Welche Hausmittel bei Husten und Bronchitis schnelle Linderung bringen

Gegen lästiges Husten gibt es viele bewährte Hausmittel, die bei Erkältungen und Bronchitis helfen und dich wieder ruhig atmen lassen.
Wenn in der kalten Jahreszeit Bronchitis grassiert und viele Husten haben, steckt man sich schnell mal an. Die Auslöser für Erkältungen und Bronchitis sind meist Viren. Medikamente gegen diese Viren gibt es nicht, auch Antibiotika helfen nicht, da sie nur gegen Bakterien wirken. Allerdings gibt es einige Hausmittel, die bei Husten und Bronchitis richtig gut tun.
Hausmittel gegen Bronchitis: Natürliche Hilfe gegen Husten
Bei Erkältungshusten und Bronchitis heißt es deshalb, dem Immunsystem die nötige Zeit zu geben, um die Viren zu besiegen und die Symptome zu lindern. Dem Körper genügend Ruhe und Zeit zum Kurieren zu geben, gelingt besonders gut mit diesen neun Hausmitteln, die sich teilweise auch für Kinder mit Husten eignen:
1. Viel Tee trinken!
Trinke viel warmen Tee, am besten Kräutertee aus Holunder, Kamille, Eukalyptus, Salbei, Thymian oder Spitzwegerich. Die Wärme des Getränks beruhigt den angegriffenen Hals (bitte nicht zu heiß genießen!), die Wirkstoffe in den Heilpflanzen tun ihr Übriges. Kamille beruhigt, Thymian und Salbei wirken etwa antibakteriell. Zudem helfen manche Tees auch beim Einschlafen. Und eine erholsame Nacht hilft dem Körper beim Regenerieren immer.
Ein weiterer, nicht minder wichtiger Pluspunkt: Durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bleiben die Schleimhäute feucht. Zudem kann das Sekret aus den Bronchien auf diese Weise automatisch schneller abtransportiert werden, wodurch der Husten schneller verschwindet.
2. Honig
Zu Tee passt auch das nächste Hausmittel: Honig. Das Naturprodukt ist ein bekanntes und beliebtes Hausmittel bei Husten und Erkältung und kann entweder in einem Heißgetränk verrührt oder direkt eingenommen werden. Auch die WHO empfiehlt Honig bei Atemwegserkrankungen, allerdings nicht für Kinder unter einem Jahr. Laut der Weltgesundheitsorganisation steigert Honig die Produktion von Sekret und Schleim und beruhigt auf diese Weise die durch das Husten gereizten Atemwege.
Honig werden viele weitere gesundheitsfördende Eigenschaften zugeschrieben, die bei Husten helfen können: Er beschleunigt die Wundheilung, wirkt entzündungshemmend, antioxidativ und antimikrobiell. Eine ganz bestimmte Sorte des alten Heilmittels erlebt seit einiger Zeit einen besonders starken Aufschwung: Manuka-Honig. Der Super-Honig aus Neuseeland enthält besonders viel MGO (Methylglyoxal) – ein Zuckerabbauprodukt, das sogar gegen multiresistente Keime wirkt. Deshalb gilt Manuka-Honig als eines der stärksten natürlichen Antibiotika – allerdings ohne Nebenwirkungen und die Gefahr von Antibiotikaresistenzen.
Wichtig: Kinder unter einem Jahr sollten keinesfalls Honig zu sich nehmen, wie das Robert Koch-Institut empfiehlt. Ein im Honig enthaltenes Bakterium kann im noch nicht voll entwickelten Baby-Darm für eine Vergiftung sorgen, die die Nerven schädigen und zu Muskel- und Atemlähmungen führen kann (Säuglingsbotulismus).
3. Sorge für ein gutes Raumklima
Die Raumluft wird im Winter durch das Heizen sehr schnell trocken. Das kann die Bronchien zusätzlich reizen und zum Husten beitragen. Besonders das Schlafzimmer sollte nicht zu warm sein, maximal 18 Grad. Idealerweise sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen zwischen 45 und 60 Prozent liegen. Sonst laufen die Schleimhäute in Hals, Rachen und Nase Gefahr auszutrocknen. Dadurch kann der Körper Bakterien und Viren schlechter abwehren.
Eine gute Möglichkeit ist, einen Luftbefeuchter aufzustellen, alternativ können feuchte Tücher aufgehängt oder Gefäße mit Wasser in der Nähe der Heizung aufgestellt werden. Letztere müssen regelmäßig gereinigt werden, damit sich dort keine Keime ansammeln.
4. Inhalieren hält die Atemwege feucht
Eine weitere gute Maßnahme zur Befeuchtung der Atemwege ist Inhalieren. Mit Salzwasser: Gib dazu medizinisches Salz (aus der Apotheke oder Drogerie) in heißes Wasser und atme den aufsteigenden Wasserdampf (Vorsicht, nicht verbrühen!) über die Nase ein und über den Mund wieder aus. Bei Kindern kannst du auf ein für die Kleinen geeignetes Inhalationsgerät zurückgreifen.
Wer möchte, kann zusätzlich mit Kräutern oder Kräuterextrakten den schleimlösenden Effekt noch verstärken. Gib dazu eine Handvoll Salbeiblätter (frisch oder getrocknet) oder auch ein bis zwei Tropfen Pfefferminz- oder Eukalyptusöl zum Wasser hinzu. Bei Kindern solltest du auf ätherische Öle ganz verzichten, hier besteht die Gefahr der Atemnot! Und auch für dich selbst dosiere nur vorsichtig – sonst werden die Schleimhäute zusätzlich gereizt!
5. Die Zwiebel steckt voller helfender Inhaltsstoffe
Zwiebelsaft beruhigt und desinfiziert: einfach eine Küchenzwiebel in Würfel oder Scheiben schneiden und zusammen mit etwa 400 ml Wasser und einem Esslöffel Kandiszucker oder Honig langsam aufkochen. Dann abkühlen lassen, durch ein feines Sieb oder Kaffeefilter abseihen, den Saft auffangen und löffelweise über den Tag verteilt trinken. Schmeckt auch Kindern. Zwiebeln enthalten Stoffe, die gegen Keime wirken und Entzündungen abbremsen.
Das Ganze funktioniert auch als Tee: dazu einfach den Saft möglichst warm trinken. Wirksam sind die enthaltenen Sulfide. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend und antiviral.
6. Stinkig, aber wirksam: Knoblauch
Auch Knoblauch enthält jede Menge Sulfide. Wer kann, isst am besten täglich eine frische Knoblauchzehe, aufgeschnitten, gesalzen und aufs Butterbrot gelegt, oder in etwas Olivenöl knusprig gebraten, dann ist der Knoblauch nicht mehr so scharf.
7. Rettich enthält schleimlösende Öle
Rettichsaft wirkt gegen Entzündungen: Höhle einen großen Rettich aus und fülle in die Öffnung Kandiszucker oder Honig. Stelle den Rettich in ein hohes Gefäß, etwa in einen Messbecher, und lasse das Ganze im Kühlschrank etwas "reifen". Zucker und Honig lösen sich vollständig auf und nehmen dabei Rettichsaft auf. Davon täglich dreimal einen Esslöffel voll einnehmen.
Die in Rettich enthaltenen ätherischen Senföle – vor allem in schwarzem Rettich – wirken antibakteriell, antiviral und pilzhemmend. Nimmt man sie über die Nahrung zu sich, werden sie u.a. über die Atemluft wieder abgegeben und können so ihre antimikrobiellen Effekte auch in den Bronchien entfalten.
8. Wunderwurzel Ingwer stärkt die Abwehrkräfte
Ingwer ist gesund in vielerlei Hinsicht Kaufe frischen (Bio-)Ingwer, schneide ihn in Scheiben und übergieße ihn mit heißem Wasser. Mindestens zehn Minuten ziehen lassen. Bei Bedarf mit Honig süßen und warm trinken. Ingwer stärkt die Abwehr und hilft dabei, zähen Schleim zu lösen. Mit weiteren Ingwer-Rezepten bringst du Abwechslung ins Spiel.
Übertreiben solltest du es aber nicht: Ingwer kann auch Nebenwirkungen mitbringen. Beobachten solltest du den Konsum der Knolle etwa, wenn du unter Sodbrennen leidest oder eine Schilddrüsenüberfunktion hast.
9. Kartoffelwickel unterstützen mit Wärme
Koche für Kartoffelwickel fünf mittelgroße Kartoffeln in der Schale. Lege die Kartoffeln in ein Geschirrtuch. Die Kartoffeln zerdrücken, ein weiteres Tuch darüber legen und diesen Wickel (Achtung, nicht zu heiß!) auf die Brust legen. Die Wärme kann hartnäckigen Schleim lösen und sorgt für eine bessere Durchblutung der Bronchien, was die lokalen Abwehrkräfte aktiviert. Kartoffelwickel sind als Hausmittel aber nicht die einzige lindernde Anwendung mit der tollen Knolle.
Läuft zusätzlich die Nase? Die 10 besten Hausmittel gegen Schnupfen haben wir auch für dich gesammelt. Und wenn du gleich eine ausgewachsene Erkältung lahmlegt – Hausmittel helfen auch hier. Jedoch nicht alle, von denen wir es denken!
- Mavric E, Wittmann S, Barth G, Henle T. Identification and quantification of methylglyoxal as the dominant antibacterial constituent of Manuka (Leptospermum scoparium) honeys from New Zealand. Mol Nutr Food Res. 2008 Apr;52(4):483-9. doi: 10.1002/mnfr.200700282. PMID: 18210383.
- “Alpenmedizin” von Arnold Achmüller (Apotheker), erschienen im Verlag Edition Raetia, 2018.
- WHO: Cough and cold remedies for the treatment of acute respiratory infections in young children, 2001