Bedrohung – aber für wen?

Nanu, ein gelbes Exemplar! Asiatische Marienkäfer – sind sie gefährlich?

Ein Asiatischer Marienkäfer sitzt auf einem Blatt.
© iStock.com/Jarmila Horalkova
Der Asiatische Marienkäfer ist gefräßiger als unser heimisches Exemplar. Aber ist er denn auch gefährlich?

Huch, plötzlich ist da ein gelber statt einem roten Marienkäfer! Ein Grund zum Fürchten – oder sind diese Krabbler genauso harmlos wie unser heimischer Lieblingskäfer?

Die roten Marienkäfer mit ihren schwarzen Punkten kennen wir ja. Besonders jetzt im Herbst kreuzen sie öfter auch drinnen unseren Weg. Wenn Sie gerade mehrere Exemplare im Haus oder der Wohnung haben und Sie einmal genauer hinschauen, dann könnte Ihnen vielleicht etwas auffallen: Manche Marienkäfer sind gelb. Das sind die Asiatischen Marienkäfer. Was es mit diesen Exemplaren auf sich hat und ob sie gefährlich sind!

Plötzlich gelbe Krabbler gesichtet: Asiatische Marienkäfer – geht von ihnen eine Gefahr aus?

Wir sind meist nur die roten Exemplare gewohnt, den Siebenpunkt-Marienkäfer, der von den über 70 existierenden Marienkäferarten in Deutschland am häufigsten vorkommt. Nun kommt uns aber ein gelber, orangefarbener oder bräunlicher Krabbler mit bis zu 19 Punkten entgegen – der Asiatische Marienkäfer. Da fragen wir uns natürlich erst einmal, wo dieser Käfer herkommt und ob er für uns eine Gefahr darstellt.

Wie WWF bereits berichtete, können wir ganz ruhig bleiben, denn es handelt sich um den Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis) – auch unter dem Namen "Harlekin-Käfer" bekannt, der den Menschen zwar spürbar beißen kann, aber für uns dennoch vollkommen ungefährlich ist. Doch so harmlos erscheint er nicht für jedes Geschöpf: Für unsere einheimische Marienkäfer stellt er eine Bedrohung dar.

Er ist nämlich ein richtiges Fressmonster und nimmt das Fünffache an Nahrung zu sich, als es der Siebenpunkt-Käfer schafft. Er bevorzugt Blattläuse. Doch hat er diese verspeist, ist der Asiatische Marienkäfer nicht wählerisch und frisst eben auch Marienkäfer und ihre Larven, sodass der Bestand der einheimischen Arten abnimmt. Für das Aussterben unseres bekannten Marienkäfers gibt es aber derzeit keine Belege.

Der Asiatische Marienkäfer und sein Weg zu uns

Doch wie kommt ein solcher Käfer, der unsere heimischen Exemplare bedroht, eigentlich zu uns nach Deutschland? Hierfür gibt es eine ganz einfache Erklärung. Der in Japan und China ansässige Asiatische Marienkäfer wurde im 20. Jahrhundert erst nach Nordamerika und anschließend nach Europa geholt. Er sollte dazu dienen, Schädlinge biologisch zu bekämpfen.

Der Asiatische Marienkäfer schaffte es schließlich ins Freiland, wo er auf europäischen Boden zuallererst 2001 in Belgien bemerkt wurde. In Deutschland ist er auch schon vor einigen Jahren angekommen. Eine größere Menge dieser Käfer wurde bereits 2002 in Westdeutschland gesichtet.

Ob einheimische Exemplare oder Asiatische Marienkäfer – in Ihren vier Wänden wollen Sie diese bestimmt nicht haben? Doch nicht nur eine Madenplage, sondern auch Ratten könnten Ihnen zum Verhängnis werden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie wissen, wie Sie diese wieder vertreiben.

Noch andere Krabbelviecher wie die Kiefernwanze oder Mehlkäfer machen sich auf Ihrem Balkon breit oder Sie fragen sich, wie Sie Ihren Garten winterfest machen sollen? Auf solche Fragen haben wir Antworten! Um sich diese durchzulesen, besuchen Sie einfach unsere weiteren spannenden Artikel zu Garten und Balkon.

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