Bohlen-Ex mit 60 gestorben

"Naddel" ist tot, sie litt an Leberzirrhose: Wie gefährlich ist diese Krankheit?

Porträt einer nachdenklich blickenden Frau mit langen, gewellten Haaren vor schwarzem Hintergrund im Scheinwerferlicht.
© Getty Images / Sean Gallup
Nadja Abd el Farrag ist tot: Die Frau, die alle unter ihrem Spitznamen "Naddel" kannten, litt unter anderem an einer Leberzirrhose, einer gefährlichen Krankheit. Doch was ist das eigentlich genau?

Naddel ist tot: Die Bohlen-Ex litt unter anderem an einer Leberzirrhose, einer unheilbaren Schädigung des lebenswichtigen Organs. Was die häufigste Ursache dafür ist, welche Symptome dafür typisch sind.

Nadja "Naddel" Abd el Farrag ist gestorben – sie wurde nur 60 Jahre alt. Der Grund für ihren Tod: laut Medienberichten Organversagen. Die frühere Freundin von Dieter Bohlen gestand vor Jahren in ihrer Biografie, dass sie an einer Leberzirrhose leide, einer starken Schädigung des Organs, die je nach Stadium zum Tod führen kann. Eine mögliche und sehr häufige Ursache dieser gefährlichen Krankheit: Zu hoher Alkoholkonsum!

Dabei ist die Leber eigentlich erstaunlich regenerationsfähig. Auch nach jahrelangem Alkoholmissbrauch oder starken Medikamenten kann sich die Leber wieder vollständig erholen, wenn auf die Lebergifte verzichtet wird.

Doch steht die Leber ständig unter Beschuss, verändert sie sich, die Leberzellen sterben ab. Damit bilden sich Narben, und die Leber schrumpft – deshalb wird Leberzirrhose auch als Schrumpfleber bezeichnet. Sie ist immer die Folge chronischer Lebererkrankungen wie Hepatitis oder Fettleber.

Die Folgen dieses gefährlichen Leberschadens: Das größte Entgiftungsorgan des Menschen kann seine Aufgaben immer weniger erfüllen.

Anzeichen der Leberzirrhose treten erst spät auf

Wer seine Blut- und damit auch die Leberwerte nicht regelmäßig überprüfen lässt, merkt oft jahrelang nichts davon, dass er bereits eine

  • Fettleber,
  • Leberfibrose (Lebergewebe wird zu funktionslosem Bindegewebe) oder eine
  • Leberzirrhose im Frühstadium

hat. Denn diese tun in den ersten Stadien der Krankheit nicht weh.

Häufig ist eine Leberzirrhose deshalb schon weit fortgeschritten, bis sie erkannt wird. Die Anzeichen für das schleichende Versagen der Leber:

  • ständige Müdigkeit (Müdigkeit wird deshalb oft als „Schmerz der Leber“ bezeichnet)

  • Blähungen

  • Übelkeit

  • Schwitzen

  • Schmerzen und Druckgefühl im Oberbauch und unter der letzten Rippe rechts

  • Juckreiz

  • Haut verändert sich und wird grau-blaß bis gelblich

  • kleine, sternförmige Blutgefäße bilden sich direkt unter der Haut (Gefäßspinnen oder Spider naevi), vor allem im Gesicht und am Oberkörper

  • Nägel werden weiß (Weißnägel) und sind erhoben (Uhrglasnägel)

  • Haarausfall

  • Rötung der Handballen

  • „Lacklippen“, also sehr rote, glatte und trockene Lippen

  • beim Mann Potenzstörungen

  • bei der Frau Menstruationsstörungen

Junge Frau in weißem Shirt hält ein Lebermodell und fasst sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den rechten Oberbauch. | © Adobe Stock / Jo Panuwat D
Foto: Adobe Stock / Jo Panuwat D
Eine Leberzirrhose ist eine chronische Erkrankung, bei der gesundes Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt wird – oft Folge jahrelanger Leberschädigung.

Heilbar oder nicht? Die Stadien der Leberzirrhose

Mittels Bluttest und Ultraschall kann der Arzt feststellen, ob ein Leberschaden vorliegt und wie viel gesundes Lebergewebe abgebaut wurde. Entsprechend wird Leberzirrhose in verschiedene Stadien eingeteilt.

Gängig ist der Child-Pugh-Score, immer öfter jedoch auch der MELD-Score:

In Child-Pugh B und C ist die Überlebenszeit stark eingeschränkt, falls keine Spenderleber das kranke Organ ersetzt. Die Lebertransplantation gilt als einzige, wirklich erfolgreiche Therapie der fortgeschrittenen Leberzirrhose.

Regelmäßig Leberwerte checken und Leberschaden frühzeitig entdecken

In Deutschland sind Lebererkrankungen wie die Leberzirrhose verantwortlich für rund 13 von 10.000 Todesfällen. Damit stehen sie immerhin auf Platz zehn der Todesursachen. Mehr als 50.000 Menschen in Deutschland sterben pro Jahr an Leberzirrhose, wie die Deutsche Leberstiftung betont, obwohl sich die Vorstufen der Lebervernarbung oft noch gut behandeln ließen.

Zu nennen sind hier allen voran Alkoholmissbrauch, falsche Ernährung und Bewegungsmangel, die zu einer Fettleber führen. Wichtig ist zusätzlich, regelmäßig seine Leberwerte checken zu lassen, um eine Lebererkrankung rechtzeitig zu erkennen.

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