Vorsicht bei diesem Alarmsignal

Muskelschmerzen im Bein: Ursachen können gefährlich sein

Frau reibt sich die Beine, da sie Muskelschmerzen hat.
© iStock/zeremski
Frau hat Schmerzen in ihren Beinen.

Die Schmerzen treten in einem Bein oder in beiden Beinen auf, womöglich zusätzlich noch in der Hüfte oder den Armen? Was Muskelschmerzen im Bein bedeuten, was Sie darüber wissen sollten.

Wegen Muskelschmerzen im Bein zum Arzt oder zur Ärztin gehen? Für die meisten Betroffenen kommt das nicht infrage. Denn die Ursachen, so meinen sie, sind meist harmlos. 

Und tatsächlich gibt es auch Auslöser, die kaum ernst genommen werden müssen. Dazu zählt zum Beispiel Muskelkater nach für die Beine ungewohnter Betätigung, wie etwa eine lange Radtour oder neue Gymnastikübungen.

Fünf Ursachen für Muskelschmerzen im Bein – von Arthrose bis Restless-Legs-Syndrom

Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, ist besonders wichtig, in welcher Situation und wie die vermeintlichen Muskelschmerzen auftreten – außerdem, wie sie charakterisiert sind. Mögliche Ursachen und Auslöser sind neben Überbelastung oder Fehlbelastung auch die folgenden:

  1. Arthrose – durch die Abnutzung von Gelenken der Hüfte und der Knie kommt es morgens beim Aufstehen zu einem typischen Anlaufschmerz, der ins Bein ausstrahlt.
  2. Bandscheibenvorfall und Probleme mit dem Ischiasnerv zeigen sich oft durch stechende Schmerzen, die vom Po bis in die Wade oder sogar in das Fußgelenk ausstrahlen können.
  3. Venenentzündung – meist ist nur ein Bein betroffen, der Schmerz ist ziehend und tritt entlang der Vene auf. Zusätzlich ist die Hautpartie darüber gerötet und sehr warm.
  4. Rheuma – das sind die charakteristischen Symptome –  typisch ist, dass die Muskelschmerzen nicht nur ein Bein oder beide Beine betreffen, sondern zusätzlich auch die Arme.
  5. Restless-Legs-Syndrom – vor allem Muskelschmerzen in den Beinen nachts, gepaart mit Missempfindungen, die sich rasch bessern, wenn die Beine bewegt werden, deuten auf diese Nervenkrankheit hin.

Muskelschmerzen im Bein – Warnzeichen vor Herzinfarkt

Doch vor allem können Schmerzen in den Beinen ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt verraten, wie die Deutsche Herzstiftung warnt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Schmerzen beim Gehen in den Waden auftreten und beim Stehenbleiben wieder nachlassen. 

Ein Grund für die Schmerzen könnte sein, dass die Blutgefäße durch eine Arteriosklerose – Ursachen, die Sie vielleicht noch nicht kennen – verengt sind. Die Blut zuführenden Adern in den Beinen können dann die Muskeln beim Gehen nicht ausreichend mit Blut versorgen, weshalb es zu den Schmerzen kommt. Bleibt man stehen, sinkt der Energiebedarf in den Beinmuskeln – und die Schmerzen legen sich wieder.

Diese Krankheit heißt periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) und wird als "Schaufensterkrankheit" bezeichnet, weil die Schmerzen beim Gehen immer wieder zum Stehenbleiben zwingen. Betroffene "tarnen" das oft, indem sie Schaufensterauslagen betrachten. Liegt eine pAVK vor, sind die Herzkranzgefäße meist schon deutlich verkalkt, das Herzinfarktrisiko ist also hoch.

Vermeintliche Muskelschmerzen in den Beinen sollten also auf jeden Fall von einem Arzt abgeklärt werden. Sie können nicht nur auf Arthrose oder Rheuma hinweisen, sondern auch auf ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. 

Sollten Sie sich die Schmerzen nicht erklären können, sind also Muskelkater und Co ausgeschlossen und die Probleme halten länger als zwei Wochen an, holen Sie ärztliche Hilfe ein. Aber auch, wenn die Schmerzen akut nach körperlicher Belastung auftreten, ist ein Arztbesuch notwendig. Dann kann auch ein Muskelfaserriss oder Muskelriss der Grund sein – beides ist zwingend behandlungsbedürftig.

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