Schlaf: Begünstigt Schlafmangel die Faltenbildung?
Wer zu wenig schläft, bekommt Falten. Ist an dem hartnäckigen Beauty-Mythos tatsächlich etwas dran? Dermatologin Dr. Liv Kraemer verrät in unserem Beauty-Tipp zum Wochenende, wie Nachtfalten entstehen und wie sie sich vermeiden lassen.
Wer kennt das nicht: Am Abend zu lang vor dem Fernseher gesessen und wieder zu spät ins Bett gegangen. Die Konsequenz folgt promt am nächsten Morgen. Müde und unausgeschlafen wachen Sie mit Augenringen und Fältchen im Gesicht auf. Begünstigt zu wenig Schlaf tatsächlich die Faltenbildung? Eine Expertin klärt auf!
Führt zu wenig Schlaf zu Falten im Gesicht? Das sagt unsere Expertin
Fachärztin für Dermatologie und Skin Coach Dr. Liv Kraemer: "Wenn man diese Frage mit 'Ja' beantwortet, würde es bedeuten, dass man keine Falten bekommt, wenn man genug schläft. So einfach ist es leider nicht. Ich sage immer, mit der Haut ist es wie mit deinem Schweizer Uhrwerk: Erst, wenn sich mehrere Rädchen drehen, dreht sich der große Zeiger. So ist es auch mit dem Schlaf – er ist ein Zahnrädchen der Schönheits-Uhr.
Ganz klar führt Schlafmangel zu einer erhöhten Stresslage des Körpers. Bestimmte Hormone werden dann vermindert ausgesendet. Das heißt, wenn Schlafdauer und Schlafqualität leiden, werden auch weniger Wachstumshormone ausgesendet. Stress und Schlafmangel können zu einer Verschlechterung eines Hautzustandes führen. Während des Schlafes werden aber auch UV-Schäden repariert.
Fazit: Ja, den Dornröschen Beauty-Schlaf darf man nicht vernachlässigen. Ein gesunder Schlafrhythmus und Schlafgewohnheiten sind wichtig."
Und damit es mit dem Schlafen auch klappt, empfiehlt die Expertin: Immer zur gleichen Zeit ins Bett, kein spätes Dinner und Handy-Fernseh-Verbot bis eine Stunde vorm Zubettgehen.
Gesunder Schlaf beugt Falten vor: Die besten Tipps
Schlafen Sie auf dem Rücken
Zugegeben, auf der Seite oder auf dem Bauch schläft es sich einfach am besten. Doch die gemütliche Schlafposition ist leider gar nicht gut für unsere Haut. Durch den Druck des Kissens kann sie zerknittern und es bleiben kleine Fältchen zurück. Wenn Sie auf dem Rücken liegen, kann sich die Haut in Gesicht und Dekolleté entspannen.
Der richtige Kissenbezug
Tun Sie Ihrer Haut einen Gefallen und betten Sie sie in einem weichen Satin- oder Seitenbezug. Dieser erzeugt im Gegensatz zu Bezügen aus Baumwolle weniger Reibung auf der Haut und mindert so die Fältchenbildung.
Wunderstoff Retinol
Versorgen Sie Ihre Haut auch in der Nacht mit ausreichend Feuchtigkeit. Eine reichhaltige Nachtpflege mit dem Anti-Aging-Wirkstoff Retinol wirkt im Schlaf wahre Wunder. Es regt die Kollagenproduktion an und sorgt für ein strafferes Hautbild. Auch Hyaluron verleiht Ihnen einen ebenmäßigen Teint.
Weniger Stress, weniger Falten
Wenn wir Stress haben, sind wir innerlich angespannt. Das sieht man uns meistens auch im Gesicht an, denn die Muskulatur verkrampft. Vorsicht: Auch häufiges Zähneknirschen kann die Faltenbildung begünstigen. Kommen Sie vor dem Schlafengehen zur Ruhe. Powern Sie sich beim Sport aus oder probieren Sie zum Einschlafen verschiedenen Atemtechniken aus.
Expert*innen empfehlen, Retinol zu einem wesentlichen Bestandteil der Anti-Aging-Hautpflege zu machen. In unserer Bildergalerie sehen Sie, in welchen Produkten der Wunderwirkstoff enthalten ist.
*Dr. Liv Kraemer ist Fachärztin für Dermatologie und Youtuberin und arbeitet als Skin Coach in Zürich.