Gesünder oder nicht?

Ist Reissirup eine gesunde Zuckeralternative?

Eine Person gießt mit einem Löffel Reissirup aus einer kleinen Schale. Im Hintergrund unscharf eine Schüssel mit verschiedenen frischen Beeren.
© GettyImages / alvarez
Reissirup ist eine Alternative zu Haushaltszucker – aber ist er gesund?

Zuckeralternativen gibt es mittlerweile jede Menge. Eine davon ist Reissirup. Doch taugt er wirklich als gesunde Alternative zu Haushaltszucker? Lesen Sie die Antwort hier.

Zucker gilt als ungesunder Dickmacher. Das ist bekannt und auch ein Grund, warum es mittlerweile zahlreiche Zuckeralternativen auf dem Markt gibt. Eine davon ist Reissirup, der den Ruf hat, gesünder als Zucker zu sein. Doch ist Reissirup tatsächlich gesund? 

Reissirup: Wirklich gesund?

Wie der Name schon sagt, wird Reissirup aus Reis gewonnen. Hierfür wird Reis gemahlen, erhitzt und mit Enzymen versehen, die die Zuckerstoffe spalten. Dann wird die Flüssigkeit gefiltert und eingedickt. Am Ende bleibt ein Sirup übrig, der in seiner Konsistenz vergleichbar zu flüssigem Honig oder auch Ahornsirup ist. Geschmacklich hat er eine leicht karamellige, nussige Note.

Was die Nährwerte betrifft, so besteht Reissirup in erster Linie aus Zucker und zwar genau genommen nahezu vollständig aus Glucose (Traubenzucker). 100 Gramm Reissirup kommt auf 289 Kalorien und 70 Gramm Kohlenhydrate. Durch die Verarbeitung sind kaum noch Eiweiß und Fette enthalten. Der Sirup enthält zwar noch Mikronährstoffen, wie beispielsweise Kalium und Magnesium. Allerdings sind die Mengen gering und machen Reissirup nicht zu einem gesunden Nahrungsmittel. Da Reissirup in erster Linie aus Zucker besteht, ist er genauso wie Zucker zu behandeln, sprich: in Maßen zu genießen.

Wie unterscheiden sich Reissirup und Haushaltszucker?

Während Reissirup aus Glucose besteht, so besteht Haushaltszucker nur zur Hälfte aus Glucose und zur anderen Hälfte aus Fructose, also Fruchtzucker. Fruchtzucker wird über die Leber verstoffwechselt. Es wird daher vermutet, dass zu viel Fruchtzucker eine Fettleber und auch Diabetes Typ 2 begünstigen kann. Reissirup enthält nahezu keinen Fruchtzucker, was ein Grund für seinen gesünderen Ruf ist. Doch auch zu viel Glucose belastet den Stoffwechsel und kann zu Übergewicht führen. 

Außerdem hat Reissirup einen recht hohen glykämischen Index (GI). Dieser sagt aus, inwieweit ein Lebensmittel den Blutzucker in die Höhe schießt, was wiederum zu Heißhunger führen kann. Der GI von Reissirup liegt bei fast 100. Im Vergleich: Der GI von Haushaltszucker liegt bei 68 und der eines Apfels bei 38. Auch hier überzeugt Reissirup also nicht als die gesündere Zuckeralternative.

Einen großen Vorteil hat Reissirup jedoch, und zwar für Menschen mit Fructoseintoleranz. Da Reissirup so gut wie keine Fructose enthält, wird er bei Fructoseintoleranz gut vertragen.

Mehr zum Thema Fructose und ob Fruchtzucker eigentlich ungesund ist, sehen Sie im Video:

Fructose: Ist Fruchtzucker ungesund?

Fazit: Auch Reissirup ist kein gesunder Zucker

Reissirup enthält zwar mehr Mineralstoffe als gängiger Haushaltszucker und dafür keine Fructose. Dennoch reicht das nicht aus, um den Sirup zu einem gesunden Süßungsmittel zu machen. 

Zucker bleibt letztlich Zucker. In zu großen Mengen macht er dick und schadet der Gesundheit. Zucker sollten Sie daher nur in Maßen genießen. Das gilt auch für Reissirup. Dafür ist Reissirup aber zumindest eine geeignete Zuckeralternative für Menschen mit Fructoseintoleranz.

Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: