Tipps für Hobbygärtner*innen

Engerlinge: Was tun mit Larven in Hochbeet und Kübel?

Engerling von Maikäfer in Nahaufnahme.
© getty images/fotosav
Maikäfer-Larven oder Engerlinge schlängeln sich seitwärts durch die Erde.

Wimmeln plötzlich dicke, weiße Larven in Ihrem Blumentopf oder im Hochbeet? Dann handelt es sich um Engerlinge, die Sie schnell entfernen müssen.

Engerlinge, so werden die fünf bis sieben Zentimeter langen, dicken, weißen Larven verschiedener Blatthornkäfer-Arten bezeichnet. Dazu zählen etwa Maikäfer, Junikäfer, Gartenlaubkäfer, Dungkäfer und Nashornkäfer. Zudem sorgen sie bei Hobbygärtner*innen für schlechte Laune, genauso wie auch andere Schädlinge wie Spinnmilben. Das gehört zum Gärtnern dazu. 

Zumeist kommen Engerlinge beim Umgraben von Gartenerde zum Vorschein. Denn im dunklen Erdreich leben die Larven zwischen zwei und vier Jahren. Sie ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und Wurzeln. Für Pflanzen im Gartenbeet, vor allem aber für den Rasen wird das schnell zum Problem. Bei einem Befall zeigen sich dann kahle Stellen.

Was viele Hobbygärtner*innen nicht wissen: Mitunter machen Engerlinge auch Topf- und Kübelpflanzen das Leben schwer. Und auch im Hochbeet treten die gefräßigen Larven manchmal auf.

Woran erkenne ich einen Befall durch Engerlinge bei Topfpflanzen oder im Hochbeet?

Zeigen die Pflanzen Symptome wie Kümmerwuchs, abgestorbene Pflanzenteile oder schlaff hängende Blätter, ohne dass eine Pflanzenkrankheit dahintersteckt, ist das ein verdächtiges Zeichen für einen Befall durch Engerlinge.

Um Gewissheit zu haben, ob ein Befall vorliegt, können Sie Topf oder Kübel bis zur Erdkante wässern. Nach rund zwei bis drei Stunden kriechen die Engerlinge dann an die Oberfläche. Sie erkennen einen Befall jedoch auch beim Umgraben oder Erneuern der Pflanzenerde.

Übrigens: Je höher die Anzahl an Engerlingen, desto rarer das Ernährungsangebot. Dann knabbern sich die gefräßigen Larven nicht nur durch abgestorbenes Pflanzenmaterial oder Holzspäne, sondern auch durchs Wurzelwerk der Topf- oder Hochbeetpflanzen. Mit fatalen Folgen.

Wie entferne ich Engerlinge aus Kübel und Hochbeet?

Bei einem leichten Befall reicht es in der Regel, die Larven beherzt abzusammeln. Sie können Engerlingen auch mit winzigen Fadenwürmern auf den Laib rücken. Die Methode empfiehlt sich eher bei einem größeren Kübel oder Hochbeet.

Wie es funktioniert? Nematoden nisten sich in Wirtstieren wie Engerlinge ein und vermehren sich in diesen. Sie bringen die nützlichen Parasiten mit dem Gießwasser aus. Achten Sie dabei auf die Anwendungsempfehlung der Hersteller*innen. Nematoden bekommen Sie im Fachhandel oder online.

Welche Nematoden helfen gegen Engerlinge?

Die Nematoden-Art "Heterorhabditis bacteriophora" hat es auf die Larven von Gartenlaub-, Dung- und Junikäfern abgesehen. Und auch die Engerlinge des Gefurchten Dickmaulrüsslers stehen bei den Nematoden auf dem Speiseplan.

Übrigens: Dickmaulrüssler-Larven machen sich mit Heißhunger über Rhododendron, Kirschlorbeer und Schneeball her.

Wie kommen Engerlinge überhaupt in den Kübel?

In der Regel, indem Sie Ihre Blumenerde mit etwas Kompost anreichern, in dem Käfer ihre Eier abgelegt haben. Das muss übrigens nicht immer bei selbst angelegtem Kompost der Fall sein. Nicht selten finden sich Käfer und Larven auch in gekauftem Kompost – leider fatal für Ihr selbst angelegtes Kompostbeet.

Wie kann ich Engerlinge noch bekämpfen?

Neben dem Absammeln oder dem Einsatz von Nematoden können Sie auch Pflanzenschutzmittel mit Neem verwenden, um Engerlinge den Garaus zu machen. Bei einem starken Befall hilft nur noch ein Umtopfen. Das sollten Sie jedoch nicht zu häufig machen, da es Pflanzen schnell stresst. Topfen Sie Ihre Orchidee um, braucht es deshalb etwas Zuwendung mit Zimt!

Welche Engerlinge unter Naturschutz stehen

Nashorn- und Rosenkäfer und deren Larven stehen unter Naturschutz und dürfen nicht bekämpft werden.

Tipp: Bewegen sich Engerlinge fort, indem diese sich auf den Rücken drehen, haben Sie nützliche Larven vor sich. Engerlinge, die seitwärts oder bäuchlings kriechen oder schlängeln, sind prinzipiell Schädlinge.

Quellen:
Lexikon der Biologie, Umweltbundesamt, agrarheute
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