Gartenfalle

Bloß nicht einpflanzen: Diese 3 Sträucher machen deinen Garten (und deine Nerven) kaputt

Üppige Zweige eines Zierapfelbaums mit leuchtend rosa Blüten und frischem, rötlichem Laub vor sattem Grün im Hintergrund.
© Shutterstock/Marinodenisenko
Bloß nicht einpflanzen: Diese Sträucher ruinieren deinen Garten.

Diese 3 Sträucher solltest du dir besser nicht in den Garten holen – sie gelten entweder als invasiv, sind extrem pflegebedürftig oder schaden Bienen und anderen Nützlingen. Welche Alternativen wirklich sinnvoll sind, erfährst du hier.

Ganz ehrlich: Mein Garten war anfangs ein Ort voller großer Hoffnungen. Frisch umgegrabene Erde, kühne Träume und Pinterest-Boards, die von üppigen Blüten und eleganten Strukturen nur so überquollen. Und dann – zog der Japanische Staudenknöterich ein.

Anfangs wirkte er wie ein harmloser Strauch mit hübsch geformten Blättern – dachte ich zumindest. In Wahrheit entpuppte er sich als echter Garten-Egomane: Er hat sich ausgebreitet, meinen anderen Pflanzen den Platz streitig gemacht und alles überragt.

Neben dem Japanischen Staudenknöterich gibt es noch einige andere Sträucher, die besser nicht auf deiner Baumschul-Einkaufsliste landen sollten. Entweder, weil sie sich invasiv ausbreiten, unglaublich pflegeintensiv sind oder deinen Garten in ein trauriges Grau tauchen. Hier zeige ich dir echte No-Go-Sträucher – und Alternativen, die Natur, Artenvielfalt und deinen Nerven deutlich besser tun.

Insektenfreundliche Sträucher

1. Forsythie: Kurz ein Hingucker, aber leider völlig nutzlos

Ich geb’s zu: Im März, wenn der Rest des Gartens noch grau und müde wirkt, strahlt die Forsythie wie ein knallgelber Highlighter im Beet. Aber damit hat sich’s dann auch schon.

Keine Nahrung für Insekten, keine Beeren für Vögel, keine spannende Struktur im weiteren Jahresverlauf. Ein grellgelber One-Hit-Wonder-Strauch, der im Sommer traurig in seinem Einheitsgrün dahinvegetiert und dem Ökosystem rein gar nichts bringt.

Was mich wirklich ärgert: In vielen Gärtnereien wird sie immer noch empfohlen. Als Frühlingshighlight. Als pflegeleicht. Aber mal ehrlich – für wen eigentlich?

Leuchtend gelbe Forsythiensträucher blühen üppig auf einer grünen Wiese, im Hintergrund dichte, dunkle Tannen. | © Shutterstock/Olga_Ionina
Foto: Shutterstock/Olga_Ionina
Ökologisch gesehen ist die gelbe Forsythie leider ein kompletter Reinfall.

Mein Tipp: Setz lieber auf eine Zaubernuss (blüht ebenfalls herrlich gelb) oder eine Felsenbirne (mit wunderschönen weißen Blüten). Beide Sträucher blühen früh, bieten Insekten wertvolle Nahrung – und bleiben das ganze Jahr über spannend.

2. Kirschlorbeer: Die grüne Mauer des Grauens

Sichtschutz im Garten? Absolut verständlich. Aber bitte nicht mit Kirschlorbeer. Dieser Strauch ist der Inbegriff von Monotonie: eine immergrüne Wand, die nichts anderes kann als "dicht sein".

Ökologischen Wert? Fehlanzeige. Bienen lassen ihn links liegen, als wäre er ein leeres Blütenbeet, und auch für heimische Vögel ist er alles andere als einladend. Im Gegenteil: Mit seiner wachsartigen Oberfläche und den giftigen Blättern setzt er fast schon ein Statement gegen Artenvielfalt.

Und mal ehrlich – versuch dich mal daran, einen ausgewachsenen Kirschlorbeer-Strauch zurückzuschneiden. Viel Vergnügen! Der legt schneller wieder los, als du "Schredder" überhaupt aussprechen kannst.

Dichter Kirschlorbeerstrauch mit glänzenden, dunkelgrünen Blättern vor einer Kulisse aus hellgrünen und dunklen Bäumen. | © Shutterstock/crystaldream
Foto: Shutterstock/crystaldream
Trotz seiner Beliebtheit hat der Kirschlorbeer kaum ökologischen Nutzen.

Besser: Eine Hecke aus Liguster. Die sieht nicht nur richtig gut aus, sondern freut auch Bienen, Vögel – und dein Gewissen gleich mit.

3. Japanischer Staudenknöterich: Der Endgegner unter den Sträuchern

Mein Tipp: Lauf. Und zwar schnell und so weit wie möglich. Wenn dir jemand diesen Strauch andrehen will, lächle höflich – und speichere die Nummer besser nicht ab.

Der Japanische Staudenknöterich ist nicht einfach nur aggressiv – er ist ein echter Gartenzerstörer. Hat er sich erst einmal im Boden eingenistet, wirst du ihn so gut wie nicht mehr los. Seine Wurzeln wachsen metertief, treiben ständig neu aus und können sogar Pflastersteine (!) durchbrechen. Klingt wie aus einem Horrorfilm? Genau so ist es.

Was ihn so heimtückisch macht: Auf den ersten Blick wirkt er ganz harmlos – grün, buschig, mit hübschen weißen Blüten. Aber gib ihm nur eine Saison, und er hat nicht nur deinen Garten, sondern auch den deiner Nachbar*innen erobert.

Dichtes Geflecht aus Japanischem Knöterich mit großen grünen Blättern und filigranen weißen Blütenrispen im Sommerlicht. | © Shutterstock/COULANGES
Foto: Shutterstock/COULANGES
Japanischer Knöterich: eine invasive Pflanze, die kaum unter Kontrolle zu bringen ist.

Besser: Greif lieber zu robusten, heimischen Alternativen wie Holunder. Der wächst ebenfalls zügig – aber ganz ohne apokalyptisches Drama.

Fazit: Weniger ist manchmal mehr

Ich versteh’s – sobald draußen das erste Grün sprießt, juckt es in den Fingern. Aber glaub mir: Ein bisschen Zurückhaltung beim Sträucherkauf kann dir Jahre voller Rückschnitt-Stress, mühseliger Buddelarbeit und panischer Google-Suchen wie "Wie werde ich diesen Strauch wieder los?" ersparen.

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Quellen:
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf gofeminin.de.
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