Altersarmut oder gute Rente?

Mit diesem Stundenlohn haben Sie im Alter ausgesorgt

Ein älteres Ehepaar sitzt am Tisch und checkt Dokumente mit einem Taschenrechner.
© Getty Images / Robert Kneschke / EyeEm
Viele Deutsche fürchten sich, dass ihre Rente im Alter nicht ausreicht. Doch wie hoch muss der Stundenlohn genau ausfallen, um später eine fette Rente zu kassieren? Wir verraten es.

In einem sind sich alle einig: Mit einer guten Rente lässt sich der Ruhestand hervorragend genießen. Doch wie hoch muss eigentlich der Stundenlohn ausfallen, damit man im Alter eine fette Rente kassiert? Wir verraten Ihnen, wie viel Sie pro Stunde verdienen sollten. Eine Übersicht.

Nach jahrzehntelanger Arbeit möchten die meisten Rentner*innen einfach nur noch ihren wohlverdienten Ruhestand genießen. Die Voraussetzung dafür ist allerdinge eine gute Rente, damit man im letzten Drittel seines Lebens nicht von finanziellen Sorgen geplagt ist und man sich vielleicht auch noch den einen oder anderen Lebenstraum erfüllen kann. Über die konkrete Höhe der Rente entscheidet in erster Linie der Lohn. Doch welchen Stundenlohn benötigt man eigentlich, um später gut über die Runden zu kommen? Wir verraten Ihnen, wie viel Geld Sie monatlich verdienen müssen, um im Alter nicht von Armut betroffen zu sein.

Rente: Dieser Stundenlohn schützt vor Altersarmut

Sie möchten im Alter eine solide Rente erhalten? Das ist in jedem Fall möglich, jedoch gilt die folgende Faustregel: Wer einen soliden Stundenlohn erhält, kann damit rechnen, im Alter gut über die Runden zu kommen. Um im Rentenalter nicht von Altersarmut betroffen zu sein, darf der Brutto-Stundenlohn bei einer 37,7-Stunden-Woche nach neusten Berechnungen nicht unter 21,19 Euro fallen, dies berichtet t-online.de.

Auf das Jahr gerechnet, hätte der/die Arbeitnehmer*in ein Jahresgehalt von 41.541 Euro brutto. Mit diesem Einkommen würde die betroffene Person beim aktuellen Rentenniveau nach 45 Arbeitsjahren eine Rente von 1.538,55 Euro brutto kassieren. Laut der Deutschen Rentenversicherung reiche diese Rente dafür aus, um im Alter gut über die Runden zu kommen.

Anders sieht das hingegen bei Personen aus, die aktuell den Mindestlohn von 12 Euro erhalten. Sie würden nach 45 Beitragsjahren nämlich eine magere Rente von 871,20 Euro erhalten – ganz schön wenig. Dieser Ansicht ist auch die Deutsche Rentenversicherung. Denn laut ihnen gelten alle Rentner*innen, die eine Brutto-Rente von unter 1200 Euro erhalten als armutsgefährdet. Puh, das sind ganz schön viele Informationen, oder? Damit Sie nicht die Übersicht verlieren, haben wir für Sie die zu erwartenden Renten zusammengefasst.

Stundenlohn (in Euro) Monatsrente nach 45 Jahren (in Euro)
10 725,85
12 871,20
14 1016,55
16 1161,90
18 1306,80
20 1452,15
22 1597,50
24 1742,40
26 1887,75
28 2033,10
30 2178,45

Rentenhöhe hängt auch von Renteneintritt ab

Sollten Sie in Anbetracht Ihrer mageren Rente geknickt sein, können wir Sie ein wenig beruhigen. Denn bei den Berechnungen handelt sich lediglich um Richtwerte, die anhand von Standardannahmen ermittelt wurden und keinesfalls exakt die Realität widerspiegeln. Denn es gilt als höchst unwahrscheinlich, dass eine Person 45 Jahre hinweg den gleichen Stundenlohn erhält. Auch der Mindestlohn wird regelmäßig angehoben, um eine drohende Altersarmut zu minimieren. Darüber hinaus bestimmt nicht nur die Höhe des Stundenlohns Ihre spätere Rente.

Denn wenn es um die Höhe der Rente geht, kommt insbesondere dem Renteneintrittsalter eine ganz besondere Rolle zu. Wann genau Sie in Rente gehen können, orientiert sich dabei an Ihrem Geburtsdatum. Falls Sie im Jahr 1956 geboren wurden, könnten Sie rein rechnerisch nächstes Jahr den wohlverdienten Ruhestand antreten.

Doch aufgepasst! Falls Sie jedoch gerne früher in Rente gehen möchten, sollten Sie einige Aspekte beachten. Denn der frühzeitige Ruhestand kann sich nämlich auch zu einem finanziellen Desaster entwickeln. Was viele nicht wissen: Wer noch vor der festgelegten Regelaltersgrenze früher in Rente gehen möchte, muss mit Einbußen bei den Altersbezügen rechnen – und die können es ganz schön in sich haben.

So fallen pro Monat des früheren Renteneintritts die Altersbezüge um 0,3 Prozent – und das auf Lebenszeit. Klingt auf den ersten Blick gar nicht mal so viel, oder? Aber das täuscht! Wer zum Beispiel lieber mit 65 statt 67 Jahren in Rente gehen möchte, muss mit insgesamt 7,2 Prozent Abschlägen rechnen. Diese Zahl klingt schon ganz anders, oder? Daher sollten Sie sich frühzeitig mit diesem Thema auseinandersetzen und abwägen, ob die Rente mit 63 für Sie die beste Option ist oder ob Sie Ihren Ruhestand doch lieber noch um ein paar Monate nach hinten verschieben.

Achtung, für manche wird eine Steuererklärung fällig

Jedes Jahr gehen fast eine Millionen Deutsche in den Ruhestand. Doch aufgepasst! Die Rente wird nicht automatisch aufs Konto überwiesen. Sie müssen einen Rentenantrag stellen, damit das Geld fließt. Damit kurz vor der Zielgeraden bloß nichts schiefgeht, erklären wir Ihnen, worauf es beim Rentenantrag ankommt und welche Tricks Sie unbedingt kennen sollten.

Am Ende gibt es dennoch eine gute Nachricht: Alle Ruheständler*innen können sich im kommenden Jahr auf eine kleine "Gehaltserhöhung" freuen. Denn laut Arbeitsminister Hubertus Heil gibt es 2022 eine kräftige Rentenerhöhung.

Während sich die meisten Ruheständler*innen über eine Rentenerhöhung im Sommer freuen dürften, rutschen andere dadurch unter Umständen in die Steuerpflicht. Damit wird für sie auch in der dritten Lebenshälfte die unliebsame Steuererklärung fällig. Doch es gibt gute Nachrichten: Ab April 2022 soll die Steuererklärung für Rentner*innen deutlich einfacher werden.

Rente ohne Arbeit? So viel Geld bekommt man mindestens
Quellen:
bild.de, t-online.de, finanzen100.de
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