Magen-Darm-Grippe: Diese 11 Hausmittel wirken tatsächlich!

Heftig einsetzende Übelkeit ist oft das erste Anzeichen einer Magen-Darm-Grippe. Worauf du dich sonst noch gefasst machen musst und was wirklich hilft? Cola und Salzstangen sind es jedenfalls nicht...
Gastroenteritis, wie die Magen-Darm-Grippe in der Fachsprache genannt wird, ist besonders in den Herbst- und Wintermonaten häufig. Denn in den meisten Fällen lösen Viren wie das Rota- oder Norovirus den Brechdurchfall aus – und solche Erreger grassieren gerade in der kalten Jahreszeit.
Aber auch Erkältungsviren, die normalerweise die Schleimhäute der oberen Atemwege angreifen und dort zu Schnupfen, Halsweh und Husten führen, können Magen und Darm kurzfristig krank machen. Bakterien wie etwa Salmonellen sind dagegen nur selten schuld an der Magen-Darm-Grippe.
Meist wollen wir vor allem schnell den Brechdurchfall bekämpfen, bevor wir uns um die restliche Genesung kümmern. Dazu werden einige Hausmittel bei Magen-Darm-Grippe empfohlen. Aber nicht alle bringen was.
Wichtigste Anzeichen der Magen-Darm-Grippe: Helfen Hausmittel gegen Erbrechen und Durchfall?
Die Symptome des Brechdurchfalls sind recht eindeutig: Wenige Stunden bis Tage nach der Ansteckung mit einem Magen-Darm-Virus – je nach auslösendem Erreger – stellt sich Übelkeit ein. Wenn das Immunsystem sehr stark ist, kann es bei diesem Symptom bleiben.
In vielen Fällen kommen aber Erbrechen oder leichter Durchfall hinzu. Es kann aber auch passieren, dass heftiger Durchfall und überfallartiges Erbrechen gleichzeitig auftreten. Denn vor allem Noroviren, die für etwa ein Drittel der viralen Magen-Darm-Infektionen verantwortlich zeichnen, sind sehr aggressiv und bringen den Verdauungstrakt gehörig durcheinander. Damit der Körper dennoch genügend Nährstoffe und vor allem Flüssigkeit bekommt, muss beides, so gut es geht, trotz Übelkeit zugeführt werden. Und das ist nicht immer so einfach.
Starker Flüssigkeitsverlust durch Gastroenteritis ist gefährlich
So schnell und abrupt die Symptome aufgetaucht sind, verschwinden sie auch wieder. In der Regel dauert eine Magen-Darm-Grippe nur ein bis drei Tage. Harmlos ist sie jedoch nicht immer: Vor allem für Babys und Senioren kann der starke Flüssigkeitsverlust mit Dehydrierung und massiven Kreislaufproblemen einhergehen. Deshalb wird für Säuglinge extra eine Impfung gegen Rotaviren angeboten.
Alarmsignale bei einer Magen-Darm-Grippe sind Schwindel und Schwäche sowie Blut im Stuhl oder, wenn die Beschwerden länger als drei Tage anhalten. Dann ist unbedingt ärztliche Behandlung nötig!
Die besten Hausmittel gegen Magen-Darm-Grippe

In den ersten Tagen, und vor allem dann, wenn es sich um keine allzu starke Form der Erkrankung handelt, können die Symptome mit Hausmitteln abgeschwächt werden. Bewährt haben sich bei Gastroenteritis folgende elf Kniffe:
- Leg dich hin, schone dich. Dann kann sich dein Körper ganz auf die Abwehr der Viren konzentrieren!
- Trinke viel! Am besten eignet sich zimmerwarmes, stilles Mineralwasser, um den Flüssigkeitsverlust durch das Magen-Darm-Virus auszugleichen. Achtung: Kannst du die Flüssigkeit nicht behalten, weil du immer wieder erbrechen musst, solltest du Ärztin oder Arzt fragen. Manchmal ist dann Flüssigkeitszufuhr über einen Tropf nötig, vor allem, wenn keine Besserung auftritt.
- Mit Elektrolytlösung gleichst du den Mineralstoffmangel aus, der durch Erbrechen und Durchfall entsteht. Fertigprodukte gibt es in der Apotheke. Oder du stellst eine Elektrolytlösung für Erwachsene selbst her: ein Liter abgekochtes Wasser, ein Teelöffel Speisesalz, zehn Teelöffel Zucker, eine Prise Backpulver – gut verrühren und über den Tag verteilt trinken (nicht auf einmal!). Die Lösungen und Pulver aus der Apotheke sind allerdings bereits perfekt zusammengemischt und daher vorzuziehen.
- Trinke Tee. Gut für Magen und Darm sind Kamille-, Fenchel- und Schwarztee. Eine Prise Zucker ist erlaubt, weil er das Absinken des Blutzuckerspiegels verhindert.
- Verzichte mindestens einen halben Tag auf Essen (Nahrungskarenz), das schont den erkrankten Verdauungsapparat.
- Beginne dann mit leichter Kost, etwa Zwieback, den du lange kaust. Der Speichel übernimmt dann bereits Verdauungsarbeit, was Magen und Darm entlastet.
- Vergiss die Hausmittel Cola und Salzstangen! Dieser Tipp ist überholt und wird von Ärztinnen und Ärzten nicht mehr empfohlen.
- Leicht verdaulich ist selbstgemachter Kartoffelbrei (bitte Wasser statt Milch verwenden und nur mit etwas Salz würzen) oder eine sogenannte Moro'sche Karottensuppe bei Durchfall.
- Geschälter und geriebener Apfel gilt ebenfalls als guter Einstieg zurück zu normaler Ernährung.
- Empfehlenswert als Schonkost sind auch zerdrückte Bananen. Stark säurehaltiges Obst, etwa Orangen, solltst du dagegen meiden, solange du an Gastroenteritis erkrankt bist.
- Eine leichte Gemüsebrühe liefert zusätzlich Energie, um nach der Magen-Darm-Grippe wieder zu Kräften zu kommen. Auch eine Hühnersuppe wirkt Wunder.
Kontakt zu anderen solltest du möglichst erst einmal meiden, so gut es geht. Das gilt generell bei Symptomen von Magen-Darm-Grippe, ebenso wie bei Erkältungen. Du schwächst dich nur selbst und steckst möglicherweise andere an.
Du siehst, die Gastroenteritis mit ihren Bakterien und Viren lässt sich auch bekämpfen. Zwar dauert es etwas, bis Magen und Darm wieder auf dem Dampfer sind, aber die Leidensphase ist mit diesen Tipps nicht ganz so hoch – und du gibtst dem Körper zurück, was er durch Durchfall und Co verloren hat, aber dringend benötigt.
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