Nicht die Plätzchen! DAS ist der größte Dickmacher im Advent
Leckere Gans und duftende Plätzchen – der Advent scheint voller Hürden und Herausforderungen für Menschen, die ihr Gewicht halten oder abnehmen wollen. Aber, Überraschung! Essen ist gar nicht der größte Dickmacher in der Weihnachtszeit. Das jedenfalls sagt der Ernährungs-Experte.
Hast du auch Angst, im Advent bei all den Verlockungen zuzunehmen? BILDderFrau.de hat bei einem Experten nachgefragt: Daniel van den Boom ist Sportwissenschaftler und Gründer von VAN DEN BOOM Coaching. Im Interview verrät er, was deinem Gewicht jetzt wirklich gefährlich werden kann.
Die größte Herausforderung sind nicht die Plätzchen
BILD der Frau: Lieber Herr van den Boom, was ist Ihrer Erfahrung nach die größte Herausforderung in der Adventszeit, wenn man sein Gewicht halten oder sogar abnehmen möchte?
Daniel van den Boom: Die größte Herausforderung in der Adventszeit ist meiner Erfahrung nach nicht das Essen selbst, sondern der gestiegene Stresslevel, der zu Heißhunger und emotionalem Essen führt. Besonders Frauen über 40 reagieren in dieser Zeit sensibler, weil Hormone wie Cortisol und Insulin stärker schwanken. Wenn der Körper im Dauerstress ist, speichert er mehr Fett – selbst dann, wenn man gar nicht so viel isst. Gleichzeitig fehlt häufig die Zeit, um Routinen einzuhalten, die sonst gut funktionieren. Das führt dazu, dass man schneller zu Süßem greift, um Energie oder Ruhe zu spüren. Entscheidend ist also nicht, perfekt zu essen, sondern den Stress besser zu managen. Wer das versteht, geht viel entspannter und erfolgreicher durch die Adventszeit.
Die Düfte leckerer Gerichte stellen viele auf eine harte Probe: Wenn ich ihnen schon nicht entkomme, wie kann ich damit umgehen?
Der Geruch von Plätzchen oder Braten aktiviert automatisch unser Belohnungssystem – das ist völlig normal. Statt zu kämpfen, hilft es, kurz innezuhalten und bewusst zu entscheiden: "Will ich das wirklich – oder reagiere ich nur auf den Duft?" Gleichzeitig ist es wichtig, gut versorgt zu sein: Ein stabiler Blutzuckerspiegel, ausreichend Proteine und regelmäßige Mahlzeiten machen es viel leichter, gelassen zu bleiben. Wenn Hormone und Energie stabil sind, verliert der Duft an Macht. Geht man hingegen hungrig in solche Situationen, sind Impulshandlungen fast unvermeidbar. Achtsamkeit und gute Versorgung sind deshalb der stärkste Schutz vor ungewolltem Zugreifen.
Verzicht schadet eher: So nimmst du dem Essen seine Macht!
In der Adventszeit nicht zugreifen zu können, fühlt sich für viele Menschen wie ein Verzicht an. Wie geht man am besten mit diesem Gefühl (des Mangels) um?
Verzicht fühlt sich immer dann besonders schwer an, wenn man sich selbst etwas strikt verbietet. Stattdessen hilft es, bewusst zuzulassen, dass Genuss ein Teil der Weihnachtszeit sein darf. Wichtig ist, diesen Genuss nicht mit Schuldgefühlen zu koppeln – denn genau diese führen später zum Überessen. Viele Frauen geraten in den Kreislauf:
→ "Ich hätte das nicht essen dürfen"
→ weniger essen
→ Blutzucker fällt
→ Heißhunger
→ Maßlosigkeit.
Wenn man sich erlaubt, kleine Mengen mit gutem Gefühl zu genießen, verliert das Essen seine Macht. So entsteht ein entspanntes Essverhalten ohne Mangelgefühl.
Wohlbefinden und Stabilität statt Perfektion
Was darf ich mir denn in der Weihnachtszeit erlauben, wenn ich aber gleichzeitig mein Gewicht halten bzw. abnehmen möchte?
Mehr, als viele denken – denn nicht die zwei Plätzchen täglich sind das Problem, sondern die anschließenden Schuldgefühle und das kompensatorische "Weniger essen". Gerade Frauen Ü40 sollten verstehen: Ein stabiler Blutzuckerspiegel und eine gute Versorgung schützen vor Heißhunger und Gewichtszunahme.
Deshalb ist es völlig in Ordnung, kleine Genussmomente einzuplanen und bewusst zu zelebrieren. Entscheidend ist, regelmäßige Mahlzeiten beizubehalten und nicht in Verzichtsphasen zu rutschen. So bleibt das Essverhalten stabil und die Adventszeit wird nicht zur Abweichung, sondern zur kalkulierbaren Ausnahme.
Welche Tipps geben Sie Ihren Klient*innen an die Hand, damit sie ohne zusätzliche Kilos durch die Adventszeit kommen?
Mein wichtigster Tipp ist: Nicht strenger essen, sondern besser für den Körper sorgen. Eine gute Versorgung – ausreichend Kohlenhydrate, Proteine und regelmäßige Mahlzeiten – stabilisiert Blutzucker, Energie und Hormone. Frauen Ü40 neigen dazu, Kohlenhydrate zu meiden, doch gerade im Winter liefern sie Energie und verhindern Gelüste. Statt Perfektion sollten Wohlbefinden und Stabilität an erster Stelle stehen. Geht es dem Körper gut, trifft man automatisch bessere Entscheidungen und bleibt entspannt – ganz ohne zusätzliche Kilos.
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