Beta-Carotin & Retinol

Vitamin-A-Mangel erkennen: Diese Symptome solltest du sofort ernst nehmen

Ein Stillleben mit einer Auswahl an Lebensmitteln, die reich an Nährstoffen sind. Zu sehen sind ein ganzer Fisch auf einem dunklen Teller, eine Schale mit Leberstücken, frisches Gemüse wie Karotten, Paprika, Brokkoli, Spinat, eine Avocado und eine halbierte Kürbishälfte. Außerdem gibt es kleine Tomaten, frische Petersilie, ein Ei, ein Stück Butter und ein Stück Käse. Alles liegt auf einem grauen Untergrund arrangiert.
© GettyImages/Yulia Gusterina
Vitamin-A-Quellen – von Karotten über Kürbis bis hin zu Leber und Fisch.

Vitamin A ist für zahlreiche Körperfunktionen von Bedeutung, darunter der Sehvorgang sowie das Immunsystem. Wir stellen dir das lebenswichtige Vitamin näher vor, verraten, was bei einem Mangel und einer Überdosierung passiert und was gute Vitamin-A-Quellen sind.

Es heißt "Karotten sind gut für die Augen", und das stimmt. Hintergrund ist das in Möhren enthaltene Beta-Carotin. Dieses wird von unserem Körper in das lebenswichtige Vitamin A umwandelt, welches tatsächlich gut für die Augen ist.

Doch Vitamin A kann noch mehr. So spielt es unter anderem für unsere Haut und Schleimhäute eine Rolle, genauso wie für das Immunsystem. Wir erklären dir, wofür der Körper Vitamin A benötigt, was bei einem Mangel sowie einer Überdosierung passiert und in welchen Lebensmitteln das Vitamin zu finden ist.

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Funktion: Wofür braucht der Körper Vitamin A? 

Vitamin A spielt eine wichtige Rolle beim Zellwachstum sowie der Bildung von Haut und Schleimhäuten. Zudem ist das Vitamin am Sehvorgang beteiligt und damit wichtig für unsere Augen. Aber auch für unser Immunsystem, die Entwicklung des Ungeborenen sowie für die Produktion des Hormons Testosteron ist Vitamin A von Bedeutung.

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das hauptsächlich in tierischen Nahrungsmitteln enthalten ist. Häufig wird es auch als Retinol bezeichnet, wobei Retinol eigentlich nur eine Wirkform von Vitamin A ist. Außerdem gibt es Vorstufen des wichtigen Vitamins: sogenannte Provitamine, die der Körper in Vitamin A umwandeln kann, wie das pflanzliche Beta-Carotin. 

Vitamin-A-Mangel: Was passiert?

Wie du vielleicht bemerkt hast, spielt Vitamin A für zahlreiche Körperfunktionen eine wichtige Rolle. Ein Mangel kann sich daher in diversen Symptomen und Folgen äußeren. 

Eines der ersten Symptome eines Vitamin-A-Mangels ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Nachtblindheit. Aber auch eine trockene Augenbindehaut und im Extremfall eine Erblindung kann durch einen Mangel des Vitamins entstehen. Hinzu kommen trockene Haut und Schleimhäute, eine erhöhte Infektanfälligkeit durch ein geschwächtes Immunsystem und bei Kindern Wachstumsverzögerungen.

Ein ernährungsbedingter Vitamin-A-Mangel ist in Industrienationen wie Deutschland jedoch eher selten. Allerdings kann ein Mangel durch chronische Erkrankungen, wie beispielsweise entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Lebererkrankungen, Nierenkrankheiten, Störungen der Bauchspeicheldrüse, sowie Alkoholmissbrauch entstehen. Dabei ist entweder die Aufnahme des Vitamins gestört oder der Bedarf ist erhöht.

Tagesbedarf: Wieviel Vitamin A sollte es sein?

Der Vitamin-A-Bedarf hängt von Alter, Geschlecht und auch Lebensumständen ab. So haben erwachsene Männer mit 0,85 mg pro Tag einen etwas höheren Bedarf als Frauen, denen täglich 0,7 mg empfohlen wird. Für Schwangere werden etwas mehr, nämlich 0,8 mg täglich, und für Stillende 1,3 mg empfohlen. 

Laut Nationaler Verzehrsstudie liegt die durchschnittliche tägliche Aufnahme von Vitamin A über dem Referenzwert für Erwachsene. Das bedeutet, dass in der Regel ausreichend des Vitamins über die Nahrung aufgenommen wird. Doch in welchen Lebensmittel ist Vitamin A überhaupt enthalten?

In welchen Lebensmitteln ist Vitamin A enthalten?

Da Vitamin A in der Leber gespeichert wird, enthält Leber(wurst) die größte Menge des Vitamins. Aber auch in anderen tierischen Produkte wie Fleisch, Fisch, Butter, Käse und Eiern ist Vitamin A enthalten. 

Das Vitamin-A-bildende Beta-Carotin findet sich vor allem in gelb, rot, orange und grün gefärbten Gemüse- und Obstsorten. Dazu gehören beispielsweise Karotten, Karottensaft, Kürbis, Paprika, Tomaten, Aprikosen, Mandarinen, Kirschen, Tomaten sowie Spinat, Grünkohl, Feldsalat und Brokkoli.

Zu viel des Guten: Kann man Vitamin A überdosieren?

Vitamin A kann überdosiert werden. Allerdings ist dies über Vitamin-A- beziehungsweise Beta-Carotin-haltige Lebensmittel kaum möglich. Eine Ausnahme gilt für Schwangere: Sie sollten in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten, auf den regel- und übermäßigen Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an Vitamin A, insbesondere Leber, verzichten. Hintergrund ist, dass es durch einen zu hohen Verzehr von Vitamin-A-reichen Lebensmitteln zu embryonalen Fehlbildungen kommen kann. Schwangere sollten daher auch von Vitamin-A-Präparaten absehen.

Auch ansonsten gilt auch für Erwachsene im Allgemeinen, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin A mit Bedacht eingenommen werden sollten. Eine Überdosierung kann ansonsten langfristig eine Vitamin-A-Vergiftung mit Leberschäden verursachen. Auch Hauteinrisse, Haarausfall, Gelenk- und Muskelschmerzen bis hin zu Schädigungen des Skelettsystems können durch zu viel des Vitamins verursacht werden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt daher für Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr als 0,2 mg Vitamin A pro Tag. Idealerweise findet die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in ärztlicher Absprache statt.

Quellen:
dge.de, gesundheit.gv.at, verbraucherzentrale.de
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