ERSTE ANZEICHEN ERKENNEN

Ist Parkinson vererbbar?

Ein Bild einer menschlichen Hand, die ein leeres Glas mit einer schnellen Bewegung schüttelt, wodurch eine Bewegungsunschärfe entsteht. Die Hautfarbe der Hand ist hell und der Hintergrund ist einfarbig und neutral, was den Fokus auf die Aktion der Hand legt. Der Zustand des Glases und die schnelle Bewegung könnten symbolisch für die Unsicherheit oder Fragilität des menschlichen Zustands stehen.
© shutterstock/sruilk
Ist Parkinson vererbbar? Diese Frage stellen sich viele Angehörige von Erkrankten.

Was sind die ersten Anzeichen von Parkinson? Welche Arten gibt es? Ist Parkinson vererbbar? Alles Fragen, die sich Betroffene stellen. BILD der FRAU kennt die Antworten. 

Boxer Muhammad Ali hatte es. Schauspieler Michael J. Fox leidet darunter. Und auch Sänger Neil Diamond hat sich mit der Krankheit abgefunden: Parkinson. 

Parkinson ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, die sich durch Muskelsteifheit, Zittern und Bewegungsverlangsamung auszeichnet. 

Aber Parkinson ist nicht gleich Parkinson. Die Krankheit hat viele Facetten und Ursachen. Wie die Krankheit genau entsteht, konnte bis heute nicht ermittelt werden.

Und trotzdem fragen sich viele Betroffene immer wieder: Woher kommt die Krankheit und kann sie vererbt werden?

 

Ist Parkinson vererbbar?

Ja, es gibt eine genetische Komponente bei Parkinson, aber es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Fälle von Parkinson auf Vererbung zurückzuführen sind. Je früher die Krankheit ausbricht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie vererbt worden ist. In einigen Fällen kann Parkinson durch eine Kombination von genetischen Faktoren und schädlichen Umweltfaktoren (Schwermetalle, Pestizide, etc.) verursacht werden.

Es gibt bestimmte Gene, die mit einem höheren Risiko für Parkinson assoziiert sind, wie zum Beispiel das LRRK2-Gen und das SNCA-Gen.

Das PARK1-Gen war übrigens das erste entdeckte Gen im Zusammenhang mit Parkinson. Es kodiert für die Produktion von Alpha-Synuklein, einem Protein, das in den Nervenzellen des Gehirns eine wichtige Rolle spielt. Wenn das PARK1-Gen jedoch mutiert ist, können fehlerhafte Alpha-Synuklein-Moleküle produziert werden. Viele Forscher*innen vermuten, dass diese fehlerhaften Moleküle die Nervenzellen schädigen können und somit zur Entstehung von Parkinson beitragen.

Wenn ein Familienmitglied Parkinson hat, ist das Risiko für andere Familienmitglieder, ebenfalls an Parkinson zu erkranken, etwas höher als in der allgemeinen Bevölkerung. Allerdings ist nur ein kleiner Prozentsatz von fünf bis zehn Prozent der Parkinson-Fälle auf spezifische genetische Mutationen zurückzuführen.

Parkinson: Ein Gentest kann helfen

Wenn alle Anzeichen auf eine erbliche Form von Parkinson hindeuten, kann ein Gentest durchgeführt werden, um Klarheit zu schaffen. Obwohl die genetische Diagnostik derzeit nicht routinemäßig durchgeführt wird, kann es bei Familien mit einem erhöhten Vererbungsrisiko sinnvoll sein, zu untersuchen, welche Gene der Erkrankung zugrunde liegen. Insbesondere bei jungen Patient*innen mit der erblichen Form von Parkinson kann dies dazu beitragen, eine falsche Diagnose zu vermeiden oder die Lebensplanung zu optimieren. Darüber hinaus könnten zukünftige Therapien entwickelt werden, die auf den jeweiligen Gendefekt abgestimmt sind.

Auch Angehörige können einen Gentest durchführen lassen, um festzustellen, ob sie den spezifischen Gendefekt haben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein positives Ergebnis sehr belastend sein kann und keine Gewissheit darüber gibt, ob die Parkinson-Erkrankung tatsächlich ausbrechen wird. Da es sich um eine äußerst aufwendige Analyse handelt, wird der Test nur in spezialisierten Laboren oder Kliniken durchgeführt und ist keine routinemäßige Untersuchung.

Anzeichen von Parkinson

Die Symptome von Parkinson können von Person zu Person unterschiedlich sein und sich im Laufe der Zeit ändern. Expert*innen sind sich jedoch einige, dass dies die häufigsten Anzeichen der Krankheit sind:

  • Zittern oder Zittern in Ruhezuständen
  • Steife Muskeln oder verminderte Beweglichkeit (Bradykinese)
  • Langsame Bewegungen und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit
  • Schwierigkeiten beim Gleichgewicht und der Koordination
  • Verlust des Geruchssinns
  • Schlafstörungen
  • Veränderungen in der Sprache oder im Schriftbild
  • Verstopfung und Magen-Darm-Probleme
  • Veränderungen in der Stimmung, einschließlich Depressionen oder Angstzuständen
  • Vermehrtes Schwitzen und Speichelfluss
  • Schwierigkeiten beim Sprechen oder Schlucken

Wenn du diese Symptome bemerkst, die auf Parkinson hinweisen könnten, solltest du dich an eine*n Facharzt/Fachärztin für Neurologie wenden.

DAS sind die Hauptarten von Parkinson

Es gibt zwei Hauptarten von Parkinson: die idiopathische Parkinson-Krankheit und die Parkinson-Krankheit, die aufgrund von bestimmten zugrunde liegenden Ursachen auftritt.

Die idiopathische Parkinson-Krankheit ist die häufigste Form von Parkinson und tritt in der Regel im Alter von über 60 Jahren auf. Die Ursache für diese Form von Parkinson ist nicht bekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.

Die Parkinson-Krankheit, die aufgrund von bestimmten zugrunde liegenden Ursachen auftritt, wird als sekundäre Parkinson-Krankheit bezeichnet. Diese Form von Parkinson kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, einschließlich der Einnahme bestimmter Medikamente, Trauma oder Verletzung des Gehirns, Infektionen oder Tumoren im Gehirn oder anderen Erkrankungen wie z. B. Multiple Sklerose.

Unabhängig von der Ursache der Parkinson-Krankheit ist das Hauptsymptom ein fortschreitender Verlust der Kontrolle über die Körperbewegungen, insbesondere über die feinmotorischen Bewegungen. Andere Symptome können Tremor (Zittern), Steifheit, langsame Bewegungen und Gleichgewichtsprobleme umfassen.

Quellen:
parkinson.lu,ucbcares.de, parkinsonfonds.de, neuropraxis-gruenwald.de
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