Produkte für zu Hause

Gelnagellack ohne UV-Lampe selbst auftragen: gute Idee?

Frau trägt sich mit der linken Hand roten Nagellack auf die Fingernägel der rechten Hand auf
© Getty Images / Shatha Al-Emadi
Gelnagellacke, die ohne UV-Lampe aushärten, lassen sich zu Hause selbst auftragen.

Es gibt Gelnagellacke, die ohne UV-Lampe aushärten. Sie können also ganz einfach zu Hause angewendet werden. Aber sind die Produkte auch wirklich gut? Hier erfahren Sie mehr über die angesagte Maniküre.

Gelnagellacke müssen doch unter einer UV-Lampe aushärten, oder? Nicht unbedingt – mittlerweile gibt es Produkte, die sich zu Hause auftragen lassen und einfach an der Luft trocknen können. Aber wie gut sind sie? Hält Gelnagellack wirklich so lange, wie die Werbung verspricht? Lohnt sich die Investition? Welche Vor- und Nachteile haben die Lacke? Wir beantworten all diese Fragen.

So funktionieren Gelnagellacke ohne UV-Lampe

Fast alle herstellenden Unternehmen haben inzwischen Gelnagellacke im Angebot, die ohne UV-Lampe und nur mit Tageslicht aushärten. Um sich zu Hause Gelnägel lackieren zu können, müssen Sie in einen Gelnagellack und einen Topcoat investieren, der häufig in der gleichen Serie mit angeboten wird.

Ganz billig ist der Spaß nicht: Das Duo, bestehend aus Lack und Topcoat, schlägt mit ca. 20 Euro zu Buche. Damit ist es deutlich teurer als eine Kombination aus normalem Lack und passendem Topcoat, soll dafür aber auch länger halten. Und außerdem: Überlegen Sie mal, was Sie im Nagelstudio bezahlen...

Gelnagellack ist zähflüssiger als normaler Nagellack und deckt etwas besser. Aufgetragen werden in der Regel zwei Schichten Gelnagellack, gefolgt von einer Schicht Topcoat.

Während das Auftragen also genauso leicht oder schwer ist wie bei einem normalen Nagellack, ist die Trocknungsdauer länger und variiert je nach Produkt. Während einige Gelnagellacke schon in wenigen Minuten ausgehärtet sind, brauchen andere ewig und stellen die Geduld der Anwender*innen auf eine harte Probe.

Frau trägt mit der rechten Hand cremefarbenen Nagellack auf die Nägel der linken Hand auf | © iStockphoto.com / Xesai
Foto: iStockphoto.com / Xesai
Gelnagellacke sind langanhaltend, haben einen schönen Glanz und lassen sich im besten Fall auch noch leicht und schnell auftragen.

Haltbarkeit der Gelnagellacke

Die Dauer der Haltbarkeit variiert je nach Produkt zwischen einer Woche und drei Wochen. Der Praxistest zeigt aber, dass nur die wenigsten Gelnagellacke ihre Versprechen halten können.

Anwender*innen berichten zum Beispiel von feinen Linien bzw. Rissen, die sich nach einer Woche bilden. Damit sind die Gelnagellacke den normalen Lacken jedoch weit überlegen, denn die werden manchmal schon am Folgetag unansehnlich.

Die Haltbarkeit kann verlängert werden, indem der Topcoat alle zwei Tage aufgefrischt wird.

Schadet Gelnagellack dem Naturnagel?

Wer an Gelnagellack denkt, assoziiert im ersten Moment die Gelnägel, die im Nagelstudio modelliert werden und in der UV-Lampe aushärten. Diese müssen runtergefeilt werden.

Geht dabei etwas schief und wird zu viel vom Naturnagel entfernt, kann das unschöne Folgen haben, vor denen sich jede Frau fürchtet.

Gelnagellacke für die Heimanwendung lassen sich jedoch mit acetonfreiem Nagellackentferner abnehmen und sind ungefährlich für den Naturnagel.

Naturnagel kann unter Gelschicht nicht atmen: Was ist dran?

Viele Frauen meiden dennoch die Anwendung mit der Begründung, der Naturnagel könnte unter der Gelschicht nicht atmen. Fakt ist: Genau wie Haare gehören Nägel zum Hautanhangsgewebe – und das atmet nicht.

Vielmehr wird es von der darunter liegenden Epidermis versorgt. Der Sauerstoff dient dazu, dass das Keratin besser aushärten kann und die Nägel härter macht.

Wird der Lack abgenommen, kann sich der Nagel in den ersten Tagen danach noch weich anfühlen, bis das Keratin wieder ausgehärtet ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Gellack drei Monate oder 3 Jahre auf dem Nagel war.

Eine weitere Befürchtung: Die Inhaltsstoffe der Gelnägel greifen den Naturnagel an. Solange Produkte aus der EU benutzt werden, kann diesbezüglich aber Entwarnung gegeben werden: Die unterliegen der Kosmetik-Verordnung (Kosmetik-Richtlinie), nach der schädigende Stoffe nicht verwendet werden dürfen.

Übrigens: Hier können Sie nachlesen, wie Sie angesagte Babyboomer-Nägel selbst machen können!

Zählbild
Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: