Der beste Zeitpunkt für einen perfekten Rasen: Warum kluge Gärtner im Herbst immer zum Vertikutierer greifen

Den Rasen im Herbst zu vertikutieren macht ihn widerstandsfähig und sorgt im Frühjahr für einen dichten und gesunden Wuchs. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt und wie geht man am besten dabei vor?
Viele Hobbygärtner wissen: Ein schöner, dichter Rasen braucht regelmäßige Pflege. Neben dem Mähen gehört dazu auch das Vertikutieren. Dabei wird die Grasnarbe leicht angeritzt, sodass Moos und Filz entfernt werden können. Besonders im Herbst ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um den Rasen auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Doch warum ist das Vertikutieren im Herbst so sinnvoll – und wie geht man dabei am besten vor?
Warum den Rasen im Herbst vertikutieren?
Im Laufe des Sommers sammeln sich im Rasen häufig Reste von Schnittgut, abgestorbenem Gras und Moos. Dieser sogenannte Rasenfilz verhindert, dass Licht, Luft und Wasser an die Graswurzeln gelangen. Das Ergebnis: Der Rasen wirkt matt, wächst lückenhaft und wird anfälliger für Krankheiten.
Das Vertikutieren des Rasens im Herbst entfernt diese Schicht und gibt dem Rasen die Möglichkeit, sich vor dem Winter zu regenerieren. Gleichzeitig werden kahle Stellen sichtbar, die noch rechtzeitig nachgesät werden können. Die Bodentemperatur ist im Spätsommer und Herbst meist noch hoch genug, dass der Rasen schnell und dicht nachwachsen kann. So startet der Rasen im Frühjahr deutlich gesünder und kräftiger in die neue Saison.
Der richtige Zeitpunkt zum Vertikutieren im Herbst
Der ideale Zeitraum zum Vertikutieren liegt zwischen Anfang September und Mitte Oktober. Dann sind die Temperaturen noch mild genug, damit der Rasen sich rechtzeitig vor dem Winter erholen kann. Wichtig ist: Der Boden sollte nicht zu nass und auch nicht mit Frost überzogen sein, wie es im Oktober über Nacht schon vorkommen kann. Ein warmer, trockener Herbsttag ist hingegen perfekt geeignet um den Rasen zu vertikutieren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Rasen im Herbst vertikutieren
- Rasen mähen: Vor dem Vertikutieren den Rasen mit dem Rasenmäher auf etwa 2–4 cm Höhe kürzen. Andernfalls reißt der Vertikutierer die Grashalme nur heraus, anstatt die Grasnarbe anzuritzen und sie zu belüften.
- Vertikutierer einstellen: Die Messer sollten nur wenige Millimeter tief in die Grasnarbe eindringen (max. 3 mm), damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Das kann den Rasen eher schwächen, als dass es ihm gut tut.
- Rasen bearbeiten: Den Vertikutierer in geraden Bahnen über die Fläche führen. Anschließend die Richtung wechseln und quer vertikutieren. Ist der Rasen sehr stark verfilzt, sind auch zwei komplette Durchgänge denkbar.
- Rasenfilz entfernen: Das ausgerissene Moos und Schnittgut mit einem Rechen gründlich abtragen. Dadurch wird meist zusätzliches Moss und Unkraut entfernt und der Rasen aufgelockert.
- Nachsäen: Kahle Stellen mit Rasensamen nachsäen, um Lücken zu schließen. Hier bieten sich spezielle Herbstrasenmischungen an, die auch bei geringeren Temperaturen gut keimen und besonders frostunempfindlich sind.
- Düngen: Eine Herbstdüngung mit kaliumbetontem Rasendünger stärkt die Gräser für den Winter. So wachsen sie im zeitigen Frühjahr kräftig und gesund nach.
Tipps für erfolgreiches Vertikutieren im Herbst
- Nicht zu tief vertikutieren: Zu starkes Anritzen schwächt den Rasen. Lieber flach arbeiten und dafür mehrmals über stark vermooste oder verfilzte Stellen fahren.
- Schonend für junge Rasenflächen: Neu angelegter Rasen sollte frühestens nach zwei Jahren vertikutiert werden. Dann ist das Vertikutieren auch zwei Mal im Jahr möglich, im Herbst und Frühling. Dies bietet sich besonders bei eher schattigem Rasen an, der schnell mit Moos durchsetzt ist.
- Boden lockern: Bei stark verdichtetem Boden kann zusätzlich aerifiziert (belüftet) werden. Hierfür wird ein Handaerifizierer an vielen Stellen in den Boden gestochen, sodass tiefe, aber dünne Löcher entstehen. Dies führt dazu, dass das Erdreich aufgelockert wird und die Luft besser zirkulieren kann.
- Ausreichend wässern: Nach dem Vertikutieren und Nachsäen den Rasen gleichmäßig feucht halten. Dafür am besten einmal täglich mit einem Rasensprenger beregnen.
Fazit: Der Herbst ist die beste Zeit für gesundes Grün
Wer seinen Rasen im Herbst vertikutiert, entfernt Moos und Filz, stärkt die Graswurzeln und bereitet den Boden optimal auf den Winter vor. In Kombination mit Nachsaat und Herbstdünger wächst der Rasen im Frühjahr besonders dicht, sattgrün und gesund. Ein Aufwand, der sich langfristig auszahlt – für einen Rasen, der das ganze Jahr Freude macht.