NATÜRLICHE HILFE

Wechseljahre: Diese Kräuter helfen bei typischen Symptomen

Frau läuft freudig durch die Natur
© imago/Westend61
Die Anwendung von Kräutern in den Wechseljahren kann Ihr Wohlbefinden verbessern.

In den Wechseljahren treten oft Regelschmerzen, Brustspannen oder Schlafstörungen auf. Es muss aber nicht immer gleich ein Mittel aus der Apotheke her. Diese Kräuter helfen bei den typischen Symptomen.

Selbst wenn Östrogen und Progesteron nur im Bereich von wenigen milliardstel Gramm schwanken und langsam abnehmen, können sie Körper und Seele ganz schön durcheinanderbringen. Die Verwendung bestimmter Kräuter in den Wechseljahren können helfen, um entspannt ein neues Gleichgewicht zu finden.

So wirken Kräuter bei Wechseljahrsbeschwerden

Mit Phytohormonen oder sekundären Pflanzensubstanzen wie ätherischen Ölen unterstützen sie die Regulationskräfte des Organismus. So helfen Kräuter in den Wechseljahren z. B. bei Regelproblemen, Hitzewallungen oder Schlafproblemen – und das auf ganz natürliche Weise.

Schmerzhafte Regelblutung: Muskulatur entspannen

Rund 30 bis 50 Prozent der Frauen leiden unter ungewöhnlich schmerzhaften Regelblutungen, weil ihre Gebärmutter sich im Klimakterium besonders stark zusammenzieht.

Diese Heilpflanze hilft: Gänsefingerkraut enthält Gerb- und andere Pflanzenstoffe, die die Uterusmuskulatur entspannen.

Heilrezept: 1 gehäuften EL getrocknetes Gänsefingerkraut mit ½ l Wasser aufkochen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Tuch eintauchen, 20 Minuten auf den Unterleib legen. 3- bis 5-mal am Tag.

Starke Monatsblutung: Hormone ausgleichen

Ein Eisprung kommt immer seltener, Progesteron wird zur Mangelware – die Regelblutung dagegen oft stärker.

Diese Heilpflanzen helfen: Schafgarbe, Hirtentäschel, Frauenmantel balancieren durch Phytoöstrogene den Zyklus wieder aus.

Heilrezept: Je 2 TL Frauenmantel, Schafgarbe, 1 TL Hirtentäschel mixen. Davon 1 TL mit 100 ml heißem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, abseihen. Ab 4 Tage vor der Periode täglich 2 Tassen trinken.

Unregelmäßige Periode: Regel harmonisieren

 

Aufgeschnittene Yam in einer Schüssel | © iStock/manfeiyang
Foto: iStock/manfeiyang
Die tropische Yamwurzel ist ein Wundermittel bei Zyklusproblemen.

Öfter als alle 25, seltener als 35 Tage: Unregelmäßige Zyklen sind erste Anzeichen der Hormonumstellung.

Diese Heilpflanze hilft: Yamswurzel enthält die Substanz Diosgenin, die der Organismus in das Gelbkörperhormon Progesteron umwandelt. Das harmonisiert die Regel.

Heilrezept: 20 g Yamswurzel in ½ l Wasser 20 Minuten kochen, abseihen. Ab Zyklusmitte bis zum Beginn der Periode pro Tag 3 Tassen.

Brustspannen: Wassereinlagerungen loswerden

Vor und während der Periode leiden viele Frauen an Brustspannen durch Wassereinlagerungen. Zum Glück gibt es auch hier Kräuter gegen diese Wechseljahresbeschwerden.

Diese Heilpflanze hilft: Veilchen lindern Schmerzen in den Brüsten durch Saponine, Bitterstoffe und Eugenol.

Heilrezept: 50 g getrocknete Blüten zerkleinern, mit 1 EL Rosenwasser, 50 ml Olivenöl, 100 g Vaseline glatt rühren. In Cremetiegel streichen. Brüste 3-mal täglich kreisend damit einreiben.

Hormonelle Kopfschmerzen effektiv bekämpfen ohne Medikamente

 

Senfkörner auf einem Holzlöffel | © Foto: iStock/HandmadePictures
Foto: Foto: iStock/HandmadePictures
Senfkörner sind nicht nur in der Küche unerlässlich. Sie haben auch positive gesundheitliche Aspekte.

Das Auf und Ab der Hormone führt bei einem Viertel der Frauen zu Kopfschmerzen und Migräne-Anfällen, meist vor der Periode.

Diese Heilpflanze hilft: Die Glykoside der Senfpflanze erweitern die Gefäße, bekämpfen Mikroentzündungen.

Heilrezept: 2 EL Senfmehl in eine mit 34 Grad warmem Wasser knöchelhoch gefüllte Fußbadewanne geben. Füße hineinstellen. 20 Minuten immer wärmeres Wasser zulaufen lassen, bis die Temperatur 38 Grad beträgt.

Schlafstörungen: Endlich sanft durchschlafen

Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen sind oft eine kräftezehrende Nebenwirkung der Wechseljahre.

Diese Heilpflanze hilft: Passionsblume enthält Pflanzenstoffe wie Isovitexin mit angstlösenden, beruhigenden Eigenschaften.

Heilrezept: 2 TL des getrockneten Krauts mit 250 ml Wasser aufbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Vorm Einschlafen 1 bis 2 Tassen.

Nächtliche Schweißausbrüche lindern

Gerade zu Beginn der Wechseljahre leiden ein Drittel der Frauen nachts unter leichten, ein weiteres Drittel unter stärkeren Schweißattacken. Auch hier kann die Anwendung von Kräutern in den Wechseljahren Wunder bewirken.

Diese Heilpflanzen helfen: Rotklee, Hopfen, Melisse, Salbei, Frauenmantel lindern Schweißattacken durch Pflanzenöstrogene.

Heilrezept: Je 1 TL der getrockneten Kräuter mischen. 1 EL davon mit ¼ l Wasser aufbrühen. 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. 2 bis 3 Monate 1 bis 2 Tassen täglich trinken, danach 2 bis 3 Tassen pro Woche.

Hitzewallungen den Kampf ansagen

Pfefferminze liegt auf einem Tuch auf einem Tisch. | © HandmadePictures
Foto: HandmadePictures
Pfefferminze: Ein Wundermittel bei Hitzewallungen.

Die Dysbalance von Östrogen und Progesteron lässt die Thermoregulation im Gehirn aus dem Ruder laufen. Welche weiteren Mittel gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren helfen können erfahren Sie hier.

Diese Heilpflanze hilft: Pfefferminze enthält das ätherische Öl Menthol, das erfrischende Kühle schenkt.

Heilrezept: 2 EL Pfefferminzblätter mit ½ l Wasser kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Geschirrhandtuch mit kaltem Sud tränken, um Füße und Unterschenkel wickeln. 20 Minuten wirken lassen. Bis zu 5-mal am Tag.

Gegen Nervosität und Unruhe hilft Baldrian

Die sinkende Hormonproduktion kann das vegetative Nervensystem durcheinanderbringen, macht dünnhäutig und fahrig.

Diese Heilpflanze hilft: Baldrian enthält ätherisches Öl und Östrogen-ähnliche Lignane, die innere Unruhe lösen.

Heilrezept: 1 Handvoll getrocknete Baldrian-Wurzel 10 Minuten in 1 l Wasser kochen. Absud in ein 38 Grad warmes Vollbad geben. 10 bis 20 Minuten darin baden.

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Mehr Informationen zu den Wechseljahren finden Sie auch auf unserer umfangreichen Themenseite.

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