf den Stich, um das Gift zu neutralisieren.
Entzündung nach dem Wespenstich hemmen

Zwiebel oder Knoblauch sowie Zitrone: Das Senföl in Zwiebeln und Knoblauch wirkt entzündungshemmend und antiallergen. Einfach eine Zwiebel aufschneiden oder eine Knoblauchzehe halbieren und über den Stich reiben. Mit Zitronen funktioniert das Ganze übrigens auch ganz gut.
Quark: Die Milchsäure im Quark wirkt ebenfalls entzündungshemmend – und frisch aus dem Kühlschrank kühlt das Milchprodukt auch noch angenehm. Der Juckreiz wird also zusätzlich gestillt.
Honig: Kurzzeitig gegen den Schmerz kommst du auch mit Honig an. Einfach Honig auf die Stelle geben – wirkt entzündungshemmend.
Wer eine schwach ausgeprägte Allergie und noch leichte Antihistaminika in Tablettenform zu Hause liegen hat, kann auch vorsichtig dazu greifen – leichte Antihistaminika wie Cetirizin sind frei in der Apotheke verkäuflich.
Im Allergiefall und bei Stichen im Mund: ab zum Arzt oder Notarzt rufen!
Bei all dem gilt aber: Bist du Allergiker*in, egal ob mit schwacher oder ausgeprägter Wespengift-Allergie, solltest du auf dein Antiallergikum zurückgreifen oder – falls du ein solches noch nicht hast – schnellstmöglich eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Etwa, wenn der Stich stark anschwillt oder die Wespe gar an einer kritischen Stelle wie am Hals, Gesicht oder im Mund zugestochen hat.
In letzterem Fall, beim Stich im Mund, heißt es: Notärztin/Notarzt rufen! Bleib aufrecht sitzen oder stehen, kühle die Stelle mit einem Eiswürfel. Nicht hinlegen oder etwas trinken!
Aussaugen solltest du das Gift nicht! Denn es könnte sich über die Schleimhäute im Körper verbreiten. Und im Falle einer Allergie kann allerhand im Körper passieren.
Übrigens: Die hier aufgeführten Wespenstich-Hausmittel via Naturheilkunde können auch bei anderen Insektenstichen helfen – zumindest bei der Schmerzlinderung. Was du sonst noch gegen hartnäckige Insektenstiche mit Hausmitteln ausrichten kannst und wie du überhaupt erkennst, welches Insekt gestochen hat, liest du auch bei uns.
Andere Art der Hausmittel: Wespenstiche direkt vermeiden
Damit die Wespe gar nicht erst in Versuchung kommt, dich zu stechen, solltest du dir die Mundpartie nach dem Essen im Freien feucht abwischen – und vor allem Kindern. Oder du lenkst die Flugtiere einfach mit etwas überreifem Obst ab. Am Esstisch auf der Terrasse hilft eine über dem Tisch aufgehängte, zerknüllte braune Papiertüte – die gaukelt den Wespen nämlich vor, dass hier schon ein anderer Stock sein Nest gebaut hat. Mit welchen Pflanzen du Wespen natürlich vertreiben kannst, verraten wir dir ebenfalls gerne.
Das wohl hilfreichste Mittel gegen Wespenstiche ist aber Ruhe. Vermeide hektische Bewegungen oder Pusten – das könnte die Wespe provozieren. Bleibst du hingegen ruhig, macht sich das Tier normalerweise irgendwann von selbst wieder davon.
Auf Wespenfallen oder andere Arten, die Tiere zu töten, solltest du verzichten, wenn du deinen Geldbeutel schonen willst. Denn auch wenn sie keinen Honig produzieren, bestäuben sie dennoch Blüten und fressen vor allem Pflanzen befallende Schädlinge – und daher stehen sie unter Naturschutz. Bis zu 50.000 Euro Strafe kann’s da geben.
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