Ganz ohne Chemie

Blattläuse bekämpfen: Die besten Hausmittel gegen die Schädlinge

Eine Frau besprüht mit einem scharfen Wasserstrahl eine Pflanze.
© Getty Images/ Guido Mieth
Ein scharfer Wasserstrahl kann zur Blattlausbekämpfung beitragen.

Blattläuse sind echte Plagegeister – kaum eine Pflanze ist vor dem Befall der Schädlinge sicher. Sie saugen besonders gern junge Blätter aus und entziehen ihnen wichtige Nährstoffe. Zum Glück gibt es tolle Hausmittel ohne Chemie zu deren Bekämpfung.

Wer für seinen Garten brennt, Blumen und Pflanzen liebt, kennt das Problem: Blattläuse lassen sich auf Gewächsen nieder, entziehen ihnen Nährstoffe und sorgen dafür, dass Blüten und Blätter verkümmern. Verständlich, dass man die Schädlinge bekämpfen möchte – nur wie? Oft reichen schon natürliche Mittel aus, um die Plagegeister loszuwerden. Blattlausbekämpfung, ganz ohne Chemie: Das geht. Welche Hausmittel helfen, um die Schädlinge zu bekämpfen.

Blattläuse bekämpfen – ganz ohne Chemie

Gartenliebhaber*innen haben meist ihre ganz eigene Methode, um Schädlinge aller Art im Garten zu bekämpfen. Oft wird die Chemie-Keule herausgeholt, doch Vorsicht: Solche Mittel können auch für dich gefährlich werden. Schließlich können sie zu Krankheiten führen, zudem leiden Bienen und weitere Tiere unter den Pestiziden. Versuche es in Sachen Blattlausbekämpfung stattdessen mit biologischen Produkten. Wir haben für dich die besten natürlichen Hausmittel zusammengetragen.

Eine Nahaufnahme von Blattläusen auf einer Pflanze | © Getty Images/ Clouds Hill Imaging Ltd.
Foto: Getty Images/ Clouds Hill Imaging Ltd.
Blattlausbekämpfung, ganz ohne Chemie: Das geht.

Waschnüsse

Ein Sud aus Waschnüssen soll wahre Wunder wirken: Um gegen Blattläuse vorzugehen, einfach zehn Waschnüsse in einem Liter Wasser auskochen. Ist der Sud abgekühlt, kannst du die Pflanzen damit besprühen. Für alle Sprüheinsätze gilt: die Unterseite der Blätter nicht vergessen!

Abgekochte Rhababerblätter

Gärtner*innen setzen auch auf abgekochte Rhabarberblätter: Deren Oxalsäure wirkt als biologisches Mittel gegen die saugenden Insekten. Auf einen Liter Wasser etwa 1 kg Rhabarberblätter kleingeschnitten zugeben und einen Tag ziehen lassen. Anschließend absieben und bei geringer Hitze für 5 Minuten köcheln lassen. Mit dem abgekühlten Sud die befallenen Gewächse besprühen.

Scharfer Wasserstrahl

Sind robuste Pflanzen befallen, lassen sich die Schädlinge mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen oder mit den Fingern abstreifen. Blattläuse können sich nur über sehr kurze Distanzen fortbewegen – dass sie die Pflanze vom Boden aus erneut befallen, ist sehr unwahrscheinlich.

Diese Lebensmittel lassen sich in jedem Haushalt finden

Mischung aus Milch und Wasser

Mische bei leichtem Befall einen halben Liter Milch mit einem Liter Wasser und sprühe diese Mischung einige Tage hintereinander auf die befallenen Pflanzen.

Lösung aus Wasser und Schmierseife

Stelle eine Lösung aus einem Liter Wasser und einem Esslöffel Schmierseife her. Wasche die Blätter und Blüten damit ab oder besprühe sie mit einer entsprechenden Flasche. Tipp: Bei starkem Befall kannst du die Lösung mit etwa zwei Teelöffeln Alkohol oder Spiritus intensivieren.

Brennnessel-Sud

Setze einen Brennnessel-Sud an: etwa ein Kilogramm frische Brennnesseln in rund zehn Liter Wasser ein bis zwei Wochen gären lassen. Mische einen Teil der Brühe mit zehn Teilen Wasser und besprühe die von Blattläusen befallenen Pflanzen alle zwei Wochen.

Oregano

Auch Oregano hilft: Gieße 100 Gramm frischen oder zehn Gramm getrockneten Oregano mit einem Liter kochendem Wasser auf und lasse den Sud etwa 20 Minuten ziehen. Anschließend abseihen und drei Teile davon mit einem Teil Wasser vermengen. Schon lassen sich deine Pflanzen damit besprühen.

Wermut

Eine weitere Alternative: Wermut. Dafür 100 Gramm frische oder zehn Gramm getrocknete Wermutblätter mit einem Liter kochendem Wasser überbrühen, nach 24 Stunden abseihen und unverdünnt die Blattläuse damit bekämpfen.

Auch Tee hilft zur Blattlausbekämpfung

Schwarztee

Schwarztee gilt ebenfalls als Hausmittel gegen Blattläuse: dafür zwei Teebeutel schwarzen Tees mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen. Abgekühlten Tee in eine Sprühflasche geben und die befallenen Pflanzen besprühen.

Geschälte Knoblauchzehe

Stecke bei geringem Befall eine geschälte Knoblauchzehe zur Hälfte in die Erde neben den Stiel des Gewächses – so können sich die ätherischen Öle gut entfalten, die die Blattläuse gar nicht mögen. Ist die Pflanze stärker befallen, hilft Knoblauchsud: etwa 40 Gramm gehackten Knoblauch mit fünf Litern Wasser übergießen und mehrere Stunden ziehen lassen. Durchsieben und alle zehn Tage besprühen.

Hier können Insekten nützlich sein

Ohrwürmer

Ohrwürmer fressen gerne Blattläuse! Wer ihnen geeignete Lebensräume im Garten schafft, kann die Plagegeister auf diese Weise loswerden, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Ohrwürmer mögen Totholz oder Laubhaufen, aber auch offene Bodenstellen. In umgedreht aufgehängte Blumentöpfe, gefüllt mit Holzwolle, ziehen sie gerne ein.

Käfer, Mücken und Fliegen

Auch Marienkäfer, Florfliegen, Gallmücken und Schwebfliegen mögen Blattläuse. Als gängige Tipps zum Anlocken gelten eine artenreiche Bepflanzung mit Blühpflanzen sowie Insektenhotels und Florfliegenkisten als Unterschlupf.

Sei schnell!

Je früher du Schädlinge wie Blattläuse bekämpfst, desto besser. Denn die Röhrenblattläuse, so ihr wissenschaftlich korrekter Name, vermehren sich extrem schnell und geradezu epidemieartig!

So kannst du Blattläuse von vornherein vermeiden

Eine ältere Frau gießt in ihrem Garten ein Blumentöpfchen in ihrer Hand | © Getty Images/ Eva-Katalin
Foto: Getty Images/ Eva-Katalin
Frau gießt im Garten

Sind deine Pflanzen nicht von Blattläusen befallen, heißt das nicht, dass das bis in alle Ewigkeiten so bleibt. Es ist also sinnvoll, schon präventiv dafür zu sorgen, dass die Schädlinge weiterhin fernbleiben.

Gartenexperte Gottfried Röll sagt der Online-Seite mein-schoener-garten.de gegenüber: "Generell gilt: Eine gesunde, ausreichend mit Nährstoffen, Wasser und Licht versorgte Pflanze ist weniger anfällig. Eine überdüngte, am falschen Platz stehende oder kränkelnde Pflanze dagegen wird gerne von Blattläusen besiedelt."

So triffst du Vorsorge:

  • Pflanze Lavendel oder Bohnenkraut zwischen, um Blattläuse von vorneherein fernzuhalten. Diese Pflanzen mögen Blattläuse nämlich nicht.
     
  • Im Garten halten auch zwischengepflanzte Ringelblumen oder Knoblauchpflanzen das Ungeziefer fern.
     
  • Hohe Luftfeuchtigkeit ist der Schlüssel zu deinem Glück: Besprühe bzw. wasche deine Pflanzen regelmäßig mit Wasser ab. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit beugt einem Befall vor.
     
  • Auch Pflanzenöl hilft, wenn es bereits im Winter eingesetzt wird. Das Öl legt sich wie ein Film auf die überwinternden Eier und unterbindet die Sauerstoffzufuhr, die nächste Generation stirbt ab. Einfach Öl mit etwas Wasser in eine Sprühflasche füllen und die Pflanzen damit besprühen.
     
  • Blattläuse überwintern gern an Gehölzen und abgestorbenen Pflanzenteilen. Erntereste also gründlich entfernen und im Frühjahr großzügiger zurückschneiden.
     
  • Starke Gerüche wie Zimt oder Zitrone mögen Blattläuse nicht.
     
  • Schachtelhalmextrakt enthält Kieselsäure – das stärkt die Pflanzenzellen. Wer seine Pflanzen einmal pro Woche damit einsprüht, schützt sie effektiv, denn Blattläuse können dann nur sehr schwer mit dem Stechrüssel in die Pflanze eindringen.
     
  • hausgarten.net listet Pflanzen auf, die besonders anfällig für Blattläuse sind – und die du am besten vermeidest: Rosen, (falscher) Jasmin, Holunder, Hibiskus, Rote Johannisbeeren, Schneeball, Mangold, Chillies, Engelstrompeten.

Vorsicht bei chemischen Mitteln, um Blattläuse zu bekämpfen

Pass auf mit chemischen Mitteln. Sie können womöglich schädigender sein, als dir klar ist. So hat eine US-Studie gezeigt, wie schädlich etwa Putzmittel für die Atemwege sind. Auch für deinen restlichen Haushalt lassen sich Alternative finden. Deine Böden lassen sich ebenfalls  ohne Chemie wischen.

Verwende chemische Mittel außerdem niemals für verzehrbare Pflanzen – die geernteten Früchte sind dann ungenießbar, weil sie vom chemischen Gift kontaminiert sind!

Weiche zumindest auf sanfte Wirkstoffe wie Rapsöl, Kaliseife und natürliche Pflanzenschutzmittel mit Neem-Öl aus, die du im Fachhandel erwerben kannst. Die sind für Nützlinge laut Öko-Test bei weitem nicht so schädlich wie synthetische Gifte.

Wähle also lieber Hausmittel, um der Blattlausplage Herr zu werden. Die sind in der Anwendung zwar etwas langwieriger und aufwendiger, dafür aber preiswerter und gut für die Umwelt und Gesundheit! Du wirst sehen: Damit lassen sich die Blattläuse bekämpfen – und zwar erfolgreich!

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