Mehr Geld für Arbeitnehmer

So viel mehr Netto bleibt 2024 vom Brutto

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© IMAGO / Zoonar
Über mehr Netto vom Bruttogehalt können sich dieses Jahr (fast) alle Steuerzahler*innen freuen.

Mehr vom Gehalt! Arbeitnehmer dürfen sich freuen, denn 2024 gibt es mehr Netto vom Brutto. Wie viel Geld für dich drin ist, erfährst du hier.

Der Blick auf die Lohnabrechnung fällt für viele Arbeitnehmer*innen oft ernüchternd aus. Denn Deutschland gehört zu den Ländern, in denen am meisten Steuern und Abgaben gezahlt werden müssen. Nur Belgien hat unter den Industriestaaten eine höhere Abgabenlast. Das bedeutet, dass vom Bruttoverdienst hierzulande noch viel Geld abgeht – zum Beispiel für die Einkommenssteuer und Sozialversicherungsbeiträge wie Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung.

Dieses Jahr allerdings können sich viele Steuerzahler*innen freuen. Denn 2024 bleibt mehr Netto vom Brutto. Du kannst also mit mehr Geld auf dem Konto rechnen – und zwar ohne, dass du aktiv etwas dafür tun musst. Doch woran genau liegt das und wie viel Euro sind es konkret mehr im Portemonnaie? Wir zeigen dir, mit wie viel Geld mehr du in diesem Jahr rechnen kannst.

Mehr Netto vom Brutto: So viel Geld gibt es 2024 mehr

Warum du in diesem Jahr mehr Geld auf dem Konto haben wirst? Das liegt unter anderem am Grundfreibetrag. Das ist die Höhe des Einkommens, auf die keine Steuern gezahlt werden. Und dieser Grundfreibetrag wird 2024 erhöht: Für Ledige steigt er von 10.908 Euro auf 11.604 Euro des Bruttogehalts, für Verheiratete liegt die Grenze nun bei 23.208 Euro, auf die keine Steuern gezahlt werden.

Wenn du Kinder hast, profitierst du zusätzlich. Der steuerliche Kinderfreibetrag soll das Existenzminimum von Kindern sichern und steigt von 6.024 Euro auf 6.384 Euro pro Kind. Das Softwareunternehmen „datev“ hat ausgerechnet und in einer Tabelle aufgelistet, was Arbeitnehmer*innen mehr bekommen. Fast alle Steuerzahler*innen haben 2024 mehr Netto vom Brutto – das kann sich erst einmal sehen lassen

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Höheres Einkommen für alle – bis auf zwei Ausnahmen

Es lässt sich grundsätzlich festhalten, dass sich das Netto im Schnitt um einen dreistelligen Betrag pro Monat erhöht. Allerdings sind die Summen individuell zu betrachten, es kommt dabei auf die Höhe des Einkommens und den Familienstand an. Zwei Verlierer gibt es: Verheiratete mit einem Bruttomonatseinkommen von 2.000 Euro, die entweder kinderlos sind oder zwei Kinder haben, haben netto jeweils 63 beziehungsweise 33 Euro weniger raus. Gerade für Geringverdiener*innen mit Familie ist das sicherlich kein gutes Zeichen.

Alle anderen profitieren hingegen von den steuerlichen Änderungen. Am meisten Netto schlagen monatlich Ledige heraus, die 7.000 Euro brutto verdienen und keine Kinder haben: Sie kassieren satte 563 Euro mehr Netto vom Brutto. Doch auch die anderen Beträge sind vorzeigbar. Alle, die Single oder verheiratet sind, ob kinderlos oder mit Kindern, und zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto im Monat verdienen, können sich über mehr Nettogehalt zwischen 153 und 197 Euro freuen.

Warum der Grundfreibetrag weiter steigen könnte

Bei allen Bruttoeinkommen, die darüber liegen, bewegen sich die zusätzlichen Nettobeträge zwischen 175 Euro und den besagten 567 Euro als Obergrenze. Ein weiteres Beispiel: Wer verheiratet ist, zwei Kinder hat und 4.500 Euro brutto monatlich verdient, hat netto 351 Euro mehr im Portemonnaie. Ledige ohne Kinder, die das gleiche Gehalt verdienen, erhalten immerhin 260 Euro mehr Netto vom Brutto. Die vollständige Nettotabelle von datev mit allen Bruttogehältern in Abhängigkeit des Familienstands kannst du dir hier ansehen.

Und es könnte dieses Jahr möglicherweise sogar noch mehr Netto geben. Da der Bürgergeld-Regelsatz angehoben wurde, könnte die Höhe des Grundfreibetrages ebenfalls steigen. Damit sollen neben arbeitslosen Menschen auch Arbeitnehmer*innen zusätzlich steuerlich entlastet werden. Es wird eine Erhöhung des Grundfreibetrags von 180 Euro auf 11.784 Euro diskutiert. Das soll jedoch erst im kommenden Frühjahr beschlossen werden, dann würde die Erhöhung rückwirkend zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. 

In Anbetracht der Inflation und steigender Lebenshaltungskosten sind das für Verbraucher*innen und Steuerzahler*innen sehr gute Nachrichten. Fast jedes Einkommen in Deutschland profitiert von steuerlichen Anpassungen, sodass 2024 bis auf wenige Ausnahmen für alle mehr Netto vom Brutto drin ist.

Quellen:

datev.de, merkur.de, sz.de, zeit.de

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