Vorsicht: Bei diesen Grunderkrankungen besteht ein erhöhtes Risiko für Gürtelrose
Mit Gürtelrose ist nicht zu spaßen: Die Nervenkrankheit, den meisten durch Hautausschläge bekannt, ist vor allen Dingen äußerst schmerzhaft – und kann sehr langwierig sein! Wer an einer Grunderkrankung leidet, trägt ein deutlich höheres Risiko, an Gürtelrose zu erkranken.
An einer Grunderkrankung zu leiden, ist an sich schon ein schweres Los. Als wäre das nicht genug, besteht für Betroffene auch noch ein deutlich erhöhtes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, einer sehr schmerzhaften Nervenerkrankung. Wer ist besonders gefährdet?
Erhöhtes Gürtelrose-Risiko bei Grunderkrankungen
Rund 400.000 Menschen erkranken allein in Deutschland jährlich an Gürtelrose. Sie ist sozusagen die Zweiterkrankung einer Windpocken-Virus-Infektion und kann deshalb fast alle treffen – laut Statistik ist das bei etwa jedem dritten Menschen der Fall. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer.
Wer eine Grunderkrankung hat, hat nicht nur ein erhöhtes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, sondern entwickelt mit höherer Wahrscheinlichkeit eine oft langwierige Post-Zoster-Neuralgie mit starken Nervenschmerzen als Folge.
Was sind Grunderkrankungen?
Was genau versteht man unter Grunderkrankungen? Es sind chronische Krankheiten, die in unserer modernen Gesellschaft zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen gehören.
Menschen mit Grunderkrankungen leiden in der Regel ein Leben lang an Beschwerden, die nicht nur beeinträchtigend, sondern im Zweifelsfall auch mit Schmerzen verbunden sind. Waren früher einige dieser Krankheiten sogar noch ein Todesurteil oder schränkten die Lebenserwartung zumindest ein, können Betroffene heute mit den meisten zwar mehr oder weniger gut leben. Eine Einbuße an Lebensqualität bedeutet es häufig aber dennoch.
Bei diesen Grunderkrankungen kann Gürtelrose häufiger auftreten
Menschen mit einer Grunderkrankung laufen deutlich häufiger Gefahr, an Gürtelrose zu erkranken: Das Risiko ist um rund 30 Prozent erhöht. Das ist der Fall bei:
- Asthma bronchiale: Betroffene haben eine chronische Entzündung in den Atemwegen und reagieren besonders empfindlich auf äußere Reize wie etwa kalte Luft, Abgase oder Pollen. Das führt zu pfeifender Atmung, Kurzatmigkeit, Luftnot oder Husten.
- Chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD): Chronische Entzündung und permanente, meist schlimmer werdende Verengung der Atemwege, oft begleitet von Husten, Auswurf, dauerhafter Erweiterung der Lungenbläschen und / oder Atemnot, die im Verlauf der Krankheit sogar im Ruhezustand auftreten kann. Rauchen ist der größte Risikofaktor. Gehört mit Asthma bronchiale zur Gruppe der häufigsten Todesursachen.
- Rheumatoide Arthritis: Entzündliche Gelenkerkrankung, die in der Regel schubweise und fortschreitend auftritt. Sie ist schmerzhaft, beeinträchtigt die Funktion der Gelenke und damit die Bewegungsfreiheit.
- Koronare Herzkrankheit (KHK): Verengte Herzkranzgefäße führen zu mangelhafter Durchblutung des Herzens. Die Erkrankung kann einen Herzinfarkt zur Folge haben, was zu dauerhaften Schäden am Herzmuskelgewebe führen kann.
- Diabetes mellitus: Es gibt zwei Typen der Stoffwechselerkrankung.
- Typ-1-Diabetes ist eine autoimmun verursachte Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen und betrifft vor allem junge Menschen.
- Typ-2-Diabetes (Altersdiabetes) betrifft hauptsächlich Erwachsene ab ca. 40 Jahren. Wird die Erkrankung nicht entdeckt oder ausreichend behandelt, besteht ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Erblindung und schlimmstenfalls Fußamputationen.
Neben älteren Leuten und solchen mit geschwächtem Immunsystem sind Menschen mit Grunderkrankungen am meisten gefährdet, an Gürtelrose zu erkranken. Warum? Weil ein intaktes Immunsystem Viren grundsätzlich gut in Schach halten kann – ein angegriffenes hingegen nicht.
Welche Vorsorge lässt sich treffen, um Gürtelrose möglichst zu verhindern?
Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zufolge haben alle Personen ab 60 Jahren Anspruch auf eine Impfung gegen Gürtelrose. Für Menschen mit einer Grunderkrankung wird sie bereits ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.
TTrotz Impfung an Gürtelrose zu erkranken, ist theoretisch immer noch möglich, "allerdings ist das statistische Risiko aus Studien dafür sehr gering", sagt Dr. Michael Überall, Schmerzexperte und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin.
Deine Hausärztin bzw. dein Hausarzt berät dich zum Thema Prävention einer Gürtelrose sicher gerne!
Mehr Informationen findest du unter: www.impfen.de/gürtelrose-herpes-zoster
Mehr rund um das Thema Gürtelrose findest du auf unserer Themenseite Gürtelrose – eine unterschätzte Gefahr!