Düstere Zukunftsvision

Was ist dran an den Vorhersagen von Nostradamus für das Jahr 2023?

Portrait Nostradamus
© Keronyart's Images/ Be keronyart und Getty Images/ Chris Nurse via Canva.com [M]
Vielen ist der französische Arzt, Apotheker und Astrologe Nostradamus vor allem wegen seiner düsteren Prophezeiungen ein Begriff.

Umstritten, aber faszinierend: Von Michel de Nostredame (1503 - 1566) ist noch fast 500 Jahre nach seinem Tod die Rede. Vielen ist er aber unter seinem latinisierten Namen bekannt: Nostradamus.

Vielen ist der französische Arzt, Apotheker und Astrologe Nostradamus vor allem für seiner düsteren Vorhersagen bekannt. Wirklich hoffnungsvoll klingt keine davon. Wir erklären, ob du dir Sorgen machen musst.

Nostradamus Vorhersagen 2023: Was erwartet uns in diesem Jahr?

Nostradamus schrieb seine berühmten Prophezeiungen 1550 und hält uns damit bis heute in Atem. Es handelt sich dabei um eine Reihe von Vierzeilern (Quatrains) in französischer Sprache. Für 2023 prognostiziert der Mystiker:

  • eine große Wirtschaftskrise
  • den dritten Weltkrieg (in seinen sogenannten "Centurien" ist von Begrabenen, die nach dem Krieg aus Bunkern und Verstecken wieder an die Oberfläche kommen die Rede)
  • Beginn einer neuen Weltordnung
  • Nostradamus spricht von "Schlachtspielen", was für weitere Terroranschläge stehen könnte

Woher kommt sein Ruhm?

Nostradamus war schon zu seiner Zeit eine Berühmtheit und hat das vor allem einem Ereignis im Jahr 1559 zu verdanken: Bei einem Turnier maßen sich König Heinrich II. und der schottische Graf von Montgomery mit der Lanze hoch zu Ross. Heinrich II. wurde von einem Splitter der Lanze am rechten Auge verwundet und starb zehn Tage später an einer Hirnhautentzündung.

Vier Jahre zuvor formulierte Nostradamus in einem seiner Quatrains:

  • Der junge Löwe wird den alten besiegen,
  • Auf dem Schlachtfeld in einem einzigen Duell:
  • Im goldenen Käfig wird er ihm die Augen ausstechen,
  • Zwei Flotten [oder: Armeen] einig, dann wird er einen grausamen Tod sterben.

Der Sternendeuter hat auch Vorhersagen für das 20. und 21. Jahrhundert gemacht: So lassen sich zum Beispiel der Einsturz des World Trade Centers am 11. September 2001, die Mondlandungen und das Sterbealter von Queen Elisabeth II. im Nachhinein in seine Texte hineindeuten.

Kritik an Nostradamus' Prophezeiungen

Seine berühmten Vorhersagen reichen bis ins Jahr 3797. Ganz unumstritten sind sie allerdings nicht. Die vierzeiligen Paraphrasen bedienen sich einer verschlüsselten Sprache und sind voll von Metaphern, die viel interpretatorischen Freiraum lassen und nicht alle Vorhersagen stellen sich ein. Die bisher spektakulärste Prophezeiung – für das Jahr 1999 – hat sich nicht bewahrheitet. Dafür hatte er die Rückkehr eines "großen Schreckenskönigs" und den Untergang der Welt vorausgesagt. Fehlanzeige für beides.

Er selbst hat übrigens nie behauptet, Astrologe zu sein und an seinem überlieferten Werdegang ist nicht nachzuvollziehen, wo und wann er Astrologie studiert haben könnte. Nachgewiesenermaßen hat er jedoch Horoskope erstellt und sich selbst als "Sternenfreund" bezeichnet.

Dass er möglicherweise weit davon entfernt war, ein Experte der Astrologie zu sein, legen auch die von ihm erstellten Horoskope nahe. Denn: Sie haben keine genaue Uhrzeit, sondern sind allesamt für die Mittagsstunde berechnet. In der Folge werden unter Umständen die Häuser falsch angezeigt und auch der Aszendent stimmt nicht – die Deutung des ganzen Horoskopes wird so ad absurdum geführt.

Wer tiefer in die Materie einsteigen und sie beweisen oder eben widerlegen möchte, stößt schnell an seine Grenzen, denn die Originaltexte des Sternendeuters sind nicht zugänglich. Bei seinen Prophezeiungen, die in vielen Büchern zu finden sind, handelt es sich meist bereits um Deutungen von anderen Expert*innen.

Quellen:
praxistipps.chip.de, domradio.de, tag24.de
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