Ungenießbares aus dem Garten

Vorsicht: Wann Zucchini giftig werden können

Selbst gezüchtete Zucchini können zwar verdammt gesund sein. Bei falscher Zucht aber auch sehr giftig.
© iStock.com/Leptospira
Selbst gezüchtete Zucchini können zwar verdammt gesund sein. Bei falscher Zucht aber auch sehr giftig.

Hast du schon einmal auf ein Stück Zucchini gebissen und festgestellt, dass das eigentlich so leckere Gemüse total bitter schmeckt? Dann heißt es: wegwerfen – denn ein Gift ist schuld! Wir verraten dir, wann besonders Selbstangebautes aus dem eigenen Garten eine Gefahr sein kann.

Giftige Zucchini: Cucurbitacin reizt die Magenschleimhaut enorm!

Böse Zungen behaupten ja, das Sommergemüse habe keinen besonders starken Eigengeschmack. Dabei können gerade selbst geerntete Zucchini aus dem Garten unglaublich lecker und aromatisch sein. Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn wenn man nicht aufpasst, können Zucchini giftig werden.

Wer Zucchini im Laden kauft oder vorgezogene Setzlinge in den Garten pflanzt und sich später über das frische Gemüse hermacht, braucht kaum etwas befürchten – zumindest, solange das Gemüse nicht allzu lange gelagert wird. Doch bei Selbstgezüchtetem ist Vorsicht geboten: Zucchini gehören zu den Kürbisgewächsen und können, ebenso wie Speisekürbisse, Gurken und Melonen, den Stoff Cucurbitacin enthalten – oder genauer gesagt, entwickeln.
 

Zucchini roh essen – Gesund oder gefährlich?

Cucurbitacine sind Bitterstoffe, und es gibt rund 40 davon. Alle sind toxisch und wirken insektizid und fungizid – was gut für die Pflanze, aber schlecht für die Verzehrenden ist. Cucurbitacine lassen die Zucchini oder den Kürbis nicht nur bitter schmecken und riechen – übrigens ein gutes Zeichen, dass du das Gemüse schnellstmöglich entsorgen solltest – sondern können auch die Magenschleimhaut reizen und Symptome wie Unwohlsein bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hervorrufen.

Wer viel Cucurbitacin zu sich nimmt, kann sogar stark blutigen Durchfall entwickeln, der zum Tod führen kann. Man geht von einer tödlichen Dosis von 300 mg beim Menschen aus. Durch den bitteren Geschmack wird man aber glücklicherweise meist schnell genug abgeschreckt, bevor man solche Mengen aufnehmen kann.

Cucurbitacin lässt sich auch nicht durchs Kochen zerstören. Sollte dir also die zubereitete Mahlzeit durch ihren bitteren Geschmack auffallen: weg damit!

Vorsicht beim Selbstziehen

Normalerweise wurde der Stoff bei den im Supermarkt erhältlichen Sorten bereits weggezüchtet, sodass die Zucchini in der Regel unbedenklich verzehrt werden können.

  • Doch solltest du Zucchini-Kerne, gar von verschiedenen Zucchini, gesammelt haben und sich daraus eine neue Pflanze ziehen wollen, kann es vorkommen, dass sich das Gift infolge einer Mutation oder Rückkreuzung wieder bildet.
  • Große Hitze kann den Stoff allerdings auch wieder in das Gemüse zurückbringen, sagen Expert*innen. Denn bei hoher Hitze, wie sie beispielsweise auch hierzulande im Hochsommer im Gewächshaus durchaus entstehen kann, setzt die Zucchinipflanze unter Stress und sie fängt an, den Bitterstoff vermehrt zu produzieren.
  • Ähnlich wirken sich Temperaturschwankungen, Feucht-Trocken-Schwankungen, Pilzinfektionen, zu feuchte Pflanzen oder Überreife aus.
  • Eine falsche Lagerung kann die Bildung von Cucurbitacinen ebenfalls begünstigen.
  • Auch solltest du niemals essbare Zucchini oder Speisekürbisse neben Zierkürbissen anbauen. Wachsen die Pflanzen zu nah beieinander, kann es zu Rückkreuzungen kommen.

Tipp: Kaufe Zucchinisamen immer im Handel. Diese gelten als sicher. Nutze dagegen keine aus dem eigenen Garten stammenden Zucchini- und Kürbissamen für die eigene Zucht.

Zucchini am besten innerhalb weniger Tage verzehren

Doch Zucchini können, wie schon angedeutet, nicht nur bei eigener Aufzucht bitter werden. Auch, wenn sie zu lange gelagert werden, können sich ungenießbare Bitterstoffe bilden. Lagere deine Zucchini daher immer an einem kühlen und dunklen Ort, am besten in Pergamentpapier oder ein trockenes Baumwolltuch eingewickelt. Und auch mit dem Verzehr solltest du nicht allzu lange warten.

Frische Zucchini erkennst du daran, dass sie neutral bis leicht süßlich schmeckt, egal ob roh oder gekocht. Achte beim Kauf auf eine glatte, glänzende und feste sowie unbeschädigte Oberfläche.

Ohne Cucurbitacin: Zucchinis können richtig gesund sein

Wenn nicht gerade giftige Bitterstoffe drin stecken, strotzen Zucchinis nur so vor gesunden Inhaltsstoffen. Sie haben einen Kaloriengehalt von lediglich rund 18 kcal pro 100 g und eignen sich daher besonders gut für die leichte Sommerküche. Zudem enthalten sie eine Vielzahl an Vitaminen und Nährstoffen: Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphat sowie die Vitamine A, B1, B2, B6, C und E sowie Folsäure.

Übrigens: Zwischen Juli und Oktober kannst du auch frisches Zucchinigemüse aus Deutschland auf Märkten kaufen oder eben selbst ernten. Zu den restlichen Zeiten handelt es sich um Importwaren.

Wenn du jetzt Appetit bekommen hast, haben wir hier ein paar Vorschläge für leckere Rezepte mit Zucchini:

 

Du verzichtest gerade auf Kohlenhydrate? Dann können wir dir diese Gerichte wärmstens empfehlen. Die sind nicht nur lecker, sondern auch Low Carb – also perfekt, wenn du auf dein Gewicht achtest:

  • Dann vermisst du Nudeln sicher manchmal besonders. Kein Problem: Mit Zoodles holst du dir den perfekten Low-Carb-Ersatz auf den Teller!
  • Auf der Suche nach leckerem Low-Carb-Fingerfood? Probiere es mal mit unseren Zucchini-Schinken-Röllchen mit Mozzarella! Davon bekommt niemand genug!
  • An heißen Sommertagen soll ein Essen nicht schwer im Magen liegen – dieser Zucchini-Salat mit Birne und Ziegenfrischkäse ist die perfekte Lösung.
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