Tierheim-Bewohner sucht Zuhause

Ein echter Beschützer, der Malinois-Mix: Wer nimmt Hund Darian auf?

Hund Darian aus dem Berliner Tierheim
© Tierheim Berlin
Darian ist ein Malinois-Mix – für den Hund wird ein neues Zuhause gesucht.

Europas größtes Tierheim steht in Berlin: Rund 1.300 Tiere werden dort versorgt, neben Hunden und Katzen finden auch Vögel, Klein- und Nutztiere eine Unterkunft. Ein richtiges Zuhause kann das allerdings nicht ersetzen. Aber vielleicht hast du ein Plätzchen frei, zum Beispiel für Hund Darian?

Viel zu viele Tiere werden tagtäglich ausgesetzt, oft in verwahrlostem Zustand, das ist eine traurige Tatsache. Wie gut, dass sie in zahlreichen Tierheimen eine vorübergehende Bleibe finden, dort gepflegt werden und genesen können. Das ist großartig!

Auf Dauer geht das aber nicht. "Ein Tierheim [kann] nur eine temporäre Lösung für die Tiere, niemals ein echtes Zuhause sein", heißt es aus dem Berliner Tierheim. Vielleicht magst du einem der vielen Geschöpfe eine Chance geben und ein liebevolles Umfeld bieten? Wir stellen regelmäßig eines oder auch mal mehrere pro Woche vor. Heute: Hund Darian sucht ein neues Zuhause.

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Hund Darian aus dem Tierheim Berlin sucht ein Zuhause

Darian ist ein hübscher Malinois-Mix, ein echtes Energiebündel und eine wahre Sportskanone. Der Rüde kommt ursprünglich aus dem Auslandstierschutz und schließt seine Menschen, wenn er sie erst einmal kennengelernt hat, in sein großes Hundeherz – ein lustiger Begleiter sei er dann, sagen seine Tierpfleger*innen, mit dem man richtig viel Spaß haben kann. Ihnen gegenüber zeigt Darian sich auch freundlich und verschmust – er will ihnen einfach gerne gefallen.

Eigentlich mag Darian ja Menschen – Frauen übrigens mehr als Männer. Mit Fremden kommt er allerdings gar nicht zurecht, sein Verhalten und seine Unsicherheit ihnen gegenüber hat vermutlich mit seiner Vergangenheit zu tun. Deshalb sollten seine neuen Besitzer*innen ihm diese anfängliche Angst Stück für Stück mit behutsamem Training nehmen. Dafür brauchen sie aber viel Zeit und noch mehr Geduld!

Darian hat einen starken Beschützerinstinkt 

Hat Darian aber Vertrauen gefasst, will er – rassetypisch – seine Menschen beschützen, sein Territorium verteidigen und äußerst wachsam alles im Auge behalten. Kein Wunder: Er hat Anteile des sportlichen Belgischen Schäferhundes Malinois in sich, der weltweit im Polizei- und Militärdienst eingesetzt wird. Seinem starken Beschützerinstinkt etwas  weniger eifrig nachzugehen: Auch daran müssten seine neuen Menschen geduldig mit ihm arbeiten.

Darian kann aber auch schon einiges: Er beherrscht die Grundkommandos, ist stubenrein, kennt es, im Auto mitzufahren – und auch ein paar Stunden alleine zu bleiben ist kein Problem für ihn. An anderen Hunden lässt er sich ruhig vorbeiführen.

Für Darian wäre ein ruhiges Zuhause prima – möglichst bei Menschen, die sich mit Hunden bereits auskennen. Kinder sollten nicht im Haushalt leben, gegen eine Hündin wäre aber grundsätzlich nichts einzuwenden.

Der übersichtliche Steckbrief von Hund Darian:

Vermittlungsnummer 23/2297
Tierart Hund
Geschlecht
männlich
Rasse Malinois-Mix
Geburtsdatum 5. Januar 2020 (vier Jahre alt)
Größe ca. 60 cm
Gewicht ca. 25 kg
im Tierheim seit 12. August 2023
Geeignet für Menschen mit Hundeerfahrung
Nicht geeignet für Kinder

 

Wer Darian bei sich aufnimmt, wird es bestimmt nicht bereuen – da sind sich die Mitarbeiter*innen im Tierheim sicher. Möchtest du ihm ein Zuhause schenken, hast du das passende Umfeld? Dann wende dich bitte an seine Tierpfleger*innen unter der Telefonnummer 030 / 76888-156 oder sende eine E-Mail an [email protected].

Neben Hund Darian warten noch viele weitere Tiere auf eine erfolgreiche Vermittlung – und jeden Tag werden es mehr! Unter tierschutz-berlin.de findest du die tierischen Bewohner*innen. Außerdem gibt es dort Informationen zum Tierheim, etwa wie du spenden oder ehrenamtlich helfen kannst.

Abgemagert, ängstlich, angekettet: So wurde Hündin Paulina gerettet

Es gibt so viele Tiere, die ein fürchterliches Dasein fristen müssen – Tierschutzorganisationen können wenigstens einigen von ihnen helfen. So wie Hündin Paulina, die von PETA-Mitarbeitenden in Rumänien gerettet wurde. Das arme Tier musste ein schreckliches Dasein fristen: Paulina war völlig ausgezehrt, ängstlich und an einer schweren Eisenkette festgemacht.

Jana Hoger ist stellvertretende Projektleiterin von PETA HELPS ROMANIA. Immer wieder ist sie dabei, wenn Tiere aus miserablen Zuständen befreit werden können. Für BILD der FRAU erzählt sie die Geschichte der kleinen Paulina, die sie gerettet hat: "Sie ist eine ganz alte Hundeomi, die dann zu mir in Pflege durfte und vor wenigen Tagen in ihr neues Zuhause gezogen ist." Doch vor dem Happy End hatte Paulina ein bitteres Leben...

Jana Hoger ist mit ihrem Projekt-Team wieder einmal in Rumänien unterweg: Es ist ein kleines rumänisches Dorf auf dem Land, das sie ansteuern. In den Tagen zuvor haben sie dort einige Hunde kastriert, jetzt steht die Nachsorge an: Sind die Wunden der Operation gut verheilt? Gibt es genug zu essen? Und sind sie mit Wasser versorgt, damit sie die Temperaturen gut überstehen können? Immerhin hat es gut 40 Grad! Oder benötigen sie vielleicht noch eine schützende Hundehütte?

Professionelles Porträt einer Frau mit langen dunklen Haaren und einem dunkelblauen Anzug. Sie blickt direkt in die Kamera, mit einem freundlichen, aber ernsten Gesichtsausdruck. | © PETA
Foto: PETA
Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland

Die Hitze wird nämlich besonders für die heimatlosen Vierbeiner gefährlich, das weiß Jana Hoger. Hunde, die in den ländlichen Gebieten an schweren Ketten der Sonne schutzlos ausgesetzt sind. Hunde wie Paulina, die keine Möglichkeit haben, ihrer desolaten Situation zu entkommen.

Hündin war jahrelang angekettet

Jana Hoger findet die Hündin bei Menschen, die unter sehr einfachen Bedingungen leben. "Die Familie versorgt sich mit dem eigenen Gemüse aus dem Garten, die finanziellen Möglichkeiten und Mittel sind sehr begrenzt", erzählt sie. Die beiden vor wenigen Tagen kastrierten Hunde laufen munter und fröhlich umher – doch die PETA-Mitarbeiterin entdeckt eine kleine Hündin am Rande des Grundstücks. Deren Anblick ist schwer auszuhalten, erinnert sie sich: "Angebunden an einer schweren Metallkette sitzt sie in ihrer kargen Hütte und blickt ängstlich heraus. Dem Geruch ihrer Fäkalien ist sie Tag und Nacht ausgesetzt. Ebenso den etlichen Fliegen, die um sie herumschwirren. Sie ist eine alte Hündin, die schon seit über fünf Jahren ein Leben in dieser Situation fristet."

Ein kleiner brauner Hund mit schwarzer Schnauze sitzt angekettet im Schatten einer alten, hölzernen Hundehütte mit Wellblechdach. | © PETA
Foto: PETA
In dieser Hütte haust Hündin Paulina – seit Jahren angekettet!

Jana Hoger lässt sich neben der Hütte nieder und spricht sanft auf das verängstigte Tier ein: Die kleine Hündin soll spüren, dass sie vor ihr keine Angst haben muss, dass sie ihr helfen will. Mager und ausgezehrt ist sie – Jana Hoger vermutet, dass sie in ihrem entbehrungsreichen Leben schon viele Hundewelpen zur Welt gebracht hat. Ihr Wille steht fest: "Es macht mich traurig, sie so zu sehen, und ich will ihr unbedingt helfen."

Eine dunkelhaarige Frau in schwarzem Shirt kniet vor einer Hundehütte und streichelt liebevoll einen kleinen braunen Hund. | © PETA
Foto: PETA
Erste Annäherungsversuche zwischen Jana Hoger und Paulina.

Und so sprechen die Mitarbeiter*innen von PETA mit der Familie, der die Hündin gehört. Was sie zu hören bekommen, erschüttert sie: Die Hündin wurde demnach als lebende Alarmanlage gehalten – frei von der Kette sei sie nie gewesen. Der Entschluss steht nun umso fester, ihr ein liebevolles Zuhause zu schenken, in dem sie sich frei bewegen kann und endlich als das wahrgenommen wird, was sie ist, nämlich ein Lebewesen aus Fleisch und Blut!

Paulina darf ihr tristes Zuhause tatsächlich verlassen

Da kommt auf einmal Bewegung in Paulina, die zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so heißt. Jana Hoger: "Plötzlich spüre ich, wie die kleine Hundeseniorin mir näherkommt, ganz langsam und vorsichtig. Schließlich verlässt sie ihre Hundehütte und schnuppert an mir. Ich spreche mit ihr, und sie scheint zu spüren, dass sich am heutigen Tag alles für sie ändern wird. Sie drückt ihren ausgezehrten Körper an meinen und genießt die Streicheleinheiten sichtlich."

Nach einigem Hin und Her stimmt die rumänische Familie schließlich zu, "Paulina" – so soll die Hündin nun heißen, beschließen die Mitarbeitenden des PETA-Projekts – abzugeben. Vielleicht gönnen sie ihr tatsächlich noch ein schönes Leben auf ihre alten Tage, vielleicht ist es ihnen auch nur egal, was mit der alten Hündin passiert, für die sie offenbar keine Verwendung mehr haben.

Jana Hoger darf das Tier endlich befreien: "Ich löse die schwere Kette von Paulinas Hals. Sie bleibt still neben mir sitzen. Behutsam nehme ich sie auf meinen Schoß und trage sie in unseren Wagen. Paulina wird medizinisch untersucht, muss für einige Tage in Quarantäne, dann darf sie endlich die anderen Vierbeiner in unserer Notunterkunft kennenlernen. Manchmal scheint es, als könne sie kaum fassen, was um sie herum geschieht."

Ein kleiner brauner Hund mit schwarzer Schnauze und großen Ohren liegt auf einer weichen, grauen Decke und blickt aufmerksam. | © PETA
Foto: PETA
Paulina nach ihrer Rettung.

Ein neues Leben für Hundedame Paulina

Wenige Wochen später geht es für Paulina in ein neues Leben – eines, das jedem Tier, jedem Lebewesen zusteht. Und Paulina genießt es: Sie erobert nicht nur die Herzen im Sturm, sondern auch das Bett, die Couch und ihre eigene Futterschüssel. Wahrscheinlich war sie noch nie so glücklich!

Hoffentlich darf Hundeoma Paulina noch viele tolle und wundervolle Jahre in ihrer Familie genießen. Jana Hoger sagt, sie sei unendlich dankbar, dass sich ihre Wege an diesem heißen Tag im August 2021 gekreuzt haben: "Anders hätten wir Paulina nie kennengelernt und retten können. Sie wäre namenlos an ihrer Kette zurückgeblieben, so wie viele tausend Hunde, die in Rumänien unentdeckt sind und um die sich kein Mensch kümmert."

Ein kleiner, brauner Hund mit großen, spitzen Ohren und weißer Schnauze blickt ruhig in die Kamera, im Hintergrund grünes Gras. | © PETA
Foto: PETA
Paulina darf endlich ein würdiges Leben führen.

Für die Tierschützerin ist die Rettung dieser Hündin einmal mehr ein Grund, für arme Geschöpfe wie sie tätig zu werden. Immer und immer wieder. Ihr Fazit: "Paulinas Geschichte zeigt uns, dass wir Tag für Tag für die Tiere im Einsatz sein müssen und dass wir niemals aufgeben dürfen! Weil jedes Leben zählt."

→ PETA Deutschland e.V. ist Deutschlands größte Tierrechtsorganisation. Ihr Ziel ist es, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen. Um das zu erreichen, setzt PETA sich für die Aufdeckung von Tierquälerei, die Aufklärung der Öffentlichkeit und die Vermittlung einer achtsamen und respektvollen Lebensweise ein.

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