Keine Chance für Schweißflecken

Hitzewelle? Das sind die besten Stoffe gegen Schwitzen (Nummer 3 überrascht)

Frau mit kurzem braunem Haar hält einen bunten Strauß Blumen vor cremefarbenem Hintergrund und blickt zur Seite.
© Adobe Stock/ Floral Deco
Der Stoff, aus dem Sommerträume sind: atmungsaktiv, kühlend und stylish.

Die Temperaturen steigen und steigen: Da können wir uns mit viel Wasser und Eis erfrischen. Aber auch mit der richtigen Kleidung kannst du im Sommer einen kühlen Kopf bewahren. Denn es gibt Stoffe, die den Körper regelrecht kühlen, statt ihn aufzuheizen...

Der Asphalt flimmert, die Luft steht. Du steigst in die Bahn – und fühlst dich wie im Dampfkochtopf. Dein Shirt klebt am Rücken, dein Kreislauf sehnt sich nach einer kühlen Brise. Was tun? Die Antwort liegt – buchstäblich – auf der Haut: richtige Kleidung.

Steigendes Quecksilber und strahlendes Gelb am Himmel: Da gesellt sich zur Freude über den Sommer leider auch das ständige Schwitzen. Wobei das gar nicht schlimm, sondern vielmehr eine natürliche Reaktion des Körpers ist. Denn durch die Wärmeregulierung wird er vor Überhitzung geschützt.

Wieso schwitzen wir?

Aber: Was ein ziemlich schlauer Zug des Körpers ist, fühlt sich bei Betroffenen meist richtig unangenehm an. Doch die richtige Kleidung kann helfen, sich vor dem Schwitzen zu schützen. Lies hier, welche Stoffe dich dabei unterstützen.

Kühlende Stoffe: Kleidung gegen das Schwitzen

Manche Materialien wirken regelrecht temperaturausgleichend und fördern die Kühlung deines Körpers. Aber welche Stoffe halten dich im Sommer wortwörtlich "cool"?

Der wichtigste Faktor bei Kleidung für heiße Tage: Sie sollte atmungsaktiv sein. Das bedeutet, sie lässt Luft durch, transportiert Feuchtigkeit nach außen und schafft ein angenehmes Klima auf der Haut.

Außerdem gut: weite, locker geschnittene Kleidungsstücke, die die Luft unter ihnen zirkulieren lassen und damit helfen, die Körpertemperatur zu regulieren.

Enganliegende Kleidung hingegen blockiert die Luftzirkulation, was ein feuchtes, warmes Klima auf der Haut entstehen lässt – das kann zusammen mit Bakterien schnell zu unangenehmen Gerüchen führen. Besser: locker, leicht und luftig!

Leinen: luftig, leicht – und seit Jahrtausenden bewährt

Leinen gehört zu den ältesten bekannten Naturfasern. Gewonnen aus der Flachspflanze, kann das Material sehr gut Feuchtigkeit aufnehmen – und diese auch wieder abgeben. Der Vorteil: Die Verdunstung kühlt die Haut angenehm.

Leinen liegt nicht auf der Haut, sondern sorgt durch seine Struktur für Luftpolster und damit für Kühlung. Flusenfrei, widerstandsfähig und pflegeleicht ist es außerdem – und damit bestens für heiße Alltagseinsätze geeignet.

Leinen punktet nicht nur mit Kühlwirkung, sondern auch mit Nachhaltigkeit: Die Pflanze benötigt wenig Wasser und wächst schnell. Nachteil: Der Stoff kann leicht knittern – was aber in der Sommermode längst als charmantes Stilmerkmal gilt.

Baumwolle: Natürlich und vielseitig – mit einem kleinen Nachteil

Auch Baumwolle hat eine lange Tradition in der Textilherstellung. Die Naturfaser nimmt Feuchtigkeit gut auf, trocknet allerdings nur langsam. Ist ein Shirt durchgeschwitzt, bleibt es oft lange feucht – hier hilft nur eins: Wechselkleidung mitnehmen.

Wer dennoch nicht auf den weichen, hautfreundlichen Stoff verzichten will, sollte im Sommer eher zu dünneren Varianten und luftigen Schnitten greifen.

Ein weiterer Vorteil von Baumwolle: Sie ist besonders hautfreundlich und auch für empfindliche Haut geeignet. Wer zum Schwitzen neigt, sollte auf Mischgewebe mit hohem Baumwollanteil achten – reine Kunstfaserstoffe stauen die Hitze eher.

Hättest du's gedacht? Ausgerechnet DIESE Bekleidung kann bei Hitze helfen...

Seide: edel, klimaregulierend – aber empfindlich

Das glänzende Material, das ursprünglich aus China stammt, isoliert hervorragend und schützt sowohl vor Hitze als auch vor Kälte. Damit ist Seide ein Allround-Talent, wenn’s um Temperaturausgleich geht.

Nachteil: Seide ist empfindlich gegenüber Nässe. Schweißflecken können unschön sichtbar bleiben – besonders bei dunklen Farben. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu hellen Farbtönen. Und: Mittlerweile gibt es sogar vegane Seiden-Alternativen!

Apropos Schweißflecken entfernen: Diese einfache Wundertinktur befreit deine Wäsche von gelben Flecken

Und von wegen übermäßige Schweißproduktion: Auch unsere Achseln brauchen mal eine Auszeit, um sich zu erholen. Bye-bye Mief: So funktioniert der Achselhöhlen-Detox wirklich!

Viskose: angenehm weich und atmungsaktiv

Bei Viskose handelt es sich um eine halbsynthetische Faser, die auf pflanzlicher Cellulose basiert. Sie fühlt sich seidig glatt an, ist dabei aber luftdurchlässiger als Baumwolle und sehr saugfähig. Besonders bei warmem Wetter punktet Viskose mit einem angenehmen Tragegefühl.

Zudem lässt sich das Material gut verarbeiten – perfekt also für sommerliche Outfits, die leicht auf der Haut liegen.

Auch Lyocell – oft unter dem Markennamen TENCEL™ bekannt – wird aus Zellulose hergestellt und gilt als besonders nachhaltig. Der Stoff fühlt sich ähnlich weich an wie Viskose, nimmt Feuchtigkeit hervorragend auf und verhindert damit Geruchsbildung – ideal für den Sommer.

Neue Technologien machen Sommerkleidung noch kühler:
Innovative Textilien gegen Hitze – wie Forschung und Hightech unsere Kleidung verändern

In der Textilforschung tut sich einiges – besonders wenn es um temperaturregulierende Kleidung für heiße Tage geht. Diese Entwicklungen zeigen, wie Kleidung künftig noch besser kühlen kann:
1. Nano-Beschichtungen gegen Hitzestau
Laut dem Umweltbundesamt werden Textilien zunehmend mit Nanomaterialien ausgestattet – darunter etwa spezielle Silber- oder Keramikpartikel, die für verbesserte Wärmeleitung oder antibakterielle Eigenschaften sorgen können. Solche funktionellen Beschichtungen können nicht nur Gerüche verhindern, sondern auch aktiv zur Kühlung beitragen – indem sie beispielsweise UV-Strahlen reflektieren.
2. Kalksteinpartikel machen Stoffe spürbar kühler
Forschende aus Österreich haben ein Textil entwickelt, das durch mikroskopisch kleine Kalkpartikel Sonnenwärme reduziert. Die Partikel, die auf das Gewebe aufgetragen werden, reflektieren Sonnenlicht und sorgen dafür, dass sich die Kleidung spürbar weniger aufheizt – sogar nach mehrmaligem Waschen. Die Beschichtung funktioniert ganz ohne Chemikalien und ist komplett rückstandsfrei.
3. Leichte Schutzkleidung mit Klimakomfort
Im Forschungsprojekt "Leicht und sicher" wird an Schutztextilien gearbeitet, die nicht nur gegen Hitze isolieren, sondern gleichzeitig atmungsaktiv sind. Ziel ist es, besonders leichte Materialien zu entwickeln, die bei hohen Temperaturen den Tragekomfort erhöhen – etwa für Einsatzkräfte oder Menschen, die im Freien arbeiten. Die Erkenntnisse fließen langfristig auch in Alltagsmode ein.

Polyester: besser als sein Ruf – zumindest in der Hightech-Version

Zwar gilt Polyester klassischerweise nicht als idealer Sommerstoff, weil es kaum Feuchtigkeit aufnimmt und oft die Wärme staut – moderne Varianten widerlegen dieses Image jedoch. Spezielle Funktionsstoffe aus Mikrofasern verfügen über atmungsaktive Eigenschaften und leiten Feuchtigkeit effektiv ab.

Vor allem im Sportbereich ist Polyester deshalb beliebt. Aber Achtung: Günstige Varianten können das Gegenteil bewirken – hier lohnt es sich, auf Qualität zu achten.

Funktionsstoffe aus hochwertigem Polyester können mittlerweile sogar aktives Temperaturmanagement leisten: Sie leiten Feuchtigkeit schnell von der Haut weg und verhindern dadurch Hitzestau. Wer viel schwitzt, sollte auf Kleidung mit Mesh-Einsätzen oder Lasercut-Belüftung achten – so bleibt die Haut trocken.

Natur vs. synthetisch: Welche Fasern eignen sich für unsere Kleidung? Lies hier noch mehr über die bekanntesten Textilien – und was sie ausmacht.

Welche Farben im Sommer ideal sind

 

Bei hohen Temperaturen ist die Farbwahl der Kleidung kein reines Stilthema, sondern hat ganz praktische Auswirkungen auf das Wärmeempfinden. Dunkle Farben wie Schwarz, Dunkelblau oder Anthrazit absorbieren Sonnenstrahlen besonders stark – sie speichern die Wärme und geben sie an den Körper ab. Das führt dazu, dass sich Kleidung schneller aufheizt und das Schwitzen verstärken kann.

Helle Farben wie Weiß, Beige oder Pastellnuancen reflektieren dagegen das Sonnenlicht, statt es zu absorbieren. Dadurch bleibt die Oberfläche der Kleidung deutlich kühler – ein spürbarer Vorteil an heißen Tagen. Auch UV-Schutzkleidung setzt häufig auf helle Töne, da sie die Strahlung besser abwehrt und die Haut zusätzlich schützt. Wer sich also bei Hitze wirksam vor Überhitzung schützen möchte, sollte im Sommer bevorzugt auf helle, lichtreflektierende Farben setzen.

Achtung Hitze-Falle: Diese Materialien sind im Sommer eher ungeeignet

Nicht jeder Stoff ist für hohe Temperaturen gemacht – manche Materialien wirken wie ein Wärmespeicher auf der Haut und sorgen für Hitzestau oder unangenehmes Schwitzen. Diese Stoffe solltest du bei heißen Tagen besser vermeiden:

  1. Acrylfasern zählen zu den Stoffen, die im Sommer besonders ungünstig sind. Sie lassen kaum Luft durch, speichern Wärme und können sich schnell unangenehm auf der Haut anfühlen – insbesondere bei direkter Sonneneinstrahlung. (Quelle)
  2. Auch reine Viskose kann bei Hitze problematisch werden. Obwohl sie weich und angenehm zu tragen ist, neigt der Stoff dazu, sich bei starkem Schwitzen feucht und klamm anzufühlen – vor allem, wenn die Kleidung eng anliegt.
  3. Jeansstoffe (Denim) sind für ihre Robustheit bekannt – aber gerade das macht sie im Sommer wenig geeignet. Der feste, dichte Stoff verhindert Luftzirkulation und staut Wärme, was schnell zu einem Hitzestau führen kann.
  4. Ähnlich kritisch ist Nylon: Der synthetische Stoff ist zwar leicht und glatt, aber kaum atmungsaktiv. Das fördert Hitzestau und kann zu Hautreizungen führen – vor allem, wenn die Kleidung eng anliegt.
  5. Vorsicht ist auch bei schweren Mischgeweben geboten – besonders bei Kombinationen aus Polyester und Baumwolle. Diese Stoffe verbinden zwar Strapazierfähigkeit mit Tragekomfort, können aber gerade bei sommerlichen Temperaturen schnell zu einem Wärmestau führen.

Tipp: Wenn du auf einen dieser Stoffe nicht verzichten willst, achte auf lockere Schnitte, luftig gewebte Varianten oder kühlende Innenfutter. So lässt sich selbst weniger hitzetaugliche Kleidung angenehmer tragen.

Dein Oberteil kommt gerade frisch aus der Waschmaschine und müffelt trotzdem noch nach deiner letzten Schwitzattacke? Mit welchem Mittel du Schweißgeruch aus Textilien effektiv entfernst, verraten wir dir hier.

Kennst du schon diese Hausmittel gegen Schwitzen? Mindestens eins hast du garantiert in deiner Küche, wetten...?

Unangenehm riechen können im Sommer schon auch mal die Füße... Wie du Sandalen reinigst, damit Schmutz und Schweiß im Fußbett keine Chance haben.

Es gibt übrigens auch echt kuriose Fakten zum Thema Schwitzen, die dich überraschen werden (Nr. 2 ist echt skurril!).

Quellen:
umweltbundesamt.de, futurezone.at, textil-mode.de, refinery29.com, drywear.de, byaylinkoenig.com, textilwaren24.eu, youfreen.de
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