Mehr essen und abnehmen? Das geht und so funktioniert es
Mehr essen und abnehmen? Klingt wie eine paradoxe Intervention. Aber es funktioniert wirklich und ich verrate dir, wie.
Du versuchst, abzunehmen, aber ohne Erfolg? Im Video erfährst du, welche Gründe das haben könnte:
Mehr essen und abnehmen: Dein Gehirn braucht Sättigungssignale
Entscheidend beim Abnehmen ist ein Energiedefizit. Nimmst du weniger zu dir, als du verbrauchst, purzeln die Pfunde. Das ist eine ganz einfache Rechnung. Die Frage ist nur, wie uns das gelingen kann. Denn ganz so einfach, wie es klingt, ist eben doch nicht.
Neben dem Kaloriendefizit musst du noch eine weitere, wichtige Stellschraube beachten: das Sättigungsgefühl. Das wird von zwei Faktoren bestimmt:
- wie viel Nahrung nehme ich auf (Nahrungsvolumen)
- nehme ich mit der Nahrung ausreichend Mikronährstoffe auf
Mechano- und Chemorezeptoren überprüfen die Nahrung darauf, ob du gut damit versorgt bist und senden dementsprechend Signale direkt an dein Gehirn. Ist die Menge an Nahrung nicht ausreichend, weil die Portion nicht groß genug war, stellt sich kein Sättigungsgefühl ein.
Hast du nur einen riesigen Berg Nudeln gegessen, stellt sich das Sättigungsgefühl aber auch nicht ein, denn deinem Gericht fehlen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und essenzielle Fettsäuren. Trotz einer großen Menge bleibst du hungrig und isst möglicherweise sogar noch weiter von den falschen Nahrungsmitteln.
Ein Kaloriendefizit ist so nicht zu erreichen, denn dein Gehirn bekommt von deinem Körper nicht das Signal: Ich bin satt.
Mehr Sättigung durch eine zusätzliche Mahlzeit: Zaubermittel Vorsuppe
Es gibt ein Gericht, das dir helfen kann: die Vorsuppe. Zahlreiche Diät-Ansätze nutzen bereits die positiven Aspekte von Suppen. Bestimmt hast du von der Kohlsuppen-Diät gehört. Ich habe sie schon probiert, doch anstatt sie zur einzigen Säule meines Abnehmprozess zu machen, esse ich sie lieber zusätzlich, so wie auch andere leckere Gemüsesuppen.
So funktioniert es: Gemüsesuppen sind meist energiearm, aber nährstoffreich. Zudem liefern sie viel Flüssigkeit. Damit kannst du deinem Gehirn signalisieren, dass du eine ausreichende Menge und genug Mikronährstoffe zu dir genommen hast – und zwar schon mit der Vorspeise. Die Hauptmahlzeit fällt danach oft automatisch kleiner aus.
Psychologisch ist das ziemlich clever: Du isst mit der Suppe einen Gang mehr, insgesamt am Ende aber sogar weniger, weil die satt und gut versorgt bist. Besser geht es doch gar nicht, oder?
Genug Nährstoffe in deiner Suppe
Die Rechnung geht aber nur auf, wenn deine Vorsuppe die Kriterien erfüllt, also auch wirklich energiearm und nährstoffreich ist.
Klar ist, Sahnecreme-Suppen kommen als Vorsuppe für dich nicht infrage. Sie haben zu viele Kalorien. Besser: Klare Gemüsesuppen. Bei ihnen ist die Kunst, das Gemüse nicht "totzukochen".
Mit diesen Tipps holst du das Maximum an Nährstoffen aus deiner Suppe heraus:
- Gemüse nicht zu fein und möglichst erst kurz vor dem Kochen schneiden. Größere Stücke verlieren weniger Vitamine.
- Nur so viel Wasser verwenden wie nötig, da Mineralstoffe ins Kochwasser übergehen und in der Suppe erhalten bleiben.
- Gemüse kurz und schonend garen und die Suppe lediglich leicht köcheln lassen.
- Gemüse je nach Garzeit zugeben. Karotten und Sellerie brauchen zum Beispiel länger als Zucchini, Brokkoli oder Spinat.
- Einen Deckel auf dem Topf verkürzt die Garzeit und reduziert so den Nährstoffverlust.
- Hitzeempfindliche Vitamine wie Vitamin C und B-Vitamine kannst du schützen, indem du Kräuter oder Frühlingszwiebeln erst zum Schluss oder roh ergänzt.
- Füge einen kleinen Schuss Öl hinzu, damit fettlösliche Vitamine besser aufgenommen werden können. Aber nicht zu viel, da Öl hochkalorisch ist.
- Suppe nicht lange warmhalten oder mehrfach aufwärmen, sondern zeitnah verzehren. Lagerung senkt ebenfalls den Mikronährstoffgehalt.
Ein guter Einstieg in deine neue Vorsuppenroutine ist der Klassiker unter den Gemüsesuppen: die Minestrone. Bereits angesprochen und ein Dauerbrenner zum Abnehmen: die Kohlsuppe.
Beginne gern mit diesen Rezepten und wandle sie immer mal wieder ab, zum Beispiel mit saisonalem Gemüse und verschiedenen Kräutern. So bringst du Abwechslung in deinen Speiseplan und es wird nicht langweilig.
Ich wünsche dir viel Erfolg und guten Appetit!
Wenn du mal keine Zeit hast, eine Suppe zuzubereiten, dann gibt es noch andere Tricks, die dir beim Abnehmen helfen können:
- Nutze zum Beispiel die sättigende Kraft von Flohsamenschalen beim Abnehmen. Wie sie wirken und dich unterstützen können.
- Wenn es um Sättigung geht, braucht der Körper nicht nur Mikronährstoffe – ihm tun vor allem Ballaststoffe gut. Hier stelle ich dir die Top 15 der ballaststoffreichen Lebensmittel vor.
- Keine Lust auf Diät? Das verstehe ich gut. Die brauchst du vielleicht auch gar, denn es gibt noch so viele andere Dinge, die du tun kannst – zum Beispiel die Küche aufräumen. Die besten Abnehmtipps – ganz ohne Diät & Sport findest du hier.
Weitere Abnehmtipps findest du hier.