Auszeit unter den Armen

Detox für die Achselhöhlen: Hilft die Tiefenreinigung gegen Schweiß?

Frau deutet mit ihrer Fingerspitze auf ihre Achselhöhle. Sie trägt ein Handtuch um ihren Körper und hat scheinbar keine Kleidung an den Armen, was den Fokus auf die Achselhöhle lenkt.
© Getty Images / verona_S
Detox für die Achseln? Klingt erst einmal ungewöhnlich, hat sich aber zu einem regelrechten Trend entwickelt. Bringt es etwas, gerade was das Schwitzen angeht?

Hautausschläge, Müffel-Geruch oder übermäßige Schweißproduktion: Auch unsere Achselhöhlen brauchen mal eine Auszeit, um sich zu erholen. Dann schwitzen wir auch weniger. Oder...?

Schon seit einiger Zeit geistert der Begriff "Achselhöhlen-Detox", auf Englisch "Armpit Detox", im Internet herum. Dahinter steckt das, was man bei Detox auch in anderem Zusammenhang kennt: sich oder dem beigefügten Begriff eine Auszeit zu gönnen. Warum wir uns nun gerade unter den Armen gelegentlich mal eine Tiefenreinigung zukommen lassen sollten, liegt fast auf der Hand: Schließlich ist das die Körperregion, an der wir in der Regel am meisten schwitzen.

Entsprechend oft wird sie mit entsprechenden Produkten gereinigt, mittels Deodorants mit Duft versehen und in der Schweißbildung eingedämmt. Ach ja, rasiert werden die Achseln oft auch noch. Ganz schön viel also, was der Bereich auszuhalten hat. Da könnte ein Achsel-Detox doch tatsächlich sinnvoll sein. Es soll sogar dabei helfen, weniger zu schwitzen. Aber ist das auch wirklich so? Wir klären auf!

Achselhöhlen-Detox: Auszeit für die schweißbildende Körperregion

Es ist fast so etwas wie ein Trend: die "Entgiftung" der Achselhöhlen mithilfe von Masken, wie man sie fürs Gesicht kennt und die hier wie dort durch bestimmte Zutaten und Ingredienzien Poren öffnen und Giftstoffe entfernen sollen. Eine solche Maske wird für etwa 15 Minuten auf die Achselhöhlen aufgetragen – währenddessen solltest du deine Arme so weit abspreizen oder irgendwo aufstützen, dass die Maske trocknen kann, ohne zusammengedrückt zu werden. Anschließend wird sie mit warmem Wasser abgewaschen: entweder mit einem warmen Waschlappen oder unter der Dusche.

Achselhöhlen-Masken gibt es mittlerweile natürlich schon zu kaufen – immer mehr Beauty-Marken bieten ihre eigenen Masken oder Peelings an. Du kannst dir aber auch zu Hause eine Maske mit üblichen Haushaltsmitteln selbst herstellen.

Masken aus Hausmitteln selbst machen

Hier gibt's zwei Achsel-Masken, die du ganz schnell selbst anrühren kannst und die genauso wirkungsvoll sind wie die gekauften Produkte:

  • Vermische einen Esslöffel weißer Tonerde mit ein bis zwei Teelöffeln Joghurt. Der Brei darf nicht zu flüssig sein, damit er nicht herunterläuft. Tonerde entfernt Giftstoffe und schädliche Schwermetalle aus den Poren, Joghurt wiederum (Natur oder Soja) pflegt die Haut und erfrischt sie. Wer will, fügt noch Natron zum Reinigen der Haut hinzu, das muss aber nicht sein. Mit einigen Tropfen Lavendel-Öl freut sich auch die eigene Nase über die Maske. 15 bis 20 Minuten einwirken lassen, dann warm abspülen.
  • Gib zu einem gehäuften Esslöffel Heilerde einen Teelöffel Apfelessig und nur etwas Wasser dazu, bis ein zähflüssiger Brei entstanden ist. Auch diese Detox-Maske öffnet und reinigt die Poren. Nach einer Entgiftungszeit von etwa 20 Minuten mit warmem Wasser abwaschen.

Achselhöhlen-Detox: Hilft es wirklich?

Eine reinigende Wirkung, sprich eine Reduzierung der Bakterien in der Achselgegend, ist durch ein sogenanntes Achsel-Detox durchaus drin. Hin und wieder behaupten Fans von Achsel-Entgiftungen sogar, dass die Behandlungen Giftstoffe durch die Schweißdrüsen in den Achselhöhlen extrahieren, was die Schweißbildung reduziere. Das scheint allerdings eher nicht der Fall zu sein: "Es gibt keine wissenschaftlich belegten Gründe für eine Entgiftung", sagt die Dermatologin Amy Kassouf im Magazin Health Essentials.

Das bestätigt die Schweizer Dermatologin Dr. med. Daniela Kleeman der Webseite 20min gegenüber: Derlei Masken führen nicht dazu, dass weniger Schweiß produziert wird. Aber: Sie können durchaus zur Folge haben, dass es unter den Achseln weniger streng riecht. "Die antibakterielle Wirkung des Apfelessigs könnte hier durchaus eine Rolle spielen. Weniger Bakterien bedeuten schließlich auch weniger Geruch", so die Expertin.

Fazit: Den Achselhöhlen eine Auszeit zu gönnen, ist sicher keine schlechte Idee. Wie bei anderen beanspruchten Hautregionen auch, ist dann und wann eine Spezialpflege bestimmt hilfreich. Ob du dich, wie es viele Influencer*innen kundtun, auch über weniger Schweißgeruch freust, bleibt abzuwarten. Schaden tut ein solches Treatment jedenfalls nicht!

Quellen:
health.clevelandclinic.org, medicalnewstoday.com, healthline.com, 20min.ch, beautypunk.com, joyfullife.com
Zählbild
Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: