Kleines Malheur, große Not

Das musst du tun, wenn deine Katze in die Wohnung pinkelt

Katze sitzt neben einem Urinfleck auf dem Sofa.
© GettyImages/Daria Kulkova
Wenn deine Katze in die Wohnung pinkelt, sagt sie damit "Mir geht es nicht gut".

Schon wieder Pipi auf dem Sofa – das nervt! Unsauberkeit hat bei den Stubentigern meist triftige Gründe. Wenn deine Katze in die Wohnung pinkelt, versucht sie zu sagen "Mir geht es nicht gut". So kannst du ihr jetzt helfen.

Wenn die Welt unserer Katzen ins Wanken gerät, reagieren sie oft mit Unsauberkeit. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Eins ist klar: Aus Bosheit tun sie es nicht. Denn Rache oder Protest sind menschliche Gedanken – nicht aber die Ihrer Katze.  Das kannst du tun, wenn deine Katze in die Wohnung pinkelt.

Meine Katze macht in die Wohnung – soll ich sie bestrafen?

Auf keinen Fall. Den Vierbeiner anzuschreien oder die Schnauze in den Urin zu drücken, sind veraltete Handlungsweisen, die schon lange von Fachleuten revidiert wurden.

Wende bitte keine Gewalt an, damit verunsicherst du deine Katze nur noch mehr und zerstörst euer gemeinsames Vertrauensverhältnis. Sie kann nicht verstehen, warum du wütend bist, da sie die Strafe nicht mit dem Pipi auf dem Sofa in Verbindung bringen kann.

Versuche herauszufinden, warum deine Katze in die Wohnung pinkelt.

Unsauberkeit bei Katzen: Wann muss ich zum Tierarzt?

Ein Tierarztbesuch ist sinnvoll, um körperliche Ursachen auszuschließen. Beobachte die Katze ganz genau: Wie oft geht sie auf die Toilette? Sucht sie ungewöhnliche Orte für ihr Geschäft auf oder ist möglicherweise sogar Blut im Urin?

Das kann auf eine Blasenentzündung, Blasensteine oder andere Krankheiten hindeuten. Katzen sind Meister darin, ihre Schmerzen zu verbergen. Das liegt in ihrer Natur.

Wenn den Miezen das Wasserlassen wehtut, suchen sie sich weiche Untergründe wie das Bett, die Couch oder den Teppich. Erwischst du deinen Vierbeiner öfter dabei, wie er in die Wohnung macht – einpacken und ab zum Doktor.

Katzenklo, Katzenklo – Ja, das macht die Katze froh!

Und nicht nur das: Auch du wirst froh sein, wenn es deinem Liebling gut geht und er wieder brav seine Toilette benutzt. Vielleicht meidet die Katze das Klo, weil sie an einem ungünstigen Ort steht oder der Geruch des Katzenstreus ihr nicht zusagt.

Dem Vierbeiner das Katzenklo so schön wie möglichzu machen kann helfen. Beachte die folgende Dinge:

1. Der optimale Standort: Die Katzentoilette sollte an einem ruhigen Ort stehen, zu dem die Fellnase immer Zugang hat und wo möglichst kein Durchgangsverkehr ist.

Am besten in einer Ecke im Wohnzimmer oder in einer Nische im Badezimmer. Wichtig ist, dass sich die Mieze dort sicher und ungestört fühlen kann.

2. Die richtige Größe: Auch wenn Katzenklos keine dekorative Errungenschaft sind, solltest du deiner Katze ein möglichst großes Klo anbieten. Viele im Handel erhältliche Katzentoiletten sind schlicht und ergreifend zu klein und somit unkomfortable für die Mieze.

In einer geräumigen Toilette kann sie ihr Geschäft sorgfältig vergraben. Einige Stubentiger mögen gerne Katzenklos mit einer Haube, andere wiederum mögen es lieber offen. Finde heraus, womit sich dein Liebling wohler fühlt.

3. Die Anzahl: Für uns Menschen ist eine Toilette vollkommen ausreichend, doch unsere Vierbeiner haben gern die Auswahl. Schließlich markieren sie mit dem Absetzen von Urin ihr Revier und das soll natürlich so groß wie möglich sein.

Du kannst dich dabei an einer ganz einfachen Faustregel orientieren: Immer ein Katzenklo mehr als du Katzen hast. Das heißt, wenn du zwei Katzen hast, solltest du drei Katzenklos aufstellen.

4. Das beste Streu: Magst du gern hartes Klopapier – wohl kaum! Auch unsere Samtpfoten haben es gern weich unter ihren Pfötchen. In der Natur benutzen sie Sand oder Erde zum Verbuddeln.

Daher sollte das Katzenstreu so fein wie möglich sein und keine Parfümstoffe enthalten. Diese könnten die Mieze irritieren. Säubere die Katzentoilette regelmäßig, am besten jeweils morgens und abends. 

Übrigens: Das moderne Klumpstreu musst du  nicht ständig austauschen. Es reicht, wenn du die Schale der Katzentoilette ab und an mit einem feuchten Tuch reinigdt und mit neuem Streu auffüllst.

Unser Tipp: Um Kitten ans Katzenklo zu gewöhnen, gibt es einen speziell entwickelten Lockstoff. Den kannst du bequem über's Internet oder im Zoofachhandel kaufen. Der Geruch wirkt stimulierend und soll die Vierbeiner dazu animieren, die Katzentoilette (wieder) zu benutzen. Ein Versuch ist es wert – auch bei älteren Tieren. Einfach über das Streu drüber streuen und fertig!

Die besten Tipps gegen schlechten Geruch aus der Katzentoilette

Love is in the Air: Pheromone-Duftstecker für entspannte Katzen

Du bist häufig umgezogen und deine Mieze musste sich immer wieder an eine neue Umgebung gewöhnen? Auch das kann ein Grund sein, weshalb die Katze in die Wohnung pinkelt.

Die Stubentiger geben körpereigene Duftstoffe an die Umgebung ab, die sogenannten Pheromone. Sie geben der Katze ein Sicherheitsgefühl.

In einer fremden Umgebung kann das gestört werden. Um den Vierbeiner schneller an sein neues Zuhause zu gewöhnen, kannst du mit künstlich hergestellten Pheromonen ein wenig nachhelfen. Diese gibt es als Verdampfer für die Steckdose oder als Spray.

Meine Katze pinkelt in die Wohnung: Ist eine Therapie die letzte Rettung?

Leider können hinter der Unsauberkeit auch psychische Probleme stecken. Ausgelöst durch traumatische Erlebnisse, Stress oder Trauer.

Genauso wie wir Menschen können auch Katzen eine Verhaltensstörung bekommen. Und ja, auch sie können dann eine Therapie machen. Und zwar bei einem/einer Katzenpsychologe/-in.

Klingt erstmal komisch, doch durch gezieltes Training kannst du deinem Stubentiger wieder näher kommen und gegenseitiges Vertrauen aufbauen.

Mit gemeinsamen Übungen und Belohnungsritualen kann der/die Katzenpsychologe/-in Ihrem Tier neues Selbstbewusstsein und Sicherheit vermitteln. So kann die Katze gewohnte Verhaltensweise, wie den Gang zur Toilette, neu erlernen.

Fazit: Es kann viele Gründe geben, weshalb deine Katze in die Wohnung pinkelt. Mach dir bewusst, dass sie keine bösen Absichten hat, sondern sich in einer Not befindet.

Suche gemeinsam mit der Tierärztin oder dem Tierarzt nach den Ursachen und einer geeigneten Lösung. Der Einsatz von Geld und Geduld ist angesagt, denn die Probleme lösen sich nicht von heute auf morgen. Gib dein Tier nicht auf! Es wird deine Kosten und Mühen zu schätzen wissen.

Du wirst sehen, deine Katze wird dir dankbar sein. Und schließlich lebt es sich mit gut gelaunten Vierbeinern doch viel besser! 

So steht einem langen, glücklichen Leben mit Ihrer Fellnase nichts mehr im Wege. Katzen erreichen oft ein hohes Alter. Doch gerade dann brauchen die Senioren besonders viel Pflege.

Redakteurin: Anna Chiara Robrecht

Quellen:
fressnapf.de, medpets.de & schlimmerkater.de
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