Machst auch du diesen Fehler beim Kauf von Speiseöl?
Olivenöl, Rapsöl, Leinöl: Worin unterscheiden sich Speiseöle? Welches Öl eignet sich am besten zum Braten und Dünsten? Was bedeuten die Kennzeichnungen? Erfahre alles, was du über Speiseöle wissen solltest, in unserem Öl-Lexikon.
Hast du dich, wenn du Speiseöl kaufst, schon einmal gefragt, welches eigentlich am gesündesten ist und sich am besten zum Braten oder Dünsten eignet? Und was bedeuten eigentlich die Bezeichnungen auf dem Etikett? Welches Öl du am besten zum Braten verwenden solltest?
Bei der Auswahl an Speiseölen im Supermarkt fällt es gar nicht so einfach, die richtigen Antworten auf diese Fragen zu finden. Und es lauern auch Fehler. Mit unserem Öl-Lexikon weißt du beim nächsten Kauf von Speiseöl genau Bescheid!
Speiseöl: Diese Unterschiede gibt es
Öl ist nicht gleich Öl. So gibt es zum einen den Unterschied zwischen Speiseölgemischen, die du unter Produktbezeichnungen, wie Bratöl, Frittieröl oder Salatöl findest. Diese Speiseöle bestehen meist aus verschiedenen Pflanzenölen. Welche das sind, erfährst du in der Zutatenliste. Solche Öle wurden vorwiegend während des Herstellungsprozesses raffiniert und sind daher geschmacksneutraler.
Dann gibt es solche Speiseöle, die sortenrein sind, sprich: aus einem einzigen Pflanzenöl bestehen. Dazu zählen Öle wie Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Kokosöl, Kürbiskernöl, Leinöl und so weiter. Vom Geschmack her sind sie intensiver und schmecken nach der jeweiligen Pflanze, aus der sie hergestellt wurden. Sortenreine Speiseöle können je nach Sorte raffiniert oder kaltgepresst hergestellt werden.
Was bedeutet kaltgepresst, raffiniert und nativ?
Bei Speiseölen wird vor allem zwischen kaltgepresst und raffiniert unterschieden. Gemeint ist damit der Prozess der Ölgewinnung:
- Raffiniertes Speiseöl: Wenn Öl durch Raffinierung gewonnen wurde, bedeutet dies, dass die Saaten, Kerne oder Früchte der jeweiligen Pflanze im Rahmen der Ölgewinnung zunächst stark erhitzt werden. Durch das Erhitzen wird die Ausbeute an Öl erhöht. Im nächsten Schritt wird das Öl dann gereinigt (raffiniert), was bedeutet, dass unerwünschte Stoffe (die unter anderem durch die Erhitzung entstanden sind) entfernt werden. Durch die Raffinierung ist das Speiseöl am Ende meist weniger farbintensiv und geschmacksneutraler. Außerdem werden wertvolle Nährstoffe durch die Erhitzung zerstört. Allerdings ist es durch den Herstellungsprozess auch länger haltbar.
- Kaltgepresstes Speiseöl: Wie der Name schon sagt, wird bei der Kaltpressung keine Hitze eingesetzt. Die Pressung der Saaten, Kerne oder Früchte geschieht schonend, sodass möglichst viel Geschmack, Aroma sowie Nährstoffe, wie ungesättigte Fettsäuren und Vitamine, der ursprünglichen Pflanze erhalten bleiben. Gleichzeitig wird besonders auf die Qualität des verwendeten Rohstoffes geachtet. Kaltgepresste Öle eigenen sich daher weniger zum Erhitzen und sind nicht so lange haltbar.
- Natives Speiseöl: Die vor allem bei Olivenöl eingesetzte Bezeichnung "nativ" oder "vergine" steht im Prinzip für die Kaltpressung. Wird dem Ganzen noch ein "extra" hinzugefügt, so bedeutet dies, dass das Öl direkt aus der ersten Pressung stammt und damit qualitativ besonders hochwertig ist.
Fehlerquelle erhitzen: Das richtige Speiseöl für jeden Zweck
Der häufigste Fehler, der beim Kauf von Öl gemacht wird: Es wird nicht für den Zweck gekauft, für den es hergestellt wurde. Das betrifft vor allem die Frage: Soll es erhitzt werden oder nicht.
Tatsächlich eignen sich Speiseöle nicht gleichermaßen für jeden Zweck. Denn je nach Öl können durch das Erhitzen wertvolle Nährstoffe verloren gehen und sogar gesundheitsschädigende Stoffe freigesetzt werden. Beachte beim Speiseölkauf daher folgendes:
- Speiseöle zum Braten und Backen: Bei hohen Temperaturen wie dem scharfen Anbraten oder Backen eignen sich vor allem Öle mit einer größeren Menge von gesättigten Fettsäuren sowie einem hohen Rauchpunkt. Der Rauchpunkt beschreibt die Temperatur, bei der ein Öl zu Rauchen beginnt. In diesem Moment gehen Inhaltsstoffe verloren und es können schädigende Stoffe freigesetzt werden. Zu den Speiseölen mit einem hohen Rauchpunkt zählen Keimöl (z.B. von Mazola), Kokosöl, Distelöl, Sonnenblumenöl sowie High-Oleic-Öle und Bratöl.
- Speiseöle zum Dünsten: Zum Braten und Dünsten bei niedrigen bis mittleren Temperaturen eigenen sich pflanzliche Öle wie Olivenöl und Rapsöl, die zu einem gewissen Teil gesättigte Fettsäuren enthalten, was sie für niedrige und mittlere Temperaturen beständig macht.
- Speiseöle zum rohen Verzehr: Die meisten kaltgepressten Speiseöle sollten in erster Linie roh verzehrt werden und somit erst am Ende zu einem Gericht gegeben werden oder für Salate und ähnliches eingesetzt werden. Zu den Ölen, die besonders hitzeempfindlich sind, zählen unter anderem Leinöl, Kürbiskernöl und Traubenkernöl.
Welche Speiseöle sind am gesündesten?
Umso schonender ein Speiseöl hergestellt wurde (kaltgepresst, nativ, vergine), umso mehr wertvolle Nährstoffe enthält es aus der ursprünglichen Pflanze. Das bedeutet gleichzeitig, dass es den enthaltenen Nährstoffen entsprechende gesundheitsfördernde Eigenschaften mit sich bringt.
Beispielsweise wirken die ungesättigten Fettsäuren von Leinöl, Kürbiskernöl oder auch Walnussöl unter anderem entzündungshemmend und sind Bestandteil unserer Zellmembranen. Vitamin E, wie es vor allem in kaltgepresstem Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, aber auch Olivenöl vorkommt, ist ein wichtiger Radikalfänger und soll einen verjüngenden Effekt auf die Haut haben.
Zu beachten ist bei kaltgepressten Ölen jedoch, dass einige auf keinen Fall erhitzt werden sollten und sie nicht sehr lange haltbar sind. Sobald Speiseöle ranzig schmecken, können gesundheitsschädigende Stoffe freigesetzt worden sein. Daher sollten Sie kaltgepresste Öle möglichst kühl lagern und schnell verbrauchen. Leinöl, Walnussöl und Kürbiskernöl sollten Sie im Kühlschrank aufbewahren.
Die meisten raffinierten Speiseöle enthalten keine der wertvollen Nährstoffe mehr und haben daher keine gesundheitlichen Vorteile. Da sie stark verarbeitet wurden und eine hohe Menge gesättigter Fettsäuren enthalten, sollten sie aus meiner Sicht nur in Maßen eingesetzt werden. Große Mengen gesättigter Fettsäuren als Teil der Ernährung sollen sich negativ auf die Cholesterinwerte im Blut auswirken und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen können.
Fazit: Öl ist nicht gleich Öl
Wie Speiseöl in der Küche eingesetzt wird und welche gesundheitlichen Vorteile es hat, hängt sowohl vom ursprünglichen Rohstoff als auch dem Herstellungsprozess ab. Beim Speiseölkauf ist es wichtig zu beachten, dass sich manche Öle gut zum Erhitzen eignen und manche keinesfalls erhitzt werden dürfen.
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