Beauty-Tipp zum Wochenende

Tägliche Hautpflege auf den Hautzustand abstimmen

Ein Bild einer lächelnden Frau mit geschlossenen Augen und heller Haut, die eine kleine Menge Gesichtscreme auf ihre Wange aufträgt. Ihre Sommersprossen sind deutlich sichtbar und sie trägt ein weißes Trägertop. Um sie herum sind Illustrationen von Hautpflegeprodukten, darunter ein Cremetiegel, eine Tube, ein Pumpspender und eine Tropfflasche, die als Skizzen dargestellt sind. Das Bild kombiniert Fotografie mit Zeichnungen, um den Fokus auf Hautpflege zu legen. Der Hintergrund ist schlicht und lässt die Person und die illustrierten Produkte hervorstechen.
© Getty Images [M]
Mit einer täglichen Analyse des Hautzustandes lassen sich die aktuellen Bedürfnisse der Haut besser bestimmen und die Pflege darauf anpassen.

Klima, Luftverschmutzung, Medikamente und Stress haben Einfluss auf den Zustand der Haut. Deshalb muss die tägliche Hautpflege auf den Hautzustand abgestimmt werden.

Je nachdem, welchen Einflüssen unsere Haut ausgesetzt ist, kann sich der Zustand der Haut täglich ändern. Kosmetikunternehmerin, Kosmetikerin und Beauty-Managerin Sarah White erklärt im Beauty-Tipp zum Wochenende, warum wir die Hautpflege auf den Hautzustand abstimmen sollten und er mindestens ebenso wichtig ist wie der Hauttyp.

Ob wir fettige Haut, Mischhaut, trockene Haut und normale Haut haben, ist genetisch bedingt. Aber: "Natürlich verändert sich die Haut fortlaufend – das spiegelt sich im Hautzustand wider, der sich von einem auf den anderen Tag verändern kann", sagt die Expertin.

Mit Rötungen, Spannungsgefühlen, Juckreiz oder Schuppenbildung zeigt uns die Haut, was sie aktuell braucht. Deshalb ist es so wichtig, laut Expertin, "die Hautpflege immer auf den aktuellen Hautzustand auszurichten".

Tägliche Hautpflege auf den Hautzustand abstimmen

"Viele Cremes richten sich nur nach dem Hauttyp. Aber das ist nur eine Tendenz und nicht die ideale Pflege für die Haut", sagt Sarah White und erklärt das Problem am Beispiel der fettigen Haut: "Eine Creme gegen fettige Haut versucht, die Talgproduktion zu regulieren, damit die Haut weniger schnell fettet. Tatsächlich kann fettige Haut aber sehr viele Hautzustände zeigen – feuchtigkeitsarm, unrein, empfindlich usw. Positiv verändern kann sich die Haut nur, wenn diese Zustände in der Pflege berücksichtigt werden."

Portraitbild von Sarah White. | © Sarah White
Foto: Sarah White
Sarah White, Kosmetikerin und Gründerin der Marke "iluqua".

Der Hautzustand ist also viel präziser und geht damit deutlich besser auf die aktuellen Bedürfnisse der Haut ein. Besonders wichtig ist dieses Wissen für Frauen mit trockener, fettarmer Haut. Da diese keine ausreichende Hautbarriere als Schutzschicht bilden kann, reagiert sie sehr stark auf Umweltveränderungen und benötigt besondere Aufmerksamkeit.

Den Hautzustand richtig bestimmen

Wer sich einmal auf den Hautzustand sensibilisiert hat, wird schnell lernen, die Zeichen der Haut zu deuten und sie dementsprechend zu pflegen. Sarah White: "Die meisten Zustände lassen sich ohne aufwändige Analyse einfach im Gesicht ablesen. Rötungen, erweiterte Äderchen, Unreinheiten oder Falten – so gut wie alles ist unmittelbar im Gesicht erkennbar."

Das gilt übrigens auch für neue Produkte. Laut Expertin braucht es keine Wochen, um zu entscheiden, ob ein neues Produkt der Haut guttut. Aus den Beobachtungen, wie die Haut direkt nach dem Auftragen reagiert und wie sie sich nach der Anwendung anfühlt, können wichtige Rückschlüsse gezogen werden.

Wer sich anfangs dennoch unsicher beim Bestimmen von Hauttyp und Hautzustand ist, kann sich bei einer Kosmetikerin oder beim Hautarzt Hilfe holen und eine Hautanalyse durchführen lassen. "Dafür werden bestimmte Geräte eingesetzt, die an mehreren Stellen im Gesicht Messungen durchführen. Denn auch das ist entscheidend für die Pflege – der Hautzustand ist nicht überall im Gesicht gleich", sagt Sarah White. "Die Wangenpartie kann fettarm sein, die Stirn zeitgleich fettig. Eine gute Analyse zeigt genau diese lokalen Unterschiede."

Fett oder Feuchtigkeit: Die Pflege dem Hautzustand anpassen

Der Hautzustand soll Antwort auf die Frage geben, ob die Haut Fett oder Feuchtigkeit oder beides braucht. Um den Unterschied zu erkennen, empfiehlt Sarah White: "Die Haut mit einem milden Gesichtsreiniger waschen, im Anschluss keine Cremes verwenden. Wenn die Haut direkt nach der Reinigung spannt, braucht sie in jedem Fall Feuchtigkeit. Ob sie zusätzlich auch Fett braucht, erkenne ich daran, wie schnell sie nachfettet."

Fährt man ein bis zwei Stunden nach der Reinigung (ohne Creme!) mit den Fingern über die Haut und ist dort ein deutlicher Film spürbar, fettet die Haut an dieser Stelle gut nach. Fühlen sich einige Stellen dagegen stumpf an, scheint sie dort nicht ausreichend Lipid zu produzieren.

"Als Faustregel gilt: Mit Feuchtigkeit kann ich nichts falsch machen. Im Gegenteil – die meisten Häute sind feuchtigkeitsarm. Ein gutes Hyaluronserum ist also immer empfehlenswert", sagt die Kosmetikerin.

Ändert sich der Hautzustand, muss übrigens nicht gleich die ganze Pflegeserie umgestellt werden. Sinnvoller ist es laut Expertin, das fehlende Produkt – zum Beispiel ein Hautöl oder ein Feuchtigkeitsserum – zu ergänzen.

"Ich empfehle für die grundlegende Pflege minimalistische Cremes mit wenigen Inhaltsstoffen. Denn die lassen sich einfacher erweitern", sagt Sarah White. "Cremes können dann bei Veränderung des Hautzustands zusätzlich mit speziellen Wirkstoffseren ergänzt werden. Retinol, Vitamin B3 oder chemische Peelings mit Fruchtsäuren sind zum Beispiel perfekt zur Regeneration und gegen Unreinheiten, Süßholzwurzel und Ceramide beruhigen und helfen bei Rötungen und Reizungen."

Heute ist gern die Rede von einer Systempflege und es wird empfohlen, alle Pflegeschritte mit dem Produkt derselben Marke abzudecken. Unbedingt notwendig ist das laut Expertin nicht. Denn: Nicht jede Marke und jede Linie enthält alle Produkte und Wirkstoffe, die gerade benötigt werden. Produkte mehrerer Marken zu kombinieren, löst dieses Problem.

Im Alter: Ändert sich der Hauttyp oder der Hautzustand?

Im Alter wird die Haut insgesamt fett- und feuchtigkeitsärmer. Das ändert nichts am Hauttyp. Die 'reifere Haut' ist ein Hautzustand, bei welcher der ursprüngliche Hauttyp (Mischhaut, fettige, normale oder trockene Haut) tendenziell erhalten bleibt.

Deshalb gibt es auch im Alter Haut mit weiterhin guter Fettproduktion", erklärt Sarah White. "Trotzdem verändert sich die Haut natürlich – die Regeneration nimmt ab, es wird weniger Kollagen und Elastin gebildet, die Hauterneuerung verlangsamt sich. Meist nimmt auch die Fett- und Feuchtigkeitsproduktion ab. Im Alter sollte deshalb die Hautpflege nochmal genau daraufhin überprüft werden, ob sie noch den aktuellen Bedürfnissen entspricht."

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