Die "heiße" Lebensphase

Wechseljahre: Was genau verändert sich da bei mir?

Eine Frau mittleren Alters mit graumelierten Haaren und einem warmen Lächeln sitzt entspannt auf einer blauen Couch vor einem großen Fenster. Sie trägt ein lässiges, beiges Langarmshirt und dunkelblaue Jeans. Das Zimmer ist hell und freundlich, mit einem Blick auf grüne Pflanzen außerhalb des Fensters. Auf dem Bild ist auch ein Logo "Bild der Frau AKTION Gesundheit" erkennbar.
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Was genau passiert eigentlich im weiblichen Körper während der Wechseljahre und was verändert sich?

Um die 50 erleben wir Frauen mit dem Klimakterium eine starke Veränderung. Was passiert da genau in unserem Körper und wann?

Nicht wenige Frauen fragen sich, "was sind die Wechseljahre überhaupt?" Ungefähr ein Drittel spürt nämlich bis auf die veränderten bzw. ausbleibenden Regelblutungen keinerlei psychische und physische Veränderungen und erleben diese Lebensphase absolut positiv. Die anderen zwei Drittel der Frauen plagen sich allerdings mit mittleren bis starken Symptomen im Klimakterium. Lesen Sie hier, was genau da während der Wechseljahre in unserem Körper vorgeht, während wir Frauen in der Mitte unseres Lebens den zweiten großen hormonellen Wandel erleben.

Wechseljahre: Veränderungen, die ich beeinflussen kann

Klimakterium – was passiert da genau in meinem Körper und wann?

Wenn wir Frauen zwischen 40 und 60 Jahren unsere umgekehrte Pubertät durchleben, findet in unserem Körper eine große hormonelle Umstellung statt. Doch welche Botenstoffe stellen sich da wie um, welche Aufgaben haben diese und was passiert da wann?

Die Aufgaben der Hormone

Hormone informieren und steuern unseren Körper mit seinen Funktionen und Bedürfnissen. Speziell für uns Frauen sind Östrogene (vor allem Östradiol, Östron und Östriol) und das Progesteron wichtige Hormone. Die Geschlechtshormone werden überwiegend in den Eierstöcken produziert und regeln unsere Fruchtbarkeit sowie den Zyklus. Doch sie können noch einiges mehr:

Östrogene sorgen beispielsweise neben dem Heranreifen der Eizellen in den Eierstöcken ebenfalls für das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut, eine optimale Durchblutung und Befeuchtung der Scheide und sie haben günstigen Einfluss auf unseren Fettstoffwechsel und die Elastizität der Haut. Außerdem fördern Östrogene den Aufbau und Erhalt der Knochenmasse und das Wachstum der Haare, sind wichtig für den Schutz der Harnwege vor Infektionen und die Förderung der Gedächtnisleistung.

Progesteron ist für die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle verantwortlich und sorgt für den Erhalt der Schwangerschaft. Darüber hinaus wirkt es angstlösend und schlaffördernd und ist am Knochenaufbau beteiligt. Zudem beeinflussen Progesteron und Östrogene das Zellwachstum im Drüsengewebe der Brust.

Das Zusammenspiel der Hormone verglich eine New Yorker Gynäkologin mal in der Vogue mit Musikern, die in einem Orchester spielen. Ist das Verhältnis zueinander, also der Hormonspiegel gestört, spielen die Hormone "zu laut oder zu leise, zu schnell oder zu langsam, sind sie nicht miteinander abgestimmt, kann der erzeugte Klang das System stören." Ein hormonelles Ungleichgewicht bekommen Frauen dann durch Beschwerden und Symptome unterschiedlicher Art zu spüren.

Das passiert in den Wechseljahren

Am Ende der fruchtbaren Jahre einer Frau (Prämenopause), mit rund 40 bis 45 Jahren, beginnen die Eierstöcke, ihre Funktion langsam einzustellen (menopausaler Übergang). Die Eizellreifung ist verzögert, mitunter bleiben die Eisprünge ganz aus. Wenn kein Eisprung stattfindet, wird auch kein optimal funktionstüchtiger, das heißt optimal Progesteron produzierender Gelbkörper gebildet. Der Anstieg des Progesteronspiegels in der zweiten Zyklushälfte ist reduziert oder bleibt aus, während der Östrogenspiegel oft noch seine Höhe hält.

Damit einher gehen in dieser Phase für viele Frauen prämenstruelle Beschwerden, wie Brustschmerzen und Stimmungsschwankungen. Vor allem aber können Zyklusunregelmäßigkeiten auftreten, die die einsetzenden Wechseljahre ankündigen. Wenn Frauen hormonelle Kontrazeptiva anwenden, die Eisprünge hemmen, werden diese Symptome unterdrückt.

Die Perimenopause umfasst den menopausalen Übergang ca. vier bis neun Jahre vor der letzten Regelblutung und die 12 Monate danach. In dieser Zeit lässt die Produktion von Östrogenen stetig nach, schwankt stark, bis sie fast ganz eingestellt wird. Die Menstruationszyklen werden unregelmäßig bis die Regelblutung schließlich ganz ausbleibt. Hitzewallungen treten nun bei rund drei Viertel der Frauen auf.

Bei der letzten Menstruationsblutung (Menopause) sind Frauen im Schnitt 51 Jahre alt. Der Vorrat an Eizellen, die zu einer möglichen Schwangerschaft hätten führen können, ist jetzt vollständig aufgebraucht. Wann genau die Menopause eintritt, kann erst im Nachhinein festgestellt werden, nachdem 12 Monate lang keine Blutungen mehr aufgetreten sind.

Im Anschluss (Postmenopause) erreichen die Östrogen- und Progesteron-Produktion ihren Tiefpunkt. Die Postmenopause ist ein Zustand des Mangels an Sexualhormonen. Leider verschwinden Wechseljahresbeschwerden nicht automatisch mit dem Ende der hormonellen Umstellung. Sie können über Jahre weiterbestehen oder auch erst in dieser späten Phase des dauerhaften Hormonmangels beginnen. Hitzewallungen beispielsweise treten in den ersten Jahren der Postmenopause besonders häufig auf. 

Noch mehr rund um das Thema Klimakterium erfahren Sie auf unserer Themenseite Wechseljahre.

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