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Myogelosen: Was hilft gegen die Muskelverhärtungen?

Das Bild zeigt eine ältere Frau mit silbergrauem Haar, die in nachdenklicher oder möglicherweise schmerzhafter Pose sitzt. Sie trägt ein olivbraunes Hemd und hält ihre Hand an den Nacken, als ob sie versuchen würde, eine Verspannung oder einen schmerzhaften Bereich zu massieren. Diese Geste könnte darauf hindeuten, dass sie unter Myogelosen leidet, das sind lokale Muskelverhärtungen, die oft schmerzhaft sind. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht lässt auf Unbehagen oder Nachdenklichkeit schließen, während sie in einem gut beleuchteten, wohnlichen Raum sitzt.
© Jose Luis Pelaez Inc via Getty Images
Myogelosen: Ursache, auflösen und behandeln

Kleine Muskelverhärtungen bezeichnet man als Myogelosen. Wie du sie auflösen kannst und Tipps zum Vorbeugen, erfahrst du hier.

Die fiesen, punktuellen Muskelverhärtungen, die uns quälen, heißen Myogelosen. Vor allem im Nacken- und Halswirbelsäulenbereich treten sie häufig auf, kommen aber auch in der Lendenwirbelsäule und in anderen Körperbereichen vor. Hier klären wir, wie sie entstehen, wie man sie aufspüren und lösen kann.

Wie entstehen Myogelosen?

Myogelosen sind kleine, meist erbsengroße Verdickungen im Muskel, die auf Druck schmerzen. Anders als bei einem Muskelhartspann sind dabei nur einzelne Muskelfasern oder Teile des Muskelbauchs verhärtet, nicht der ganze Muskel. Sie entstehen meist durch Über- oder Fehlbelastung der Muskeln über einen längeren Zeitraum. Dabei verändert sich die Struktur des Muskels und der betroffene Muskel wird schlechter durchblutet. Dies kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, wie beispielsweise:

  • falsche Sitzhaltung am PC
  • ungünstige Schlafposition
  • allgemein fehlerhafte Haltung

Myogelosen ertasten

Leichte Myogelosen können leicht selbst ertastet werden. Bereiten sie jedoch längere Zeit Probleme oder treten auch andere Schmerzen und Beschwerden auf, so sollte dies unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Im betroffenen Gewebe, beispielsweise der Nackenmuskulatur, lässt sich eine Myogelose meist als Knötchen in Erbsengröße ertasten. Bei Druck auf die Stelle spürt man einen Schmerz, aber es baut sich keine Gegenspannung auf. Wird der Druck etwa 20 bis 30 Sekunden gehalten, werden die Schmerzen meist stärker und können ausstrahlen, beispielsweise in den Arm. Die Myogelose wird dann auch als Triggerpunkt bezeichnet.

Myogelosen auflösen

Je länger eine Myogelose besteht, desto hartnäckiger ist sie und kann dann zu chronischen Schmerzen führen. Wird die Muskelverhärtung früh behandelt, lässt sie sich meist gut auflösen.

Das kannst du tun, um eine Myogelose aufzulösen:

  1. Myogelose ertasten und mit Zeigefinger und Daumen leichten Druck darauf ausüben. Etwa 30 Sekunden halten, dann die Spannung lösen.
  2. Myogelose wieder mit Daumen und Zeigefinger greifen, leichten Druck ausüben und leicht in verschiedene Richtungen verschieben.
  3. Wärme auf den betroffenen Bereich anwenden

Es kann auch helfen, den betroffenen Muskel zu dehnen.

Wenn sich die Myogelose nicht selbst lösen lässt

Eine länger bestehende, Schmerzen verursachende Myogelose erfordert unbedingt eine professionelle Behandlung. Infrage dafür kommen:

  • Schmerzmittel und muskelentspannende Medikamente
  • Physiotherapie
  • Dehnungen
  • Massagen
  • Ultraschallbehandlungen
  • Elektrotherapie
  • Osteopathie
  • Akupunktur

Myogelosen vermeiden

Um Myogelosen vorzubeugen, ist es sinnvoll, auf eine gute Körperhaltung zu achten und für regelmäßigen Ausgleich bei einseitigen Tätigkeiten zu sorgen. Vor dem Sport sollte sich ausreichend aufgewärmt werden, um eine Überlastung und Verspannung der Muskeln zu vermeiden. Nach dem Sport ist es wichtig, die Muskulatur zu dehnen, um sie geschmeidig zu halten. Stress im Alltag kann mit Entspannungstechniken wie autogenem Training oder Yoga entgegengewirkt werden. So haben Myogelosen kaum eine Chance.

Myogelosen kommen häufig im Schulter-Nackenbereich, aber auch in anderen Muskeln vor. Sie können chronische Schmerzen verursachen, weshalb sie frühzeitig beseitigt werden sollten. Hier kann eine orthopädische oder physiotherapeutische Praxis helfen. Ausreichend Bewegung und eine gesunde Körperhaltung beugt den Muskelverhärtungen vor.

Quellen:
  • Hüter-Becker, A., et al.: Physikalische Therapie, Massage, Elektrotherapie und Lymphdrainage. Thieme, Stuttgart 2007
  • Online-Informationen der Deutschen Apotheker-Zeitung: Eine Frage der Haltung: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2020/daz-45-2020/eine-frage-der-haltung (Abruf: 11/2022)
  • Online-Informationen der Zeitschrift der Deutschen Apotheker: Verletzungen richtig behandeln: https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-042013/verletzungen-richtig-behandeln/ (Abruf: 11/2022)
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