Unschöne rote Pusteln

Oh nein: Rasierpickel in der Bikinizone... Diese 9 Tipps helfen

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Sport sollten Sie nach der Rasur nicht machen.

Rote Pusteln an den Beinen oder im Intimbereich: Rasierpickel nach der Haarentfernung sind nicht gerade schön... Wie Sie sie vermeiden – und loswerden!

Wenn wir unsere Körperhaare entfernen, wollen wir, dass die Haut an den Beinen, Achseln und im Intimbereich anschließend glatt und samtig aussieht und sich auch so anfühlt. Stattdessen ist oft das Gegenteil der Fall: Es bilden sich kleine, juckende, rote Rasierpickelchen, die manchmal sogar wachsen und eitrig werden können. Vor allem die besonders empfindliche Haut in der Bikinizone ist für diese Hautirritation anfällig. Hilfe! Aber dagegen lässt sich vorgehen: Wir haben neun Tipps für Sie, was Sie – auch schon im Vorfeld – tun können.

Rasierpickel: Warum entstehen sie eigentlich?

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Ursache: Die Haarentfernung mit Klingen, Wachs oder Epilieren ist für die Haut eine Strapaze – wobei Rasieren noch die schonendste Methode ist. Doch auch dabei kommt es zu Mikroverletzungen der Haut. Erst kommt es zu Hautrötungen, doch Bakterien, die auf der Haut leben, dringen schnell in die Mikroverletzungen ein. Weil das feucht-warme Klima im Intimbereich Bakterien beste Bedingungen bietet, bilden sich hier Rasierpickel besonders häufig – wesentlich öfter als etwa nach dem Beinerasieren.

Zusätzlich gibt es Faktoren, die das Risiko für Rasierpickel erhöhen:

  • stumpfe Klingen
  • Nassrasur ohne Rasierschaum oder -gel. Die Klinge gleitet nicht über die Haut, sondern schabt sie ab – mit vielen winzigen Schleifspuren. Doch auch bei Trockenrasur können Rasierpickel entstehen.
  • Deodorant oder Antitranspirant, das direkt nach dem Rasieren angewendet wird.
  • Sport unmittelbar nach der Rasur: Salze im Schweiß irritieren die vom Rasieren ohnehin schon gereizte Haut.

Wie Sie Rasierpickel schonend behandeln

Auch wenn die Pickel noch so jucken: Bitte nicht kratzen oder daran herumdrücken! Damit wird die Entzündung nur noch schlimmer. Besser: Tragen Sie eine Salbe mit Zink, Panthenol oder Hamamelis auf. Das beruhigt die Haut und wirkt leicht desinfizierend. Achten Sie darauf, keine Wäsche zu tragen, die an dem entzündeten Bereich scheuert.

Meist hat sich die Haut nach wenigen Tagen beruhigt. Trifft das nicht zu, sollten Sie eine Hautärztin bzw. einen Hautarzt aufsuchen, im schlimmsten Fall kann sich nämlich ein Abszess bilden.

Frauenärztin Dr. Stephanie Eder rät: "Fühlt sich die Haut hinterher empfindlich an, können Sie die Stellen vorsichtig mit einem milden Gesichtswasser abtupfen. Das tötet die Bakterien ab und tut gut. Ist Ihre Haut allerdings trocken, sollten Sie zu einer guten Feuchtigkeitscreme greifen, die für Ihren Intimbereich gemacht ist."

Effektive Tipps, um Rasierpickel zu verhindern

Am besten ist es jedoch, die lästigen Pusteln gerade im Intimbereich erst gar nicht entstehen zu lassen. Vermeiden können Sie Rasierpickel mit folgenden Tipps – und die gelten sowohl für die Bikinizone als auch für alle anderen Körperstellen, die Sie rasieren wollen:

  1. Reinigen Sie die Haut vor der Rasur mit warmem Wasser und einer Waschlotion (für den Intimbereich der Frau gibt es spezielle Produkte).
  2. Falls Sie zum ersten Mal seit längerer Zeit die Bikinzone rasieren möchten: Stutzen Sie lange Haare vorher etwas, der Rasierer ist sonst überfordert, und Haare könnten ausgerissen statt abgeschnitten werden – mit entsprechenden Mikroverletzungen, die Rasierpickel fördern.
  3. Benutzen Sie Rasiergel oder -schaum. Das reduziert die Reibung zwischen Haut und Klinge. Sinnvoll für die Bikinizone sind unparfümierte, für sensible Haut geeignete Produkte. Auch Intimwaschlotionen bieten sich an, sie machen jedoch die Klingen schneller stumpf.
  4. Verwenden Sie stets scharfe Klingen. Ist Ihr Rasierer stumpf, reißt und zieht er an den Haaren, statt sie abzuschneiden. Dr. Stephanie Eder: "Die Haut mag es lieber, wenn Sie täglich rasiert wird und dann mit einer sehr scharfen Klinge. Eine stumpfe Klinge verletzt die Haut und dann gibt es so kleine Mikroläsionen, in die Keime gerne reingehen. Daher brauchen Sie eine gute Klinge und die sollten Sie auch regelmäßig wechseln."
  5. Rasieren Sie immer mit dem Strich, also in Haarwuchsrichtung. Die Haare wachsen in der Regel in der Bikinizone und an den Beinen von oben nach unten.
  6. Duschen Sie die rasierten Stellen kurz lauwarm ab, um abgeschnittene Haare und Rasierschaumreste zu entfernen. Danach kaltes Wasser nehmen, weil sich dadurch die Poren schließen, was Rasierpickeln vorbeugen kann.
  7. Danach mit einem sauberen Handtuch die Haut trocknen (nicht rubbeln!) und mit etwas Babypuder oder Babyöl beruhigen. Manche schwören auch auf Kartoffelmehl an Stelle des Puders.
  8. Wenn Sie Rasierpickel noch effektiver vermeiden möchten, sollten Sie die Haut nach dem Rasieren dünn mit Hamamelis-, Aloe vera- oder Panthenol-Salbe eincremen.
  9. Tragen Sie nach dem Rasieren weite Wäsche, die nicht an der Haut reibt. Idealer Zeitpunkt für die Intimrasur ist deshalb abends, wenn Sie danach "unten ohne" ins Bett gehen können.

Selbstverständlich lassen sich Rasierpickel gerade in der Bikinizone noch besser vermeiden, wenn Sie sich dort gar nicht erst rasieren. Mittlerweile gibt es immer mehr Frauen, die geradezu einen Trend zum Körperhaar lostreten. Da stellt sich allerdings schnell die Frage: Macht Sex ohne Schamhaare wirklich mehr Spaß?

Wenn Sie dennoch lieber glatte Haut haben möchten, gibt es neben der Bikinizone auch andere Körperstellen, an denen Haare vielen unangenehm sind – wo aber auch Irritationen und damit Rasierpickel entstehen können. Wie Sie sich problemlos Ihre Achseln rasieren, lesen Sie auch bei uns.

Aber denken Sie daran: Die Hauptsache ist, dass Sie sich schön fühlen. Gerade wenn Ihre Haut schnell zu Irritationen neigt, tut es gut, die Haare zumindest immer mal wieder sprießen zu lassen. Wenn Sie dann doch rasieren, sollten Sie immer auf die richtige Hautpflege achten.

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